Desinformation in der Corona-Krise - Bischof ruft zu Widerspruch gegen Verschwörungsmythen auf

Sa 16.05.20 | 13:28 Uhr
Christian Stäblein, Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz (Quelle: dpa/Fabian Sommer)
Audio: rbb 88,8 | 16.05.2020 | Christian Stäblein | Bild: dpa/Fabian Sommer

Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, hat dazu aufgerufen, Antisemitismus und Verschwörungsideologien entschieden zu widersprechen. "Verschwörungstheorien greifen Verunsicherungen und Ängste auf. Sie behaupten einen vorgeblichen Sinn, der erstmal nur einer eingeweihten Gruppe bekannt ist. Alles basiert auf dem Prinzip der Vereinfachung", sagte Stäblein am Samstag in seiner Bischofskolumne im rbb-Radio 88,8 in Berlin.

Der Bischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz, Christian Stäblein, hat dazu aufgerufen, Antisemitismus und Verschwörungsideologien entschieden zu widersprechen. "Verschwörungstheorien greifen Verunsicherungen und Ängste auf. Sie behaupten einen vorgeblichen Sinn, der erstmal nur einer eingeweihten Gruppe bekannt ist. Alles basiert auf dem Prinzip der Vereinfachung", sagte Stäblein am Samstag in seiner Bischofskolumne im rbb-Radio 88,8 in Berlin.

Zugleich mache diese Methode Angst und sei gefährlich. "Nicht nur, weil dabei ständig andere zu Schuldigen erklärt werden", so Stäblein. Verschwörungsmythen würden auch die Freiheit und Offenheit nehmen und würden keine Unsicherheit ertragen. Gerade die Coronavirus-Pandemie führe vor Augen: "Wir wissen so vieles noch nicht, Leben ist unsicher." Wer behaupte, er kenne alle Lösungen, belüge sich selbst und andere.

Weiter betonte der Bischof: "Wenn mit einem Mal in der Pandemie wieder vom angeblich die Fäden der Weltgeschichte ziehenden sogenannten 'Finanzjudentum' die Rede ist, ist energischer, entschiedener Widerspruch, ja klare Kante dagegen gefragt, ist das inakzeptabel, absolut." Die angeblich Neues enthüllenden Theorien landeten bei "ziemlich alten, einfach widerlichen Mustern, allen voran beim Antisemitismus".

Sendung: rbb 88,8, 16.5.2020, 09:50 Uhr

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Antwort auf [issoo] vom 16.05.2020 um 14:06
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