Angaben von Gesundheitsministerin Nonnemacher - Brandenburg will Impfstoffe zuerst bei der Polizei lagern

Di 10.11.20 | 10:24 Uhr
Ursula Nonnemacher am 24.09.2020 im Brandenburger Landtag (Bild: dpa/Soeren Stache)
Audio: Inforadio | 10.11.2020 | Interview mit Gesundheitsministerin Nonnemacher | Bild: dpa/Soeren Stache

Bundesweit soll ein möglicher Corona-Impfstoff an 60 Standorte geliefert werden. Brandenburg will zunächst eine zentrale Anlaufstelle für die Lagerung benennen, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher dem rbb. Weitere Standorte sollen in Kürze folgen.

In Brandenburg sollen Coronaschutz-Impfstoffe zunächst zentral an einem Ort gelagert werden. Das kündigte die Brandenburger Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Bündnis 90 / Die Grünen) am Dienstag im Inforadio vom rbb an. Zuerst sollten sie beim Zentraldienst der Polizei gelagert und von dort aus an Impfzentren weitergeleitet werden.

Wo genau diese Zentren eingerichtet werden, solle Ende dieser Woche feststehen, sagte die Politikerin. Die konkrete Zahl der Brandenburger Impfzentren sei noch unklar, man stehe in engem Austausch mit der Kassenärztlichen Vereinigung, die einer der Partner bei der Errichtung der Zentren sein werde, so Nonnemacher. "Der Anspruch ist schon, das in allen Kreisen anzubieten."

Logistik der Impfzentren "unglaublich anspruchsvoll"

Nonnemacher betonte, dass es mehrere Impfstoff-Kandidaten gebe, die unterschiedlich gelagert werden müssten - beispielsweise bei bis zu minus 80 Grad. Dafür müssten große Mengen an Kühlbehältern bestellt werden. Hinzu komme: "Der Impfstoff muss bewacht werden." Deswegen sei die Logistik der geplanten Impfzentren sehr "anspruchsvoll"".

Dann müsse der Stoff schließlich verimpft werden, wozu eine große Zahl Impfärzte und sonstiges medizinisches Personal benötigt werde. Auch dazu sei man in enger Abstimmung mit der Kassenärztlichen Vereinigung. "Wir können diese Aufgabe ohne die Leistung der niedergelassenen Ärzte gar nicht stemmen", sagte Nonnemacher.

Die Gesundheitsministerin nannte auch die Logistik der Terminvergabe als herausfordernde logistische Aufgabe. "Wenn so ein Impfstoff, der bei minus 80 Grad gelagert werden muss, aufgetaut wird, dann muss der auch wirklich innerhalb weniger Tage schnellstens an den Mann oder die Frau weiter verimpft werden, sonst verfällt er." All das benötige "unglaublich viel Vorbereitung".

Berlin plant derzeit mit sieben Zentren

Rund 60 Impfzentren soll es bundesweit geben. Mobile Teams sollen Pflegeeinrichtungen und andere Risikogruppen anfahren. Auch der Berliner Senat will am Dienstag dem Bund einen Anlieferungsort für einen Impfstoff nennen. Laut Gesundheitsverwaltung sollen dort und an weiteren bis zu sechs Standorten Impfzentren eingerichtet werden.

Sendung: Inforadio, 10.11.2020, 06:40 Uhr

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