Berlin - Polizei braucht im Schnitt 17 Sekunden, um Notruf anzunehmen

Do 31.12.20 | 18:33 Uhr
Ein Polizist antwortet auf eingehende Anrufe (Quelle: dpa/Mohssen Assanimoghaddam)
Bild: dpa-Symbolbild/Mohssen Assanimoghaddam

Wer in Berlin im Jahr 2020 den Polizei-Notruf gewählt hat, musste im Schnitt 17 Sekunden auf die Annahme des Anrufs warten. Das geht aus einer am Donnerstag veröffentlichten Antwort der Innenverwaltung auf eine parlamentarische Anfrage des fraktionslosen Abgeordneten Marcel Luthe hervor (Stand: 9. Dezember).

In den Jahren zuvor waren es zwischen 9 und 16 Sekunden.

13 Minuten, bis der Notruf angenommen wird

In einzelnen Fällen kommt es laut der Statistik auch zu deutlich längeren Wartezeiten von mehreren Minuten. Im September etwa musste eine Person 13 Minuten und 9 Sekunden ausharren. Das war in der Auflistung die längste erfasste Wartezeit seit mindestens 2014. Bei der Feuerwehr war der Negativ-Rekord demnach 2017 mit mehr als 18 Minuten erreicht.

Bis 9. Dezember hat die Polizei rund 1,1 Millionen Notrufe angenommen. Bei der Feuerwehr waren es von Januar bis einschließlich November knapp 700.000, wobei Anrufer im Schnitt 23 Sekunden warten mussten. Das ist zwar weniger als im Vorjahr (25 Sekunden), aber mehr als in den Jahren zuvor (2014: 11 Sekunden).

"Wer dringend medizinische Hilfe braucht, muss diese unverzüglich bekommen", kommentierte Luthe. "Diese Selbstverständlichkeit scheint Rot-Rot-Grün innenpolitisch bereits zu überfordern, wenn die Bürger immer länger auf Hilfe warten müssen".

Eine Anfrage Luthes hatte im Sommer ergeben, dass die Polizei nach einem Notruf zunehmend länger bis zum Erscheinen am Tat- oder Unfallort braucht. Zwischen der Annahme des Notrufs und der Ankunft am Einsatzort lagen 2019 im Durchschnitt 23 Minuten und 32 Sekunden.

Sendung: rbb 88.8, 31.2020, 17:00 Uhr

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