Corona-Ausbruch mit 15 Toten - Kursana-Pflegeheim in Lichtenberg bekommt neue Leitung

Fr 20.11.20 | 13:03 Uhr
Ein Pflegeheim in Lichtenberg (Quelle: dpa/Jörg Carstensen)
Audio: Inforadio | 20.11.2020 | Martin Adam | Bild: dpa/Jörg Carstensen

Nach dem schweren Corona-Ausbruch in einem Pflegeheim in Berlin-Lichtenberg wird dort eine neue Leitung eingesetzt. Ein Sprecher der Gesundheitsverwaltung bestätigte dem rbb am Freitag, dass der Heimaufsicht ein entsprechender Personalvorschlag gemacht wurde.

Der Betreiber kommt damit einer Forderung von Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) nach, die der aktuellen Leitung ein Ultimatum gesetzt hatte, das am Freitagnachmittag abgelaufen wäre. Die Heimaufsicht habe den weiteren Einsatz der Leitung untersagt, sagte die SPD-Politikerin in einer Fragestunde im Abgeordnetenhaus am Donnerstag.

Amtsarzt: Heimleitung hielt sich nicht an Hygienevorlagen

Nach Untersuchungen des Lichtenberger Amtsarztes hatte sich die alte Heimleitung des zur Dussmann-Gruppe gehörenden Kursana-Pflegeheims nicht an Hygieneauflagen gehalten. Beschäftigte hatten daraufhin mutmaßlich das Coronavirus in das Pflegeheim eingeschleppt. In der Folge waren mindestens 15 Personen an oder mit einer Covid19-Erkrankung gestorben.

Teil der Bewohner musste verlegt werden

Aus einem Bericht des Pandemiestabs geht hervor, dass das Heim den Nachbesserungen, die der Amtsarzt bereits Anfang Oktober mit Blick auf Kontakte und Hygiene gefordert hatte, nicht in ausreichendem Maße nachgekommen, sagte eine Sprecherin des Bezirksamts Lichtenberg am Mittwochabend. Nach dem Bericht war der Lichtenberger Amtsarzt seit Anfang Oktober mehrfach in dem Pflegeheim. Er ordnete unter anderem Abstriche der Bewohner und des Personals an. Für Mitarbeiter mit direktem Kontakt zu erkrankten Bewohnern wurde Quarantäne verhängt.

Ein Teil der verbliebenen Bewohner des Heims musste in andere Einrichtungen verlegt werden. Neue Tests sind in der Auswertung.

Sendung: Inforadio, 20.11.2020, 13 Uhr

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