Labortests bestätigen Verdacht - Berliner Charité bekam mangelhafte FFP2- und FFP3-Masken

Di 12.05.20 | 08:58 Uhr
Eine Atemschutzmaske der Kategorie FFP3 (Quelle: dpa/Christian Beutler)
Bild: dpa/Christian Beutler

Labortests haben den Verdacht der Berliner Charité bestätigt, wonach dem Haus mehrere qualitativ minderwertige Schutzmasken zugeliefert worden sind.

Nach einem Rückruf von Schutzmasken hatte die Charité vorsorglich alle 21 vorrätigen FFP2- und FFP3-Modelle überprüfen lassen. "Zwei Maskentypen wurden aus dem Verkehr gezogen und wurden bereits zurückgerufen. Sie weisen qualitative Mängel auf", sagte die Sprecherin des Universitätsklinikums, Manuela Zingl, der Deutschen Presse-Agentur, wie diese am Dienstag berichtete.

Vergangene Woche war zunächst der Rückruf eines Modells wegen eines laut Charité falschen CE-Zeichens bekannt geworden. Die Testergebnisse bestätigen nun die befürchteten Mängel.

Mehrere Zehntausend Masken betroffen

Der Test betrifft Masken der Schutzstufen FFP2 und FFP3, die im März bei unterschiedlichen Lieferanten gekauft wurden, wie Zingl erläuterte. Zu diesem Zeitpunkt sei "die Liefersituation von Schutzausrüstung am Markt aufgrund der Covid-19-Pandemie sehr angespannt" gewesen. 19 Maskentypen hätten ein positives Testergebnis erhalten.

Von den beanstandeten Maskentypen hatte die Charité nach dpa-Informationen insgesamt mehrere Zehntausend Stück beschafft. Wie viele davon bereits an das Personal ausgegeben waren und verwendet wurden, blieb offen.

Personal machte vorsorglich Corona-Tests

Masken der Schutzstufen FFP2 und FFP3 zählen zur Profi-Ausrüstung, die eigentlich die Träger vor einer Ansteckung mit Sars-CoV-2 schützen sollen. Derartige Masken werden oft in China produziert und sind wegen der Pandemie seit Monaten international begehrt. Wiederholt gab es Berichte über unseriöse Angebote und Wucher.

In Verbindung mit dem Rückruf waren alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die mit der betreffenden Maske gearbeitet haben, aufgerufen, vorsorglich erneut einen Corona-PCR-Test zu machen. Die Charité hatte zuvor schon ein erstes Corona-Screening unter Pflegekräften und Ärzten gemacht. Ergebnisse sollen demnächst bekanntgegeben werden.

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Antwort auf [Wolfram Schulz] vom 12.05.2020 um 09:23
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