Hygienekonzept der Kulturverwaltung - Chöre dürfen in Berlin wieder proben - unter Einschränkungen

Mo 10.08.20 | 14:39 Uhr
Mitglieder des Staats- und Domchores singen auf den Stufen vor dem Berliner Dom nach einem Gottesdienst anlässlich Christi Himmelfahrt (Quelle: DPA/Carsten Koall)
Audio: Inforadio | 10.08.2020 | Ute Schuhmacher | Bild: dpa

Gemeinsam in geschlossenen Räumen zu singen, war Chören in Berlin bis jetzt untersagt. Nun gibt es ein Hygienekonzept, dass das Singen unter bestimmten Voraussetzungen wieder erlaubt. Abstände, Lüftungskonzepte und Gesichtsmasken sind Teil des Konzepts.

Die Berliner Kulturverwaltung hat ein Hygienekonzept für Chöre fertiggestellt. Laut dem Papier, das dem rbb vorliegt, sind unter bestimmten Vorgaben ab sofort wieder gemeinsame Proben möglich. Unter anderem soll zwischen den Singenden ein Mindestabstand von zwei Metern eingehalten werden.

Außerdem sind Angaben zur Belüftung der Räumlichkeiten enthalten. Ziel ist es, möglichst viel Außenluft in die Räume zu bekommen. Wie lang ein Raum für den Chorgesang genutzt werden darf, hängt von der Raumgröße, den Belüftungsmöglichkeit und der Anzahl der Singenden ab.

Dringend empfohlen: Mund-Nase-Schutz beim Singen

Proben sollen künftig auf 60 Minuten zeitlich begrenzt werden. Danach muss 30 Minuten quergelüftet werden und der Raum darf anschließend für mindestens zwei Stunden nicht mehr benutzt werden. Bevor eine weitere Probe beginnen darf, muss der Raum erneut für eine halbe Stunde gelüftet werden.

Das Hygienekonzept der Kulturverwaltung empfiehlt außerdem dringend für Proben wie für Aufführungen, dass Singende und mögliches Publikum während der gesamten Veranstaltung einen Mund-Nasen-Schutz tragen. Der Chor muss zum Publikum mindestens vier Meter Abstand halten.

Singen in der Aerosolwolke

Chorsingen in geschlossenen Räumen war seit Monaten untersagt. Wie beim Sprechen werden auch beim Singen Tröpfchen und Aerosole ausgestoßen, allerdings in weitaus größerem Umfang. In geschlossenen, ungelüfteten Räumen können so Aerosolwolken entstehen, die über Stunden stabil in der Luft stehen. An diesen winzigkleinen Gebilden können Coronaviren haften ohne ihre Ansteckungsgefahr einzubüßen.

Bereits mehrfach konnten Cluster von Corona-Infektionen mit Singenden in Verbindung gebracht werden. So wurden mehr als 200 Infizierte mit einem Gottestdienst in Frankfurt am Main Ende Mai Verbindung gebracht, bei dem die Gläubigen gemeinsam in einem unbelüfteten Raum gesungen hatten [hessenschau.de].

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Antwort auf [Wijnen] vom 10.08.2020 um 18:00
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