Hilferuf im Netz - Brandenburger Krankenhäuser bitten dringend um Unterstützung

Sa 19.12.20 | 14:46 Uhr
Archivbild: Der Eingansbereich des Ernst von Bergmann Klinikums. (Quelle: dpa/F. Sommer)
Bild: dpa/F. Sommer

Wegen der sich zuspitzenden Corona-Lage sind mehrere Brandenburger Krankenhäuser am Limit. Potsdams Oberbürgermeister sieht sogar eine Verschärfung der Situation aufkommen. Im Netz haben Stadt und Kliniken einen Aufruf gestartet, um Helfer und Helferinnen zu finden.

Die beiden größten Krankenhäuser in Potsdam haben um Unterstützung bei der Behandlung von Corona-Patienten gebeten. Die Stadt Potsdam twitterte am Samstag, das Klinikum Ernst von Bergmann und das St. Josefs-Krankenhaus suchten Helferinnen und Helfer, Studierende der Medizin, ausgebildete Pflegekräfte, Notfallsanitäter und Rettungsassistenten, "die sich mit uns gegen das Coronavirus stellen".

"Jede helfende Hand wird gebraucht", hieß es auf der Internetseite der Landeshauptstadt. Potsdam rief am Freitag einen Massenanfall von Erkrankten aus. Damit kann die Koordination besser gesteuert werden, es ist die letzte Stufe vor dem Katastrophenfall.

Schubert rechnet mit Verschlimmerung

Potsdams Oberbürgermeister Mike Schubert (SPD) rechnet noch mit einer Verschlimmerung. "Die aktuelle Situation in den Krankenhäusern ist nur der Blick in den Rückspiegel. Wir haben jetzt so viele aktuelle Neuinfektionen, dass es tatsächlich sehr eng wird", sagte Schubert der "Märkischen Allgemeinen" (Samstag). Er schlug vor, dass Sanitätskräfte der Bundeswehr, die in Berlin stationiert sind, auch in Brandenburg aushelfen könnten. "Damit wäre uns eher geholfen als mit Menschen ohne medizinische Vorbildung."

Patienten werden nach Berlin verlegt

Die Lage im Klinikum Niederlausitz in Senftenberg im Landkreis Oberspreewald-Lausitz ist weiter angespannt. Die steigenden Zahlen von Covid-19-Patienten seien nur durch Verlegungen zu bewältigen, hatte das Klinikum am Freitag mitgeteilt. Zwölf der 16 Intensivbetten seien mit Covid-19-Patienten belegt. Bisher waren Patienten unter anderem nach Berlin und Frankfurt (Oder) verlegt worden.

Im Carl-Thiem-Klinikum in Cottbus werden derzeit 57 Patienten behandelt, die an Covid-19 erkrankt sind, davon 17 auf der Intensivstation. Die Zahlen seien trotz einer Verlegung von Patienten anhaltend hoch, teilte die Stadt am Samstag mit.

Sendung: Brandenburg Aktuell, 19.12.2020, 19:30 Uhr

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