Großangelegtes Screening - Niedrige Corona-Infektionsquote bei Charité-Personal

Mi 13.05.20 | 17:21 Uhr
Roland Körner, Oberarzt sieht sich am 03.04.2020 die neu umgebaute Intensivstation der Charité Campus-Klinik für COVID-19-Patienten an. (Quelle: dpa/Britta Pedersen)
Audio: Inforadio | 13.05.2020 | Birgit Raddatz | Bild: dpa/Britta Pedersen

Zwei Wochen lang haben sich Ärzte und Pflegekräfte der Berliner Charité einem Corona-Screening unterzogen. Das Ergebnis: Nur wenige sind oder waren am neuen Coronavirus erkrankt. Ein weiterer Testlauf ist bereits geplant.

Bei einem großangelegten Corona-Screening bei Ärzten und Pflegekräften an der Berliner Charité sind die Tests in den allermeisten Fällen negativ ausgefallen. "In einem Zeitraum von zwei Wochen wurden über 7.500 Beschäftigte getestet, davon waren weniger als 0,5 Prozent Sars-CoV-2-positiv", teilte das Universitätsklinikum am Mittwoch in Berlin mit.

Weniger als zwei Prozent wiesen Antikörper auf

Bei ergänzenden Blutuntersuchungen wiesen außerdem weniger als zwei Prozent Antikörper gegen das neue Virus auf - dies gilt als Hinweis auf eine durchgemachte Infektion. "Wir konnten nur eine geringe Infektionsquote für Covid-19 bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erkennen", bilanzierte Vorstandschef Heyo Kroemer.

Im Juni/Juli soll es an der Charité einen weiteren Testlauf geben. Vorstandschef Kroemer erklärte dazu: "Unser langfristiges Ziel ist es, auch unbemerkte, symptomarme Infektionen in der Mitarbeiterschaft zu identifizieren sowie zusätzlich das Personal zu erkennen, das bereits Antikörper gegen Sars-CoV-2 aufgebaut hat." Bundesweit sind nach Daten des Robert-Koch-Instituts (RKI) bisher mehr als 11.000 Infektionen bei Beschäftigten in medizinischen Einrichtungen wie Krankenhäusern und Arztpraxen bekannt.

282 Covid-19-Fälle in der Charité

Ergänzend zum Screening der Mitarbeitenden werden seit Anfang Mai auch alle stationär aufgenommenen Patienten getestet. Bis das jeweilige Ergebnis vorliegt, besteht eine Mund-Nasen-Schutz-Pflicht. Beide Maßnahmen zusammen – das Screening der Mitarbeitenden und der Patienten – mache das Krankenhaus im Hinblick auf Covid-19-Übertragungen zu einem sicheren Ort, so die Charité laut Mitteilung.

Bis jetzt wurden an der Charité 282 Covid-19-Fälle behandelt. 170 Patienten davon waren, beziehungsweise sind bis heute insgesamt in intensivmedizinischer Behandlung. 68 Patienten werden aktuell an der Charité versorgt. Mit Blick auf die rückläufigen Infektionszahlen bereite sich das Krankenhaus jetzt auf die schrittweise Wiederherstellung einer bedarfsgerechten Versorgung aller Patienten vor, heißt es in der Mitteilung. Zugleich bleiben gesonderte Intensivbetten für Covid-19-Patienten reserviert.

Sendung: Inforadio, 13.05.2020, 16 Uhr

Was Sie jetzt wissen müssen

Kommentar

Bitte füllen Sie die Felder aus, um einen Kommentar zu verfassen.

Kommentar verfassen
*Pflichtfelder

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren