Hunderte Haushalte unter Quarantäne - Zahl der Infizierten in Neuköllner Wohnblöcken steigt auf 85

Do 18.06.20 | 19:14 Uhr
Die Karl-Marx-Straße mit dem Rathaus Neukölln in Berlin (Quelle: dpa/Bernd Settnik)
Audio: Radioeins | 17.06.2020 | Interview mit Martin Hikel | Bild: dpa/Bernd Settnik

Bei dem Corona-Ausbruch in Berlin-Neukölln sind inzwischen 85 Menschen positiv auf das Virus getestet worden. Rund 370 Haushalte stehen unter Quarantäne. Der Bezirkbürgermeister zeigt sich besorgt.

Die Zahl der Corona-Infektionen in den unter Quarantäne gestellten Wohnblöcken in Berlin-Neukölln ist weiter gestiegen. Dem Ausbruch werden nun 85 Fälle zugerechnet, teilte der Bezirk am Donnerstagnachmittag mit. Das sind 15 Fälle mehr als am Vortag bekannt waren. Unter den Infizierten seien 36 Kinder und Jugendliche, hieß es.

Querverbindungen bei Ermittlung von Kontaktpersonen

Mit einem weiteren Anstieg der Fallzahl wird gerechnet, da noch Tests bei Bewohnern der betroffenen Häuser laufen. Bisher wurden in dem Zusammenhang laut Bezirksstatistik 440 Tests vorgenommen. Neukölln hat knapp 370 Haushalte an sieben Standorten unter Quarantäne gestellt, um eine Ausbreitung von Sars-CoV-2 zu verhindern. Pro Haushalt leben einer bis zehn Bewohner - die genaue Zahl der Betroffenen ist nach Bezirksangaben unbekannt.

Aufgefallen war der Ausbruch am 5. Juni nach Infektionen bei Schulkindern, die zwar verschiedene Schulen besuchten, aber die gleichen Adressen hatten. "So sind wir über Querverbindungen zu den Standorten gekommen, die jetzt im Fokus stehen", sagte Hikel.

Sorge über weiter steigende Zahlen

Vermutet wird, dass der Ausbruch in Zusammenhang mit einer christlichen Gemeinde steht, deren Pfarrer an Covid-19 erkrankte. Unter den Gemeindemitgliedern seien zahlreiche Infizierte, sie hätten auch an einem Gottesdienst teilgenommen, hieß es.

Bezirksbürgermeister Martin Hikel (SPD) sagte Hikel in einem am Mittwoch veröffentlichten "Spiegel"-Interview, die Zahl der Neuinfektionen in relativ kurzer Zeit besorge ihn sehr. "Und noch wissen wir nicht, wo das Ende der Fahnenstange ist."

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