Feiertage im Lockdown - So voll wird es in der Bahn und auf der Straße

Di 22.12.20 | 16:42 Uhr | Von Götz Gringmuth-Dallmer, mit Informationen von Nico Hecht
Reisende steigen am Hauptbahnhof in Berlin in einen Fernzug (Bild: dpa/Paul Zinken)
Audio: Inforadio | 22.12.2020 | Nico Hecht | Bild: dpa/Paul Zinken

Überfüllte Fernverkehrszüge raus aus Berlin kurz vor Weihnachten, ein ähnliches Bild zwischen den Jahren in umgekehrter Richtung. Dieses Jahr wird vermutlich alles anders. rbb|24 hat Reiseunternehmen gefragt, wie ihre Angebote aktuell gebucht sind.

Freie Parkplätze und leere U-Bahnen, so erlebten die, die zu Hause geblieben waren, in den vergangenen Jahren die Weihnachtstage in Berlin. Der ausdrückliche Appell der Politik in diesem Jahr heißt, zu Hause bleiben und nicht verreisen. rbb|24 hat bei Verkehrsunternehmen nachgefragt, wie die Buchungszahlen um die Weihnachtsfeiertage im Vergleich zu den Vorjahren aussehen.

Mietwagen

Ein erhöhtes Buchungsaufkommen haben die Autovermieter. Das Portal billiger-mietwagen.de hatte, Stand 21.12.20, bei Abholung am 23. und 24.12. fünf Prozent mehr Buchungen als im vergangenen Jahr. Kleinwagen waren alle ausgebucht, es gab nur noch Mittelklassewagen aufwärts. Die Preisen waren nach Angaben des Portals im Schnitt um acht Prozent höher als im vergangenen Jahr.

Bei check24.de wurden über die Weihnachtstage sogar 45 Prozent mehr Mietwagen als im vergangenen Jahr gebucht. Hier liegen die Preise im Schnitt drei Prozent höher als im Vorjahr. Für Kurzentschlossene könnte es jedoch teuer werden. "Je kurzfristiger gebucht wird, desto teurer wird es in der Regel auch. Das gilt besonders bei einem hohen Buchungsaufkommen wie zu Weihnachten.", so Juliane Leopold von check24.de.

Bahn

Wie voll oder leer der Fernverkehr speziell von und nach Berlin über die Weihnachtsfeiertage sein wird, dazu war von der Bahn keine Auskunft zu bekommen.

Auf Anfrage von rbb|24 hieß es nur, die Bahn gehe zurzeit insgesamt von einem Reisevolumen aus, das bei allen Zügen im Personenverkehr hinweg rund 60 Prozent unter dem des Vorjahres liegen wird. Für die Tage bis zum 25.12. erwartet die Bahn eine durchschnittliche Auslastung im Fernverkehr der DB von etwa 20 bis 25 Prozent. Für den gesamten Weihnachtsreiseverkehr vom 19.12. bis Anfang kommenden Jahres geht das Unternehmen aktuell von einer durchschnittlichen Auslastung von circa 35 bis 40 Prozent aus.

Die Auslastunganzeige der Buchungsseite der Bahn zeigte am Dienstagvormittag für die Strecken nach Leipzig, München, Hannover oder Köln jeweils etwa zu gleichen Teilen Züge an, bei denen mehr als die Hälfte der Plätze belegt waren sowie Züge, bei denen eine geringe Auslastung erwartet wurde. Tickets zu günstigen Sparpreisen gab es allerdings bei keiner der überprüften Verbindungen mehr.

Allerdings wird die Deutsche Bahn zu Weihnachten rund 100 Sonderzüge einsetzen und vor allem die Hauptstrecken des Reiseverkehrs verstärken. Dazu zählt auch die Verbindung Berlin-München. Bis Ende des Jahres stehen den Fahrgästen nach Angaben der Bahn damit 13.000 zusätzliche Sitzplätze zur Verfügung.

Fernbusse

Der nach eigenen Angaben größte Fernbusanbieter Europas, FlixBus, hat sein Fernbusangebot in Deutschland, Österreich und der Schweiz am 17. Dezember nicht wie ursprünglich geplant wiederaufgenommen. Damit reagiert das Unternehmen auf den Beschluss der Ministerpräsidentenkonferenz in Deutschland, einen erneuten bundesweiten Lockdown umzusetzen.

FlixBus hat nicht in allen Ländern den Betrieb eingestellt und führt weiterhin internationale Verbindungen durch. Es kann sein, dass einige wenige innerdeutsche Verbindungen noch angeboten werden, da diese auf einer Strecke zwischen zwei Ländern liegen.

So waren zum Zeitpunt der Recherche auf der Webseite des Unternehmens noch ein paar Plätze auf innerdeutschen Verbindungen zu haben.

Stauprognose

Der ADAC rechnet an den Weihnachtstagen und zum Ende der Feiertage auf Grund der Einschränkungen durch den Lockdown mit deutlich weniger Verkehr und Staus auf den Autobahnen als in den Vorjahren.

Sendung: Inforadio, 22.12.2020, 18:30 Uhr

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