Pandemie in Brandenburg - 125 Corona-Infektionen in Pritzwalker Pflegeheim

Fr 18.12.20 | 18:11 Uhr
Eine Seniorin mit Rollator, Gehhilfe und Gehstock. Quelle: Eibner-Pressefoto
Video: Brandenburg Aktuell | 19.12.2020 | J. Wochnik | Bild: dpa/Eibner-Pressefoto

In einem Pflegeheim im Brandenburgischen Pritzwalk haben sich mehr als zwei Drittel aller Bewohner mit dem Coronavirus infiziert. Nach Angaben des Heimbetreibers wurden bis Freitag bereits 79 von 89 Bewohnern positiv auf das Virus getestet. Außerdem sollen sich 46 der insgesamt 72 Mitarbeiter angesteckt haben.

"Wir ziehen aus anderen Senioreneinrichtungen von uns Mitarbeiter ab, damit unsere Bewohner vor Ort in Pritzwalk weiterhin versorgt werden können", sagte Franz-Christian Meier, Sprecher des Betreiberkonzerns KMG Pflege, dem rbb.

Landkreis untersagt Arbeit für infizierte Mitarbeiter

Nach Bekanntwerden des Ausbruchs hatte die Heimleitung ein Besuchsverbot angeordnet. Nur, wenn Bewohner im Sterben liegen, dürfen Angehörige das Heim betreten.

Untersagt wurde ebenfalls, dass positiv getestete Mitarbeiter ohne Symptome weiterhin im Seniorenheim arbeiten dürfen, sagt Amtsärztin Dagmar Schönhardt. Es sei eine erhöhte Komplikationsrate zu erwarten, wenn positiv getestete Mitarbeiter mit infizierten Bewohnern über längere Zeit gemeinschaftlich arbeiteten, so Schönhardt.

"Nach der Eindämmungsverordnung sind wir ab einer Inzidenz von größer als 200 verpflichtet zusätzliche Maßnahmen im Landkreis nach dem Infektionsschutzgesetz einzuleiten", erklärt Schönhardt. Allerdings sei die Brandenburger Eindämmungsverordnung so eng gestrickt, dass sämtliche mögliche Optionen bereits erschöpft seien. Die einzige Maßnahme sei derzeit ein Betretungsverbot für das betroffene Seniorenheim. "Da sind wir gerade dabei und wir sind auch verpflichtet uns mit dem Land ins Benehmen zu setzen."

Sendung: Antenne Brandenburg, 18.12.2020, 19 Uhr

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