An der Tanke in Brandenburg - "Ich habe einfach mein Hobby zum Beruf gemacht"

Fr 27.12.24 | 17:20 Uhr
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Grafik: Ein Hund liegt auf einer Tierschwelle. (Quelle: rbb)
Bild: rbb

Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Hundephysiotherapeutin, die ehrenamtlich in der Hunderettungsstaffel arbeitet.

rbb|24 will mit den Gesprächsprotokollen, die "An der Tanke" entstanden sind, Einblicke in verschiedene Gedankenwelten geben und Sichtweisen dokumentieren, ohne diese zu bewerten oder einzuordnen. Sie geben die Meinungen der Gesprächspartner wieder.

Wer: Hundephysiotherapeutin aus Dranse
Alter: 60 Jahre
Uhrzeit: 14:32 Uhr
Getankt: nichts, nur einen Schokopresso gekauft
Woher: Dranse
Wohin: auf den Trainingsplatz der Rettungsstaffel

 

Wir kommen schnell ins Gespräch über einen großen Aufdruck auf ihrem Auto – darauf steht "Bundesverband Rettungshunde".

Ich habe einfach mein Hobby zum Beruf gemacht. Ich wollte nicht immer Hundephysiotherapeutin werden. In der Schule wäre ich gerne Tierarzt geworden. Ich habe das Studium angefangen, aber es dann abgebrochen, weil ich ein fauler Student war. Über Umwege bin ich dann zur Hundephysiotherapie gekommen.

Sie antwortet eher kurz und bündig.

An Hunden fasziniert mich, dass sie versuchen, uns Menschen alles recht zu machen, dass sie ein wahnsinniges Potenzial haben und wir sie zum Beispiel für unsere ehrenamtliche Arbeit extrem gut nutzen können. In meinem Ehrenamt bin ich beim Bundesverband Rettungshunde. Wir trainieren unsere Hunde in der Flächensuche und Trümmersuche und im Mantrailing. In allen drei Sparten werden sie ausgebildet, vermisste Personen zu finden.

Das sind unsere privaten Hunde. Irgendwann stößt man mehr oder minder durch Zufall auf diese Staffel oder weil man einfach Interesse an der Rettungshundearbeit hat und kann seinen Hund dann dort trainieren. Je jünger, desto besser. Aber es geht auch mit Hunden, die schon ein bisschen älter sind. Das muss nicht zwingend ein Welpe sein.

2024 war schön.

Sie lacht.

Das war ein schönes Jahr. Ich habe viele nette Menschen kennengelernt, wir haben viele schöne Events gemacht - also ich bin mit meinem Jahr 2024 rundherum zufrieden.

Mein Highlight? Ja, da bin ich dann wieder bei den Hunden, weil wir tatsächlich in Kyritz eine vermisste Frau gefunden haben. Wir werden immer gerufen von der Polizei. Nicht von Privatpersonen, das dürfen wir auch nicht. Die Frau war bereits seit zwei Tagen vermisst und wir sind mit unserer Staffel dann dort in den Einsatz gegangen und haben die Chance gehabt, nach relativ kurzer Zeit - das mag 15, 20 Minuten gewesen sein – die Frau auzuspüren. Also der Hund hat sie aufgespürt!

Die Polizisten können nur das tun, was tun können und der Hund hat einfach die Möglichkeit, unter sehr unterschiedlichen und auch sehr schwierigen Bedingungen seine Nasenleistung einzusetzen. Die ist einfach unschlagbar.

Ich plane nichts fürs nächste Jahr. Ich lasse es eigentlich auf mich zukommen. Ich hoffe, dass mein Beruf gut bleibt. Ich hoffe, dass ich weiterhin Spaß habe in meinem Ehrenamt. Dass meine Familie, meine Freunde und ich gesund bleiben und alles andere lasse ich ganz entspannt auf mich zukommen.

Ich wohne seit acht Jahren in Dranse. Ich lebe sehr gerne dort und kann auch schnell sagen warum. Es ist einfach ein kleines Dorf, es ist ein gutes Miteinander der Dorfbewohner noch. Ich persönlich mag einfach die Landschaft, die Ruhe und alles, was zu diesem kleinen Ort dazu gehört - Ruhe, Natur und Gelassenheit.

Das Gespräch führte Jonas Wintermantel, rbb24.

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    rbb / Sophia Bernert

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  • Illustration: Serie "An der Tanke". (Quelle: rbb)
    rbb / Sophia bernert

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    rbb / Sophia Bernert

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    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein fußballbegeisterter Pädagoge, der auch gerne Karpfen angelt.

