Brandenburger Impfstrategie - Erste Impfungen ab 27. Dezember in Oberspreewald-Lausitz geplant

Fr 18.12.20 | 16:54 Uhr
Eine Krankenschwester verabreicht den Corona-Impfstoff. (Quelle: dpa/Frank Augstein)
Video: Brandenburg aktuell | 18.12.2020 | Carsten Kripphal | Bild: dpa/Frank Augstein

"Impfungen bereiten den Weg heraus aus dieser schlimmen Pandemie", das ist die Hoffnung der Brandenburger Gesundheitsministerin Nonnemacher. Doch zunächst wird es nur wenige Dosen geben, die ersten Impfungen sollen in einem Pflegeheim durchgeführt werden.

Die ersten Impfungen gegen Covid-19 sollen in Brandenburg am 27. Dezember im besonders betroffenen Landkreis Oberspreewald-Lausitz durchgeführt werden. Ein mobiles Team soll mit den Impfungen in einem Pflegeheim beginnen. Das sagte der parteilose Landrat Siegurd Heinze am Freitag auf einer Pressekonferenz mit Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne).

Am 28. und 29. Dezember sind dann Impfungen in Pflegeeinrichtung im Havelland und in Cottbus geplant. Ab Ende Dezember sollen nach und nach auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Krankenhäusern möglichst vor Ort geimpft werden - krankheitsbedingt fällt dort laut Landeskrankenhausgesellschaft derzeit etwa jede vierte Pflegekraft aus.

Der Start der ersten beiden Impfzentren ist am 5. Januar in Potsdam und Cottbus vorgesehen, wie der Vorstandsvorsitzende der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg, Peter Noack, mitteilte.

Bürger, die älter als 80 Jahre alt sind, können ab dem 4. Januar telefonisch einen Termin im Impfzentrum vereinbaren. Parallel dazu würden an Pflegeeinrichtungen und Risikogruppen Aufklärungsbögen verschickt, um bereits vor der Impfung mögliche Bedenken und Fragen klären zu können, teilte das Gesundheitsministerium mit.

Brandenburg erhält zunächst nur kleine Stückzahlen

Bevor die Impfungen durchgeführt werden können, muss aber noch die Europäische Arnzneimittel-Agentur (EMA) die Prüfung des Covid-19-Impfstoffs abschließen. Dass könnte dem Brandenburger Gesundheitsministerium zufolge bis zum 21. Dezember geschehen. Anschließend müsse noch die EU-Kommission zustimmen. "Dann ist der Weg frei für die Impfung gegen Sars-CoV-2 in Deutschland", so das Ministerium am Freitag in einer Mitteilung.

Gesundheitsministerin Nonnemacher setzt große Hoffnungen auf die Impfungen. Die Lage sei sehr besorgniserregend, die täglichen Neuinfektionen stiegen "dramatisch", Intensivbetten würden knapp, sagte sie laut der Mitteilung. "Impfungen bereiten den Weg heraus aus dieser schlimmen Pandemie." Sie wies darauf hin, dass in Brandenburg in den ersten Wochen nur kleine Stückzahlen der Impfdosen erhalten wird. Deshalb sei es notwendig, dass am Anfang Risikogruppen vorrangig geimpft würden.

In Oberspreewald-Lausitz liegt die Zahl der Neuinfektionen innerhalb von sieben Tagen am Freitag bei 446,2 pro 100.000 Einwohner - und damit erstmals seit einiger Zeit unter 500. Nur in Elbe-Elster ist die 7-Tage-Inzidenz mit 518,5 pro 100.000 Einwohner noch höher.

Sendung: Antenne Brandenburg, 18.12.2020, 16 Uhr

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