Ampelsystem - Lüften gegen Corona - Berliner Schulen sollen CO2-Messgeräte bekommen

Di 15.09.20 | 14:22 Uhr
Symbolbild: In den Fenstern einer Berliner Grundschule hängen gebastelte Sonnenblumen (Bild: imago images)
Bild: imago images

CO2-Messgeräte sollen den Lehrkräften in Berliner Schulen künftig erkennen helfen, wann es Zeit zum Lüften ist. Das ist während der Corona-Pandemie umso wichtiger, weil häufiges Lüften als Maßnahme empfohlen wird, das Risiko zu senken, sich mit dem Covid-19-Virus zu infizieren.

"Wenn der CO2-Gehalt in der Raumluft steigt, verfärbt sich die Anzeige von Grün über Gelb auf Rot", sagte Martin Klesmann, Sprecher der Senatsbildungsverwaltung, der "Berliner Morgenpost" (Dienstag) über die Funktionsweise der Messgeräte. Spätestens bei Gelb-Rot sollten die Fenster geöffnet werden, möglichst auch die Tür, damit Durchzug entsteht.

Nicht alle Klassen bekommen ein Gerät

Mit dem Ende des Sommers nimmt die Wahrscheinlichkeit ab, dass die Fenster in Schulen regelmäßig geöffnet werden. Die Kohlendioxid-Messgeräte sind den Angaben zufolge kaum größer als ein Wecker. Die Anschaffung laufe über die Senatsbildungsverwaltung. Kosten und Anzahl der C02-Messgeräte, die jede Schule bekommen soll, sind noch offen. Laut Bildungsverwaltung bekommt aber nicht jeder Klassenraum ein eigenes CO2-Messgerät; infrage kommen etwa besonders große Lerngruppen oder Räume, die sich schlecht lüften lassen.

Pilotprojekt mit Hepa-Filtern

Tom Erdmann, Vorsitzender der Berliner Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), begrüßte den Einsatz der Geräte. "Ich halte das für eine gangbare Möglichkeit", sagte er der Zeitung. Aber besser wäre natürlich, sie in größerer Anzahl zu haben, "am besten in jedem Klassenzimmer". Landeselternsprecher Norman Heise schätzt das ähnlich ein: "Warum kann man das nicht flächendeckend machen?"

Dagegen ist der Einsatz von Luftreinigern mit Luftfiltern noch nicht sicher. An einigen wenigen Berliner Schulen startet nach Angaben der Bildungsverwaltung ein Pilotprojekt mit Hepa-Filtern, die auch Viren aus der Luft entfernen sollen. Wie effektiv das sei, müsse zunächst getestet werden, sagte der Sprecher der Senatsverwaltung. Die Zahl der belastbaren Studien zu dem Thema sei überschaubar.

Sendung: Inforadio, 15.09.2020, 14:00 Uhr

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