Mobile Impfteams wollen am Sonntag starten - Brandenburg soll nun 39.000 Corona-Impfdosen erhalten

Di 22.12.20 | 13:18 Uhr
Ein Arzt der Johanniter von einem mobilen Impfteam im Einsatz. Quelle: Sven Simon/dpa
Audio: Inforadio | 22.12.2020 | Michael Castritius | Bild: Sven Simon/dpa

Von 10.000 Impfdosen nach Weihnachten war das Brandenburger Gesundheitsministerium noch am Montag ausgegangen, jetzt werden es wohl 39.000 und damit deutlich mehr. Den Anfang machen Pflegeheime - die mobilen Impfteams sind schon bereit für den Einsatz.

Brandenburg erhält 2020 noch eine größere Menge Corona-Impfdosen als zuletzt gedacht. "Brandenburg wird nach jetzigem Stand bis Ende des Jahres insgesamt rund 39.000 Impfdosen angeliefert bekommen", sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Dienstag. Noch am Montag war mit 10.000 Impfdosen bis zum Jahresende gerechnet worden.

Impfstart soll weiterhin am Sonntag, 27. Dezember sein. Die Hälfte des gelieferten Impfstoffs soll als Reserve für die notwendige Zweit-Impfung aufgehoben werden, demnach würden also zunächst 19.500 Menschen in Brandenburg geimpft.

Nonnemacher sprach von einer sehr guten Nachricht. "Impfungen bereiten den Weg heraus aus dieser schlimmen Pandemie." Sie fügte hinzu: "Als langjährig tätige Ärztin bin ich persönlich zutiefst davon überzeugt, dass die zugelassenen Impfstoffe sicher und wirksam sind. Ich werde mich impfen lassen, sobald ich dran bin", so Nonnemacher.

Mobile Impfteams in den Startlöchern

Wenige Tage vor dem geplanten Corona-Impfstart schließen derweil die mobilen Impfteams in Brandenburg ihre Vorbereitungen ab. Der zuständige Einsatzleiter des Deutschen Roten Kreuzes, Lee Schumann, sagte im rbb, dass letzte logistische Fragen bereits geklärt seien. Dazu gehöre, wie der Impfstoff durchgängig gekühlt werden kann.

Gelagert werde der Impfstoff grundsätzlich bei einer Temperatur von minus 70 Grad Celsius. Wenn die Dosen in Kühlboxen an die mobilen Impfteams übergeben werden, seien sie aber nur noch auf "Kühlschranktemperatur" gekühlt, so Schumann. Dann blieben noch fünf Tage Zeit, um den Wirkstoff zu verabreichen. Sobald eine Dose dann etwa in einem Pflegeheim aus der Kühlbox genommen wird, müsse er innerhalb von sechs Stunden injiziert werden.

Im Moment würden die Bewohner von Pflegeheimen über den Impfstoff aufgeklärt und müssten Einverständniserklärungen abgeben, so Schumann. Das sei wichtig, damit der Prozess reibungslos ablaufen kann.

Impfzentren sollen erst im Januar öffnen

Brandenburg wird die Impfungen gegen das Coronavirus nach Angaben des Gesundheitsministeriums zunächst nur mit den mobilen Teams beginnen - die Impfzentren sollen erst Anfang Januar starten.

Die ersten mobilen Impfteams werden ab Sonntag im Oberspreewald-Lausitz-Kreis, im Havelland und in Cottbus eingesetzt. Nach dem Vorschlag der Ständigen Impfkommission sollten zuerst die Über-80-Jährigen geimpft werden und dann erst das medizinische Personal, hatte Gesundheitsstaatssekretär Michael Ranft erklärt.

Impfstoffzulassung nicht so früh wie geplant

Als Grund für die Verschiebung des Starts der Impfzentren hatte Ranft den Umstand genannt, dass das Bundesgesundheitsministerium noch im November mit einer Impfstoffzulassung Mitte Dezember gerechnet habe. Die Länder sollten deshalb bis zum 15. Dezember startklar sein, Brandenburg hatte nach Zwischenberichten dann aber erst für Januar mit ersten Impfstoff-Lieferungen gerechnet. Insgesamt sind laut Ministerium elf Impfzentren im Land geplant.

In Berlin sollen ebenfalls am 27. Dezember mobile Impfteams damit beginnen, ältere Menschen in Pflegeheimen gegen das Coronavirus zu impfen. Nach Angaben der Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) starten zunächst 40 Teams, die noch auf 60 aufgestockt werden können, sobald der Impfstoff in größeren Mengen vorrätig ist. Bis zum Jahresende erwartet Kalayci knapp 60.000 Impfdosen in Berlin. Zuvor war sie von lediglich 18.000 Impfdosen noch in diesem Jahr ausgegangen.

Sendung: Inforadio, 22.12.2020, 10:00 Uhr

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