Verstoß gegen Corona-Regeln - Verfahren gegen Restaurant "Borchardt" wegen Gästeandrang

Mo 18.05.20 | 14:06 Uhr
Das Borchardt-Restaurant an der Französischen Straße 47 in Berlin-Mitte (Bild: dpa/Markus C. Hurek)
Audio: rbb 88,8 | 18.05.2020 | Peter Klinke | Bild: dpa/Markus C. Hurek

Dicht gedrängt sollen am Freitagabend die Gäste im Promi-Lokal "Borchardt" in Berlin-Mitte gesessen haben, darunter Spitzenpolitiker - so dicht, dass die Polizei anrückte. Das Restaurant nahm die Lockerungen in der Gastronomie möglicherweise etwas zu locker.

Gegen das Promi-Restaurant "Borchardt" in Berlin-Mitte ist ein Ordnungswidrigkeitsverfahren wegen Verstoßes gegen die Corona-Verordnung eingeleitet worden. Das hat die Polizei dem rbb bestätigt. Zuvor hatte darüber die "B.Z." berichtet.

Der Zeitung sagte Polizeisprecher Thilo Cablitz, dass sich am Freitag etwa 300 Personen in unterschiedlichen Räumen des Restaurants aufgehalten hätten. Das seien nach Einschätzung der Polizei "eindeutig zu viele" gewesen. Laut "B.Z." soll das Restaurant auch über die erlaubte Zeit hinaus geöffnet gewesen sein.

Foto von Umarmung ohne Mundschutz

Unter den Gästen im fast voll besetzten Restaurant befand sich auch FDP-Chef Christian Lindner, schreibt die "B.Z." weiter. Auf Twitter wurde ein Foto gepostet, auf dem der Politiker einen anderen Menschen ohne Mund-Nasen-Schutz umarmt; die Szene soll von diesem Abend stammen. Über den Twitter-Account Christian Lindners kam dazu die Antwort: "CL hat klar gestellt, dass die spontane Umarmung ein Fehler war", und ein Verweis auf den "Spiegel".

"Die spontane Umarmung bei der Verabschiedung war ein Fehler, wie er unter Freunden nach einem Abend leider passiert", zitierte der "Spiegel" den FDP-Politiker. Der Vorfall sei "kein Vorsatz" gewesen, sondern "Unkonzentriertheit". Am Ende bleibe "man Mensch".

Nach den geltenden Abstandsregeln müssen Menschen, die nicht in einem Haushalt leben, mindestens anderthalb Meter Abstand zueinander halten. Zu der Situation in dem Restaurant wurde Lindner nicht befragt.

Borchardt-Chef: "Weniger als die Hälfte unserer Plätze waren besetzt"

Borchardt-Leiter Roland Mary wies in der "B.Z." den Vorwürf der Überfüllung zurück. "Weniger als die Hälfte unserer Plätze waren besetzt", sagte Mary dem Blatt. Er räumte aber ein, dass man sich nicht an die angeordnete Schließzeit von 22 Uhr gehalten habe.

Das Restaurant gilt als Treffpunkt für zahlreiche prominente Persönlichkeiten. Am Standort in der Französischen Straße zählen Bundesministerien und das Bundespräsidialamt, Botschaften und Dax-Unternehmen zur Kundschaft des "Borchardt".

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Antwort auf [Lausitzer] vom 19.05.2020 um 13:22
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