Akzeptanz gestiegen - BVG: 90 Prozent der Fahrgäste halten sich an Maskenpflicht

Fr 31.07.20 | 12:34 Uhr
Eine Frau mit Mundschutz steigt an einem Bahnsteig in eine Tram. (Quelle: dpa/Jörg Carstensen)
Audio: rbb 88,8 | 31.07.2020 | Michael Handel | Bild: dpa/Jörg Carstensen

50 bis 500 Euro kann es Fahrgäste in Berlin kosten, wenn sie keine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Seit dieser Ankündigung sind nach Erhebungen der BVG wieder mehr Masken zu sehen. Trotzdem missachten Zehntausende die Pflicht.

Die überwiegende Mehrheit, rund 90 Prozent der Fahrgäste, hält sich laut BVG an die Pflicht, Mund und Nase in öffentlichen Verkehrsmitteln zu bedecken.

Im Gegenzug zählten Sicherheitsleute der BVG in den letzten drei Wochen etwa 30.000 Verstöße gegen die Maskenpflicht, bestätigte Sprecherin Petra Nelken am Freitag rbb|24. Zuerst hatte der Tagesspiegel berichtet. Nach einer Anfrage von rbb|24 handelt es sich laut BVG dabei um etwa ein Zehntel der Fahrgäste ohne Maske in Bussen, Straßenbahnen und U-Bahnen.

Den Angaben zufolge ist damit die Akzeptanz der Maskenpflicht in den Verkehrsmitteln der
Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) gestiegen. Denn Mitte Juni, als die BVG noch nicht selbst kontrollierte, trugen laut Nelken damals zwar 90 Prozent der Fahrgäste Masken in Bussen - aber in Trams lag die Quote bei 85 Prozent, in U-Bahnen nur bei 75 Prozent.

Abends und nachts lasse Disziplin nach

Rund um die Uhr sichteten zehn bis zwölf Teams etwa 1.000 bis 1.200 Fahrgäste. Dabei seien die 30.000 Verstöße festgestellt worden. "Am größten ist die Disziplin im Berufsverkehr, abends und nachts lässt sie nach", sagte Nelken rbb|24.

Bußgeld 200 Mal

Die meisten Fahrgäste würden eine Maske aufziehen, sobald sie darauf angesprochen werden. Eine "Vertragsstrafe" in Höhe von 50 Euro – von einem Bußgeld wäre nur die Rede, wenn die Polizei oder das Ordnungsamt die Pflicht durchsetzt – soll deshalb nur rund 200 Mal durchgesetzt worden sein, wie Nelken bestätigte.

Von Kontrollen durch die BVG wollte sie nicht sprechen. Die Sicherheitsleute seien ohnehin in den Zügen unterwegs und achteten nun zusätzlich auf die Einhaltung der Maskenpflicht.

Bis zu 500 Euro Strafe

Die Pflicht zum Tragen eines Mund- und Nasenschutzes ist in den Nutzungsbedingungen der BVG aufgenommen. Der Senat hatte Anfang Juli die rechtlichen Voraussetzungen dafür geschaffen. Wer gegen die Maskenpflicht verstößt, muss damit rechnen, zwischen 50 und 500 Euro Strafe zahlen zu müssen. 500 Euro werden fällig, wenn jemand mehrfach gegen die Maskenpflicht verstößt. Seit dem 7. Juli 2020 können Mitarbeiter der BVG in U-Bahnen, Bussen und Trams das Tragen eines Mund-Nasenschutzes kontrollieren.

S-Bahn-Mitarbeiter weisen auf Maskenpflicht hin

Bei der Deutschen Bahn und der Berliner S-Bahn, dem Tochterunternehmen des Konzerns, sind die Mitarbeiter angewiesen, Fahrgäste ohne Mund-Nasen-Bedeckung auf die Maskenpflicht hinzuweisen. Das teilte eine Bahnsprecherin am Freitag mit. "Wir behalten uns vor, Reisende im Einzelfall von der Beförderung auszuschließen. Sollte es im Zusammenhang mit der Tragepflicht zu Konflikten kommen, wird – wie grundsätzlich in allen eskalierenden Konfliktsituationen – auch hier die Bundespolizei hinzugeholt", so die Bahn.

Fahrgäste der Deutschen Bahn ohne Maske würden kostenlose Einweg-Modelle erhalten. Nach Angaben der Sprecherin sollen in den nächsten Wochen mehr als 300.000 Masken an Reisende und Bahnhofsbesucher ausgegeben werden.

Sendung: rbb 88,8, 31.07.2020, 09:30 Uhr

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Antwort auf [Chris] vom 01.08.2020 um 22:38
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