Impfbeginn ab 26. Dezember geplant - Kalayci: Erste Impfdosen in Berlin reichen nicht einmal für Pflegeheim-Bewohner

Fr 18.12.20 | 20:49 Uhr
Die Senatorin für Gesundheit, Pflege und Gleichstellung Dilek Kalayci (SPD) spricht nach der Sitzung des Senats am 15.12.2020 zu Journalisten. (Quelle: dpa/Paul Zinken)
Bild: dpa/Paul Zinken

In Berlin sollen ab dem 26. Dezember die ersten Menschen gegen das Coronavirus geimpft werden können. Doch laut Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci werden zunächst deutlich weniger Dosen geliefert als erwartet - sie reichen gerade einmal für 9.000 Personen.

Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) rechnet für den geplanten Start der Corona-Impfungen am 26. und 27. Dezember mit weit weniger Impfdosen als erwartet.

"Mit den Informationen, die wir zurzeit haben, rechnen wir mit 18.000 Impfdosen. Das wird noch nicht einmal für die Bewohnerinnen und Bewohner in den Pflegeheimen reichen“, sagte sie der rbb-Abendschau. Da die Impfung - je nach Stoff - im Abstand von zwei oder drei Wochen einmal wiederholt werden muss, würden die Dosen für rund 9.000 Personen reichen.

Spahn unterzeichnet Vorordnung für Impfungen

Die Beschaffung des Impfstoffs liegt in den Händen des Bundes. Ursprünglich waren 900.000 Impfdosen für Berlin erwartet worden, die Zahl wurde erst vor wenigen Tagen korrigiert auf 550.000 für das erste Quartal 2021.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) unterzeichnete am Freitag die Verordnung, die den Rahmen für die Impfungen gegen das Coronavirus schafft. [tagesschau.de] Grundsätzlichen Anspruch darauf haben demnach alle Menschen mit Wohnsitz oder gewöhnlichem Aufenthaltsort in Deutschland. Festgelegt wird aber, dass Bund und Länder den zunächst nur begrenzt vorhandenen Impfstoff in einer festgelegten Reihenfolge einsetzen sollen.

Impfstoff wird in festgelegter Reihenfolge angeboten

Nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (Stiko) sollen zuerst Bewohner von Pflegeheimen, Menschen über 80 und besonders gefährdete Mitarbeiter des Gesundheitswesens die Möglichkeit für eine Impfung bekommen.

In einer zweiten Prioritätengruppe sollen dann die 75- bis 80-Jährigen sowie etwa Bewohner von Demenzeinrichtungen Impfungen angeboten bekommen. Zudem zählt zu dieser zweiten Gruppe auch Personal im stationären oder ambulanten Dienst in Einrichtungen für Demenzkranke oder geistig Behinderte. Auch bei ihnen gilt das Risiko als "hoch". Ihre Zahl wird auf mehr als 6,7 Millionen Personen bundesweit geschätzt.

In eine dritte Gruppe sortiert die Stiko mehr als 5,5 Millionen Menschen ein, die etwa zwischen 70 und 75 Jahre alt sind, schwere Vorerkrankungen oder Kontakt mit Schwangeren haben. Dazu gehört auch das allgemeine Personal im öffentlichen Gesundheitsdienst.

Sendung: Abendschau, 18.12.2020, 19:30 Uhr

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