Arena in Treptow in Betrieb - Berliner DRK-Präsident zufrieden mit erstem Tag im Impfzentrum

Mo 28.12.20 | 14:15 Uhr
Eine Frau, die in einem Pflegeheim arbeitet, wird am 27.12.2020 im Impfzentrum Arena Treptow gegen das Coronavirus geimpft. (Bild: dpa/Markus Schreiber)
Audio: Abendschau | 27.12.2020 | Interview mit Mario Czaja | Bild: dpa/Markus Schreiber

Seit Sonntag wird in Berlin gegen das Coronavirus geimpft. Zum Start des Impfzentrums in der Arena wurden die ersten 150 Impfungen an Ärzte und Pflegepersonal verabreicht. Der Betrieb sei sehr gut verlaufen, sagte der Berliner DRK-Präsident Czaja.

Der Präsident des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) Berlin, Mario Czaja, hat sich zufrieden mit dem Verlauf des ersten Tages im Impfzentrum in der Arena in Treptow gezeigt. Der sogenannte Echtbetrieb mit den ersten 150 Menschen, die geimpft wurden, sei sehr gut verlaufen, sagte der Berliner DRK-Präsident am Sonntag in der rbb-Abendschau.

Die weiteren fünf Berliner Impfzentren seien faktisch "auf Stand-by". In dem Moment, wo mehr Impfstoff bereitstehe, würden die anderen Standorte geöffnet, so Czaja. Das Deutsche Rote Kreuz hat die Federführung in den Berliner Impfzentren. Czaja sitzt für die CDU auch im Berliner Abgeordnetenhaus.

101-Jährige bekam erste Spritze

In der Arena-Halle in Treptow können sich seit Sonntag Ärztinnen und Ärzte sowie das Pflegepersonal von Krankenhäusern und Pflegeheimen gegen das Coronavirus impfen lassen. Es ist das größte der sechs Berliner Impfzentren.

Am Sonntagmorgen hatten zudem mobile Impfteams in Heimen mit ihrer Arbeit begonnen. Als erste wurde eine 101-Jährige in einem Pflegeheim in Steglitz geimpft. Gleich danach wurden zwei weitere Seniorinnen geimpft, die ebenfalls über 100 Jahre alt sind. Insgesamt wurden am Sonntag in den Pflegeheimen rund 1.800 Impfungen vorgenommen, wie eine Sprecherin der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) Berlin am Montag mitteilte. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) rechnet damit, dass die Impfungen für die Bewohner in den Pflegeheimen bis Anfang Februar dauern werden.

Kalayci, die bei der ersten Impfung im Pflegeheim Agaplesion Bethanien Sophienhaus vor Ort war, sprach von einem "großen Tag". Es sei zudem ein Tag der Hoffnung, dass sich auch in anderen Pflegeeinrichtungen so viele Menschen impfen lassen. In dem Steglitzer Heim hätten 93 Prozent der Bewohner ihre Bereitschaft dazu erklärt. Die ersten Impfungen seien ein Signal, dass es nie zu spät sei. Durch sie könnten schwere Krankheitsfälle gerade älterer Menschen und viel Leid vermieden werden.

Derweil werden die Impfungen in den Pflegeheimen und im Treptower Impfzentrum am Montag fortgeführt. Die Arena wird bis zum 30. Dezember jeweils von 9 bis 19 Uhr geöffnet sein, sagte Detlef Cwojdzinski, der die Impfungen an dem Standort für das Deutsche Rote Kreuz koordiniert.

"Wir stellen uns darauf ein, dass wir täglich knapp 1.000 Impfungen bewältigen können", sagte Cwojdzinski. Wie viele es dann tatsächlich würden, hänge aber von einer Reihe von Faktoren ab. Ob es auch Silvester und Neujahr Impfungen gebe, solle noch geklärt werden.

Wie Regina Kneiding vom Projektteam Impfzentren am Montag sagte, seien im Impfzentrum in der Arena 75 Helfer vom DRK sowie rund 70 Soldaten der Bundeswehr im Einsatz gewesen.

Umfüllen des Impfstoffs macht "Sache etwas komplizierter"

Am Montag sollten weitere knapp 20.000 Impfdosen in Berlin ankommen, am Mittwoch dann erneut knapp 30.000 Einheiten. Mit Beginn des neuen Jahres werden dann wöchentliche Lieferungen von knapp 30.000 Impfdosen erwartet. Pro Person werden zwei Dosen gebraucht. Wer jetzt geimpft wird, bekommt im Januar die zweite Spritze.

Der Impfstoff muss bei minus 70 Grad gelagert werden. Vor der Impfung muss die Flüssigkeit runtergekühlt und anschließend in Ampullen umgefüllt werden, erklärte Czaja. "Das macht die Sache etwas komplizierter, weil dafür braucht man schon ein paar Minuten und gute pharmazeutische Kräfte. Das hat sich heute auch gezeigt, dass das einer der Punkte ist, wo man höchstwahrscheinlich, wenn man nach oben skaliert, nacharbeiten muss."

Krankenhausgesellschaft: Erst im März Entlastung durch Corona-Impfungen

Der Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft, Gerald Gaß, bekräftigte am Montag im rbb-Inforadio, dass es richtig sei, die Über-80-Jährigen zuerst zu impfen, auch um die Krankenhäuser zu entlasten. Auch sei es wichtig, dass das Klinikpersonal schnellstmöglich geimpft werde. Vor allem erkrankte Beschäftigte machten ihm momentan Sorge.

Insgesamt werde man eine Entlastung durch das Impfen erst im März verspüren, sagt Gaß voraus. Deshalb hoffe er auf eine schnelle Zulassung der Impfstoffe weiterer Hersteller.

Sendung: Fritz, 28.12.2020, 08:00 Uhr

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