Wegen Corona-Ausbruch vorübergehend geschlossen - Rettungsdienst darf Bergmann-Klinikum wieder anfahren

Fr 08.05.20 | 21:12 Uhr
Brandenburg, Potsdam: Das Klinikum Ernst von Bergmann. (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Bild: dpa/Soeren Stache

Der Rettungsdienst darf seit Freitag wieder das Ernst von Bergmann-Klinikum in Potsdam anfahren - allerdings nur mit bestimmten Patienten. Es müsse sich um medizinische Notfälle der Bereiche Urologie, Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Augenheilkunde, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie sowie Kinder- und Jugendmedizin handeln, die ausschließlich liegend transportiert werden, teilte das Klinikum mit. Ein Corona-Ausbruch mit zahlreichen Todesfällen hatte zur Schließung des Klinikums geführt.

Schritt hin zur vollständigen Wiedereröffnung Ende Mai

Die Aufnahme von zunächst einer begrenzten Anzahl von Notfallpatienten sei ein wichtiger Schritt "auf dem Weg zurück zur vollständigen Wiedereröffnung der Notaufnahme" dann Ende Mai, hieß es.

In den letzten Wochen hatten viele Rettungsdienste und Patienten wegen der Teilschließung des Hauses lange Wege zu anderen Kliniken in Kauf nehmen müssen.

Das Haus wies allerdings auch darauf hin, dass die Annahme von Patienten in den genannten Spezialbereichen nur für die Anlieferung durch die Ambulanz gelte. Bürger, die sich mit Leiden in den genannten Fachgebieten selbst in der Notaufnahme vorstellen, könnten dort derzeit noch nicht aufgenommen werden.

Alle Patienten, die stationär aufgenommen werden, erhalten einen Covid-Abstrich in der Zentralen Notaufnahme, wie es weiter hieß. Das Ergebnis eines Schnelltests könne schon nach 45 Minuten vorliegen - je nach Dringlichkeit und Verfügbarkeit des Tests. Es gebe zum Schutz vor der Verbreitung des Virus nur Einbett-Zimmer, kreuzungsfreie Wegeführungen, Schleusen sowie umfangreiche Hygiene- und Schutzmaßnahmen. Das Krankenhaus soll bis Juli wieder in den Regelbetrieb zurückgeführt werden, wie vor einigen Tagen mitgeteilt wurde.

Teilschließung nach Häufung von Infektionen

In der Klinik hatten sich Mitte März Covid-19-Infektionen bei Patienten und Mitarbeitern gehäuft. Daraufhin waren Anfang April Neuaufnahmen von Patienten bis auf einzelne Notfälle gestoppt worden.

Am Donnerstag hatte die Klinik mitgeteilt, seit Aufnahme des ersten positiv auf Covid-19 getesteten Patienten am 8. März seien 143 infizierte Patienten stationär behandelt worden. 43 seien mit einer Covid-Infektion im Klinikum gestorben. 80 der Patienten konnten genesen entlassen werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 08.05.2020, 16 Uhr

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