Corona-Pandemie - Nonnemacher sieht Brandenburger Gesundheitsämter am Limit

Do 05.11.20 | 13:59 Uhr
Ursula Nonnemacher (Bündnis 90/Die Grünen), Brandenburger Ministerin für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (Quelle: dpa/Soeren Stache)
Audio: Antenne Brandenburg | 05.11.2020 | Lisa Steger | Bild: dpa/Soeren Stache

Gesundheitsministerin Nonnemacher (Grüne) bereitet die Nachverfolgung von Infektionsketten in Brandenburg große Sorgen. Ein Drittel der Gesundheitsämter sei "absolut am Limit", sagte sie am Donnerstag bei einer Videokonferenz.

Die Corona-Krise bringt die Gesundheitsämter der Kreise und kreisfreien Städte in Brandenburg an den Rand der Belastbarkeit. "Auch bei uns ist ein Drittel der Gesundheitsämter absolut am Limit", sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Donnerstag in einer Videokonferenz der Fachpolitiker des Landtages. Ein weiteres Drittel der Ämter sei deutlich überlastet, ein Drittel komme einigermaßen hinterher.

"Wir müssen alles Erdenkliche tun"

Die Gesundheitsämter kümmern sich unter anderem um Maßnahmen zum Infektionsschutz und zur Nachverfolgung von Kontakten Infizierter. Eine Überlastung der Kapazität der Krankenhäuser ist Nonnemacher nach eigener Darstellung bisher nicht bekannt. Sie nannte die Zunahme der Ansteckungen besorgniserregend. "Wir müssen alles Erdenkliche tun, um
dieses Infektionsgeschehen wieder abzubremsen."

Die Ministerin verteidigte die drastischen Einschränkungen, die in Brandenburg seit Montag gelten. "Wir können froh sein, wenn wir mit den beschlossenen Maßnahmen überhaupt auskommen." Nonnemacher sieht einen vagen Hinweis für eine Abschwächung des Anstiegs der Infektionen, weil die Reproduktionszahl in Deutschland laut Robert Koch-Institut zuletzt bei 0,81 und damit unter eins lag. Das heißt, dass zehn Infizierte im Mittel etwa acht weitere Menschen anstecken. Das reiche aber noch nicht, sagte die Grünen-Politikerin.

Zahl der Neuinfektionen in Brandenburg steigt rasant

Die Zahl der Neuinfektionen ist zuletzt stark gestiegen. Allein in den 24 Stunden von Mittwoch auf Donnerstag meldete das Gesundheitsministerium erneut 446 neue Fälle. Auf den Intensivstationen in Brandenburger Kliniken liegen 77 Corona-Patienten. Im Klinikum Niederlausitz (Oberspreewald-Lausitz) etwa waren zuletzt zeitweise alle zehn vorhandenen Intensivbetten belegt.

Angesichts rasant steigender Corona-Infektionszahlen in Brandenburg hatte das Regierungskabinett in Brandenburg vergangene Woche neue Corona-Regeln beschlossen. Seit Montag sind Gaststätten, Kinos, Theater, Museen und Fitnessstudios geschlossen, Hotels und Pensionen sind für Touristen tabu. Für die Oberstufe in Gymnasien und Oberstufenzentren gilt Maskenpflicht auch im Unterricht.

Sendung: Brandenburg Aktuell, 05.11.2020, 19.30 Uhr

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