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    rbb /Sophia Bernert

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    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Rentner, der glücklich ist in seinem Ort, obwohl er findet, dass die Politiker dort nicht hinschauen.

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    rbb/Sophia Bernert

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    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Frau, die viel Verständnis für den Protest der Bauern hat und den Umgang mit alten Menschen liebt.

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    rbb /Sophia Bernert

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    "Das Leben ist schön ruhig hier. Man kennt fast jeden im Dorf"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Azubi, der in seiner Mittagspause für eine Wurst vorbei geradelt kommt und ziemlich zufrieden ist.

  • An der Tanke: Frau im roten Shirt. (Quelle: IMAGO/rbb/Sophia Bernert)
    IMAGO/rbb/Sophia Bernert

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    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Krankenschwester, die Demonstrationen gegen die AfD nicht nachvollziehen kann.

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    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Ex-Soldatin, die den Zusammenhalt in ihrem Dorf vermisst.

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    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: Ein Speditions-Unternehmer aus Cottbus klagt über seine wirtschaftliche Lage.

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    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein 23-Jähriger, der es sich nicht verbieten lassen will, Verbrenner-Motor zu fahren.

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    rbb/Sophia Bernert

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    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Lehramtsstudentin, die ihr Dorf dafür liebt, dass sie jeden kennt.

  • Illustration Soldat.(Quelle:rbb/Sophia Bernert)
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    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Soldat, der sich sorgt, dass er sich im Alter kein schickes Auto mehr leisten kann.

  • Zapfsäule an einer Tankstelle in Beelitz (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
    rbb/Sophia Bernert

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  • Illustration: Serie "An der Tanke". (Quelle: rbb)
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    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute ein Gespräch über viele Aufreger des Alltags: E-Autos, Vegetarier und Quereinsteiger im Lehramt.

  • Amaturenbrett eines Autos an einer Tankstelle in Dahme/ Mark in Brandenburg. (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
    rbb/Sophia Bernert

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    "Uns wird nicht geholfen. Uns vergessen sie irgendwo alle"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Kassierin, die bemerkt, dass am Monatsende vielen das Geld fürs Essen fehlt.

  • Hand an einer Kofferraumklappe an einer Tankstelle in Dahme/ Mark in Brandenburg (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
    rbb/Sophia Bernert

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    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Eingliederungshelferin, die erzählt, dass die Pandemiefolgen bei vielen jetzt sichtbar werden.

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    "Ich würde mir mal jüngere Einflüsse in der Politik wünschen"

    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: ein Wasserbauer, dem viele Politiker zu alt sind, um gute Ideen zu haben.

  • Hand am Zapfhahn an einer Tankstelle in Beelitz in Brandenburg (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
    rbb/Sophia Bernert

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    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Rentnerin, die links wählt, aber manchmal rechts denkt.

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    rbb/Sophia Bernert

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    Fast jeder kommt mal an der Tanke vorbei. Zwei rbb|24-Reporter sprechen Leute an der Zapfsäule in Brandenburg an und fragen, was sie umtreibt. Heute: eine Frau, die ihre Schwiegereltern pflegt und mächtig Wut angesammelt hat.

  • Illustration: Rentner (Quelle: rbb/Sophia Bernert)
    rbb/Sophia Bernert

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5 Kommentare

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  1. 4.

    Wie kommt man zur solcher Unterstellung?
    Doch nicht, weil diese Frau nicht konsequent Gendert?
    Tue ich übrigens auch nicht, wie ca.90% anderer Frauen auch!

  2. 3.

    Interessanter Mann/ Frau. Wann ist seine Geschlechtsanpasssung passiert? Das hätte mich sehr interessiert, da ich dachte, das wäre eher so ein neumodisches Ding. Aber er spricht erst von fauler Student und dann von Hundephysiotherapeutin. Schade, dass der rbb nicht weiter nachgehakt hat.

  3. 2.

    "Ich habe einfach mein Hobby zum Beruf gemacht"
    Ich auch. Bin gern unterwegs, treffe die unterschiedlichsten Leute und verdiene auch noch dabei ;-).

  4. 1.

    Bei den Steuern, bei der Bürokratie und bei den starken Hindernissen und Haftungen die man mittlerweile als Selbständiger oder Freelancer unterliegt, würde ich das in Deutschland oder sogar in der EU definitiv nicht mehr machen.
    Bin zum Glück bald weg, weiterer brain drain aus Deutschland.

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