Start am 27. Dezember geplant - Brandenburg rechnet mit 10.000 Impfdosen zum Start

Mo 21.12.20 | 08:49 Uhr
Ein Mitarbeiter des Gesundheitswesens bereitet mit Schutzhandschuhen den Corona-Impfstoff vor. (Quelle: dpa/Ariel Schalit)
Audio: Inforadio | 21.12.2020 | Interview mit Michael Ranft | Bild: dpa/Ariel Schalit

Am Montag soll die Zulassung der ersten Corona-Impfstoffe durch die Europäische Arzneimittelagentur erfolgen. Dann könnten die Impfungen auch hierzulande beginnen. Brandenburgs Gesundheitsstaatssekretär rechnet mit einer Verteilung an den Feiertagen.

Das Land Brandenburg rechnet damit, zunächst rund 10.000 Dosen des Corona-Impfstoffs der Hersteller Biontech und Pfizer zu bekommen. Da die Impfung im Abstand von zwei oder drei Wochen einmal wiederholt werden muss, würden die Dosen für rund 5.000 Personen reichen.

Der Leiter des Corona-Krisenstabs und Staatssekretär im Gesundheitsministerium, Michael Ranft, sagte am Montag im rbb, das sei eine gute Zahl. Es sei eine hervorragende Leistung, innerhalb eines Jahres einen Impfstoff zu haben. Ranft geht davon aus, dass der Corona-Impfstoff zwischen dem 24. und 26. Dezember geliefert wird.

Impfstart in Brandenburger Pflegeheimen

Brandenburg will mit den Impfungen gegen das Coronavirus am 27. Dezember im Süden des Landes beginnen, in einem Pflegeheim im besonders stark von der Pandemie betroffenen Landkreis Oberspreewald-Lausitz. Danach sollen noch im Jahr 2020 weitere Pflegeheime, etwa im Havelland und in Cottbus, sowie Mitarbeiter in Krankenhäusern folgen. Anfang Januar soll dann auch in den Impfzentren, beginnend in Potsdam und Cottbus, geimpft werden.

Wann die Corona-Impfungen bei Hausärzten zur Verfügung stünden, sei derzeit noch nicht absehbar, so Ranft. "Ich gehe davon aus, gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung, dass das Ende des ersten, Anfang des zweiten Quartals 2021 sein könnte." Man gehe fest davon aus, dass die Tranchen, die das Land Brandenburg bekommen soll, mit der Zeit immer größer werden.

Impfstoff wird in festgelegter Reihenfolge angeboten

Nach einer Empfehlung der Ständigen Impfkommission des Robert-Koch-Instituts (Stiko) sollen zuerst Bewohner von Pflegeheimen, Menschen über 80 und besonders gefährdete Mitarbeiter des Gesundheitswesens die Möglichkeit für eine Impfung bekommen.

In einer zweiten Prioritätengruppe sollen dann die 75- bis 80-Jährigen sowie etwa Bewohner von Demenzeinrichtungen Impfungen angeboten bekommen. Zudem zählt zu dieser zweiten Gruppe auch Personal im stationären oder ambulanten Dienst in Einrichtungen für Demenzkranke oder geistig Behinderte. Auch bei ihnen gilt das Risiko als "hoch". Ihre Zahl wird auf mehr als 6,7 Millionen Personen bundesweit geschätzt.

In eine dritte Gruppe sortiert die Stiko mehr als 5,5 Millionen Menschen ein, die etwa zwischen 70 und 75 Jahre alt sind, schwere Vorerkrankungen oder Kontakt mit Schwangeren haben. Dazu gehört auch das allgemeine Personal im öffentlichen Gesundheitsdienst.

Berliner Senatorin Kalayci unzufrieden mit Impfdosen-Kontingent

Die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) rechnet für die Hauptstadt ebenfalls mit einem geplanten Start der Corona-Impfungen Ende Dezember. Am vergangenen Freitag äußerte Kalayci allerdings ihren Unmut über die aus ihrer Sicht zu geringe Anzahl der verfügbaren Impfdosen.

"Mit den Informationen, die wir zurzeit haben, rechnen wir mit 18.000 Impfdosen. Das wird noch nicht einmal für die Bewohnerinnen und Bewohner in den Pflegeheimen reichen", sagte sie der rbb-Abendschau.

Sendung: Inforadio, 21.12.2020, 07:05 Uhr

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