Bundesweite Liefer-Schwierigkeiten - Erste Impfstoff-Lieferung im Januar verspätet sich auch für Brandenburg

Mi 30.12.20 | 19:07 Uhr
Eine Box mit dem Impfstoff wird vor der ersten Corona-Impfung im Bundesland Brandenburg in den DRK-Seniorenwohnpark Großräschen getragen. (Quelle: dpa/Fabrizio Bensch)
Video: Brandenburg aktuell | 30.12.2020 | Mona Ruzika | Bild: dpa/Fabrizio Bensch

Nicht nur Berlin, sondern auch Brandenburg bekommt Anfang Januar den neuen Corona-Impfstoff mit Verspätung. Gesundheitsministerin Nonnemacher reagiert mit Gelassenheit. Man solle nun "kein extremes Drama daraus machen".

Auch Brandenburg bekommt erst am Ende der ersten Januar-Woche eine Impfstoff-Lieferung. Das Bundesgesundheitsministerium teilte am Mittwoch mit, dass bundesweit 670.000 Dosen ab dem 8. Januar bereit stehen. Bislang seien wie geplant 1,3 Millionen Dosen des Impfstoffes von Biontech und Pfizer geliefert worden. "Die heutige Lieferung deckt nach den Planungen von Biontech auch die 1. Januarwoche ab." Angaben zur Verteilung über die Bundesländer gab es zunächst nicht.

Nach dem 8. Januar wird laut Gesundheitsministerium die nächste Lieferung am 18. Januar erfolgen und ab dann vorerst wöchentlich montags.

Reaktion auf Kritik aus den Ländern

Das Bundesgesundheitsministerium reagierte damit auf massive Kritik aus einigen Ländern. Zuvor hatte es nämlich geheißen, dass es erst ab dem 11. Januar mit der Lieferung weitergehen solle.

19.500 Impfstoff-Dosen sind laut der Brandenburger Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) für Brandenburg wöchentlich anvisiert. Nonnemacher sprach am Mittwoch auf einer Pressekonferenz von bundesweiten Lieferschwierigkeiten beim Corona-Impfstoff: "Es betrifft alle Bundesländer gleichermaßen." Zuvor hatte die Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) berichtet, dass die Hauptstadt verspätet beliefert werde. Die Senatorin zeigte sich darüber verärgert.

Nonnemacher dagegen betonte, dass eine allgemeine Knappheit des Impfstoffs in den ersten Wochen zu erwarten gewesen sei: "Man sollte jetzt kein extremes Drama daraus machen, dass die eine Lieferung sich verspätet oder ausfällt." Sie rechne mit einer Entspannung der Lieferlage in den ersten Januar-Wochen, wenn hoffentlich Impfstoffe weiterer Hersteller zugelassen würden.

39.000 Impfdosen eingetroffen

Der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) betonte am Mittwoch im rbb, er sei "sehr zufrieden" mit dem bisherigen Impfverlauf in Brandenburg, die Organisation sei "sehr gut", könne aber noch besser werden. Nach Angaben der Gesundheitsministerin hat Brandenburg - inklusive der am Mittwoch erwarteten Lieferung - bislang 39.000 Impfdosen bekommen. Davon sei weniger als die Hälfte verimpft, "weil wir immer durch zwei teilen. Wir müssen zurücklegen für die zweite Impfdosis, die jeder Impfling nach drei bis vier Wochen braucht." Die am 30. Dezember erwartete Impfstoff-Lieferung werde in der ersten Januar-Woche zum Einsatz kommen.

Prioritär geimpft werden bereits die 25.000 Menschen, die in Brandenburg in stationärer Dauerpflege leben. Sie werden von mobilen Impfteams in den Heimen versorgt. Außerdem sind schon Impfungen für das Personal in Kliniken und Krankenhäusern angelaufen, in denen Covid-Patienten versorgt werden. In einem nächsten Schritt sollen alle Menschen im Alter von mehr als 80 Jahren geimpft werden, die in Brandenburg im eigenen Zuhause leben. Das seien knapp 200.000 Personen, sagte Gesundheitsministerin Nonnemacher.

Callcenter für Impftermine ab Montag erreichbar

Die Über-80-Jährigen in Brandenburg können sich ab 4. Januar telefonisch melden, um einen Impftermin zu vereinbaren - unter der Rufnummer 116 117. In dem eigens für die Impftermin-Vergabe eingerichteten Callcenter könnten 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bis zu 40.000 Anrufe pro Woche entgegennehmen, hieß es von einem Sprecher der Kassenärztlichen Vereinigung am Mittwoch.

Vorab können sich Interessierte auf der Website brandenburg-impft.de über den Impfstoff, die Terminvergabe und den Ablauf der Impfungen informieren.

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