Corona-Krise - Rettungsschwimmer blicken mit Sorge auf Badesaison

Sa 02.05.20 | 17:41 Uhr | Von Ivo Ziemann
Archiv/Symbol - Der Rettungsschwimmer Christian Budschigk von der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) springt während einer Übung in das Wasser (Bild: dpa/Patrick Pleul)
Audio: Antenne Brandenburg | 02.05.2020 | Ivo Ziemann | Bild: dpa/Patrick Pleul

Normalerweise würden die Rettungsschwimmer der DLRG Potsdam jetzt in der Schwimmhalle trainieren. Sowohl für die körperliche Fitness, als auch wie man einen ertrinkenden Menschen rettet. Und sie würden mit Booten raus fahren und eine Rettungsaktion trainieren.

Wegen der Corona-Pandemie ist diese Vorbereitung derzeit nicht möglich. Auch bei der DLRG in Potsdam weiß keiner so genau, wie Einsätze überhaupt ablaufen können. Auch wann die Badestellen und Freibäder überhaupt freigegeben werden, ist noch offen. Bisher gibt es deshalb eine Empfehlung vom DLRG Bundesverband. "Der Aufruf ist: Bleibt an Land! Aber es ist wahrscheinlich sehr schwierig umzusetzen. Wenn schönes Wetter ist, dann denkt der eine oder andere bestimmt: Oh, ich würde gerne baden gehen und mir passiert schon nichts", sagt Sprecherin Ines Rohrbach. Sie blickt ein bisschen mit Sorge auf die Badesaison. Im Mai geht es offiziell los, aber schon jetzt sind Stand-up-Paddler, Kinder in Schlauchbooten und sogar die ersten Schwimmer unterwegs.

Bleiben die Strandbäder zu?

Ob die Strandbäder aufmachen werden, steht noch nicht fest. Bei schönem Wetter gehen die Menschen dann einfach woanders baden, befürchten viele. Die Rettungsschwimmer haben dann praktisch keine Möglichkeit zu helfen, selbst wenn sie wollten: "Wenn eine Gefahr an Land ist, haben die Rettungskräfte die Möglichkeit, Schutzkleidung anzuziehen und durch Masken ihre Atemwege zu schützen. Das ist ja leider im Wasser nicht so möglich", sagt DLRG-Sprecherin Ines Rohrbach.

Ob und wie die Rettungsschwimmer in dieser Saison überhaupt zum Einsatz kommen, steht völlig in den Sternen. Eigentlich würden sie jetzt auch in der Schwimmhalle Rettungstechniken trainieren, aber die sind alle zu. Auch Übungen mit dem Boot, geschweige denn Einsätze, sind nicht möglich, bedauert Ausbilder Arne Burgmaier: "Normalerweise besteht eine Bootsbesatzung aus vier Personen. Zwei Rettungsschwimmer, ein Sanitäter, ein Bootsführer. Und unsere Boote sind jetzt nicht so groß, dass man da Abstand einhalten könnte. Also das stellt uns vor eine Herausforderung."

Rettungsschwimmer auf Abruf

Wahrscheinlich ist, dass die DLRG mit dem Saisonstart erstmal in eine Art Rufbereitschaft geht. Das heißt, Bootsbesatzungen stehen auf Abruf und würden dann von zu Hause ausrücken, nur zu ganz dringenden Einsätzen. Wenn es allerdings los geht und die Strandbäder öffnen, dann sind sie trotzdem gut vorbereitet, sagt der Rettungsschwimmer. Wenn nicht sogar noch ein Bade-Verbot kommt. Die Rettungsschwimmer der DLRG können also zwar nicht trainieren, sie halten sich aber fit und sind einsatzbereit, wenn es los geht mit der Badesaison.

Sendung: Antenne Brandenburg, 02.05.2020, 07:40 Uhr

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