Corona-Kontrollen durch Polizei - Aufgelöste Party in Alter Münze: Veranstalter erheben Vorwürfe

Mo 26.10.20 | 12:19 Uhr
Blick in den Innenhof des Komplexes der Alten Muenze. (Quelle: www.imago-images.de/Peter Meiflner)
Audio: Inforadio | 26.10.2020 | Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci | Bild: www.imago-images.de/Peter Meiflner

Bei Corona-Kontrollen am Wochenende hat die Berliner Polizei auch eine Party mit hunderten Gästen in Mitte aufgelöst. Gesundheitssenatorin Kalayci forderte Konsequenzen für die Veranstalter. Diese halten dagegen, Corona-Regeln seien eingehalten worden.

Die Veranstalter einer Party in Berlin-Mitte, die am Wochenende von der Polizei aufgelöst wurde, wehren sich gegen den Vorwurf, sie hätten gegen Corona-Auflagen verstoßen. "Wir waren Gastgeber einer legalen Open-Air-Veranstaltung mit strengen Regeln", teilten die Veranstalter vom Projekt Pornceptual mit.

Die Polizei hatte nach eigenen Angaben am Samstagabend in einem Hinterhof der Alten Münze eine Party mit rund 500 Personen festgestellt. Mitarbeiter des zuständigen Ordnungsamts hätten die Veranstaltung gegen 20.30 Uhr beendet und eine Anzeige gegen die Veranstalterin gestellt. Polizeisprecher Winfried Wenzel erklärte, es "wurde unter Vernachlässigung aller aktuellen Hygienemaßnahmen eine große Feier gefeiert, die keinesfalls mit den Corona-Regelungen im Einklang war". Die Berliner Polizei war am Wochenende gemeinsam mit der Bundespolizei verstärkt im Einsatz, um die Einhaltung der Corona-Regeln in der Stadt zu kontrollieren.

Mittlerweile hat sich auch Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalaci (SPD) zu der aufgelösten Party geäußert und Konsequenzen gefordert. "Ich bin schockiert, dass es solche Partys noch gibt", sagte Kalayci am Montag im Gesundheitsausschuss des Berliner Abgeordnetenhaus. "Da haben einige, den letzten Schuss nicht gehört." Kalayci forderte Konsequenzen.

Veranstalter: Alle Regeln der Infektionsschutzverordnung befolgt

Pornceptual, das sich selbst als politisches/queeres Projekt bezeichnet, betonte, bei der Party seien alle notwendigen Sicherheitsmaßnahmen beachtet und die aktuellen Regeln der Berliner Infektionsschutzverordnung befolgt worden. Der Polizei warfen die Veranstalter vor, die Gäste gedemütigt zu haben. Es sei eine extrem konservative Institution, "die keine Ahnung hatte, was sicherere Räume bedeuten".

Auch die Betreiber der Alten Münze bestritten, bei der Open-Air-Veranstaltung gegen die Corona-Regen verstoßen zu haben. "Die aktuelle Genehmigungslage erlaubt Veranstaltungen im Freien mit bis zu 5.000 Personen", schrieben sie auf ihrer Internetseite. Sie führten die Hygienemaßnahmen auf, die demnach auf der Party galten - unter anderem eine allgemeine Maskenpflicht, Desinfektionsspender für alle Gäste oder eine Temperaturmessung am Einlass.

"Nur die 'Fetischparty' schaffte es in die Medien"

Veranstalter und Alte Münze kritisierten zudem die Berichterstattung in den Medien, insbesondere die Bezeichnung "Fetischparty". "Während viele andere legale Open-Airs in Berlin gestern geschlossen wurden, schafft es nur die 'Fetischparty' in die Medien und erweckt den Eindruck, Teil der Fetischszene zu sein, sei beschämend", hieß es von Pornceptual. Auch rbb|24 hatte darüber berichtet.

Die Alte Münze erklärte: "Die Veranstaltung diente als Treffpunkt der Community und hatte mit dem körperlichen Charakter einer Fetischparty keine Parallelen." Es seien "skandalisierende Sprachbilder" genutzt worden, um Empörung zu erregen.

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