Corona-Ausbruch in Berliner Gefängnis - Mehrere Gefangene der JVA Moabit mit Coronavirus infiziert

Do 17.12.20 | 20:44 Uhr
Ein leerer Gang in der Justizvollzugsanstalt Moabit in Berlin-Mitte. Quelle: imago images / Ulli Winkler
Bild: imago images / Ulli Winkler

In der Justizvollzugsanstalt Moabit sind mehrere Insassen positiv auf Corona getestet worden. Weil einer der Infizierten bereits nach Tegel verlegt worden war und Kontakte nicht mehr zurückverfolgt werden können, wurden "besondere Maßnahmen" angeordnet.

In der Justizvollzugsanstalt (JVA) Moabit haben sich mehrere Häftlinge mit dem Coronavirus infiziert. Wie weit sich das Virus im Gefängnis ausgebreitet hat, sei derzeit noch unklar, sagte Sebastian Brux, Sprecher der Senatsverwaltung für Justiz, rbb|24. Zuvor hatte der "Tagesspiegel" über den Corona-Ausbruch berichtet.

Den Angaben zufolge wurde am Montag zunächst ein Gefangener positiv getestet. Daraufhin seien 17 direkte Kontaktpersonen identifiziert worden. Drei von ihnen wurden Brux zufolge ebenfalls positiv auf das Virus getestet. Eine weitere Infektion sei bei einem Gefangenen nachgewiesen worden, der inzwischen in die JVA Tegel verlegt worden sei.

270 Gefangene in Moabit in Zellen isoliert

Nach Bekanntwerden der Testergebnisse seien in beiden Haftanstalten "besondere Maßnahmen" ergriffen worden, sagte Brux rbb|24. In Tegel wie auch in Moabit seien Teilbereiche der Gefängnisse isoliert worden. In Moabit hätten deshalb 270 Gefangene den Donnerstag in ihren Zellen verbringen müssen.

Kommenden Montag und Ende Dezember sollen in Tegel und in Moabit alle Insassen getestet werden, so der Sprecher. Beide Gefängnisse hätten zudem Besuchsverbote über Weihnachten angeordnet, hieß es. Um direkte Kontakte mit Angehörigen oder Bekannten zu vermeiden, dürften die Insassen nur Telefonate führen. Zudem würden nun an alle Gefangenen FFP2-Masken verteilt.

Die Corona-Fälle in Moabit und in Tegel sind nicht die ersten Infektionen in Berliner Gefängnissen. Bislang konnten größere Ausbrüche laut Brux allerdings verhindert werden, auch weil eine Nachverfolgung der Kontakte möglich gewesen sei. "In diesem Fall können wir nicht mehr nachvollziehen, wo sich die einzelnen Personen angesteckt haben", so der Sprecher des Justizsenats.

Sendung: Abendschau, 18.12.2020, 19 Uhr 30

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