2.400 Impfdosen für Erika-Hess-Eisstadion - Berlin erwartet am Dienstag erste Moderna-Lieferung

Di 12.01.21 | 07:13 Uhr
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Moderna-Impfstoff (Bild: imago images/Christian Ohde)
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Audio: Inforadio | 12.01.2021 | Thomas Mertens im Interview | Bild: imago images/Christian Ohde

In Berlin stehen ab Dienstag zwei Impfstoffe gegen Corona zur Verfügung. Im Laufe des Tages soll eine erste Lieferung des Impfstoffs von Moderna ankommen. Es handelt sich um 2.400 Impfdosen, die für das Impfzentrum im Erika-Hess-Eisstadion im Ortsteil Wedding bestimmt sind. Es soll am Donnerstag öffnen. Im bisher einzigen offenen Berliner Impfzentrum in Treptow wird nur der Impfstoff von BionTech verabreicht.

Nach der Erstlieferung am Dienstag soll alle zwei Wochen neuer Moderna-Impfstoff in Berlin ankommen - bis Ende Februar etwa 45.000 Dosen. Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) plant, dass sich die Menschen in Berlin aussuchen können, welchen Impfstoff sie gespritzt haben möchten. Dagegen sagte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), es werde keine Wahlmöglichkeit geben. Auch Ärztevertreter halten es nicht für sinnvoll, die Patienten wählen zu lassen. Die Impfstoffe seien absolut gleichwertig.

Mertens: "Moderna könnte die Lage entspannen"

So äußerte sich auch Thomas Mertens, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission am Robert Koch-Institut. Die Wahlfreiheit zwischen beiden Impfstoffen sei derzeit ein "sekundäres Problem", sagte er am Dienstagmorgen im Inforadio des rbb. "Solange man über Impfzentren impft, ist das schwer denkbar. Hier gibt es ein klassisches Umsetzungsproblem, man sollte jetzt nicht noch mehr praktische Hürden aufbauen“, sagte Mertens zum Vorstoß von Kalayci, Wahlfreiheit zwischen den Impfstoffen zu gewähren.

Grundsätzlich könne die Moderna-Lieferung die Lage entspannen. Hinsichtlich der Wirksamkeit und Sicherheit seien der Moderna-Impfstoff und das Vakzin von Biontech/Pfizer "völlig vergleichbar", sagte Mertens im Inforadio.

Hoffnung auf Durchimpfung bis zum Herbst

Wichtig sei, dass auch beim medizinischen Personal in Pflegeheimen und Krankenhäusern die Impfbereitschaft steige. "Wir kennen das Problem schon lange, auch bei den Grippe-Impfquoten war in den letzten Jahren die Beteiligung unter dem Personal sehr unzureichend. Wir sollten schon sehen, dass wir in diesem Bereich eine höhere Beteiligung als 50 Prozent erreichen", forderte Mertens.

Grundsätzlich rechnet er damit, dass vor Beginn des nächsten Herbstes eine "Herdenimmunität" durch die Impfungen in Deutschland möglich ist: "Ich wäre sehr froh, wenn wir vor Beginn des nächsten Herbstes so weit wären, dass unsere Voraussetzungen für den kommenden Herbst und Winter wesentlich günstiger sind als die für den vergangenen."

Sendung: Inforadio, 12.01.2021, 6:25 Uhr

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4 Kommentare

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  1. 4.

    Es war von vorneherein klar kommuniziert worden, dass natürlich nicht von heute auf morgen für alle Menschen dieser Welt der Impfstoff verfügbar sein wird - wie auch?!
    Seien wir vielleicht auch mal froh und dankbar, dass so zügig ein wirksamer Impfstoff entwickelt wurde.
    Viele Berliner Heimbewohner*innen sind bereits geimpft und ich freue mich für jede/n von ihnen.
    Bundesweit gesehen ist Berlin ziemlich weit vorne mit dabei, was die Gesamtzahlen, die prozentuale Impfquote und die Anzahl der Neuimpfungen anbelangt.

  2. 3.

    Auch wenn es in Berlin, wie wohl überall mit den Impfungen nur schleppend voran geht, es passiert etwas. Verständlich, da der Impfstoff nach wie vor knapp ist.
    In der Uckermark verschiebt sich der Impfstart, ständig weiter nach hinten, jetzt soll das Impfzentrum zum 28.01.21 öffnen, obwohl wir an der Inzidenz von 300 kratzen. Das hiesige Gesundheitsamt ist meiner Meinung nach kaum arbeitsfähig, da die Amtsärztin und eine weitere Mitarbeiterin mit Burnout zu Hause sind. Mein Schwiegervater, fast 82 hat sich, wegen eines Impftermins bei der 116117 die Finger wund telefoniert, aber nie jemanden erreicht. Das zukünftige Impfzentrum befindet sich quasi außerhalb der Stadt und es ist nicht klar, wie alte Menschen, die zwar alleine wohnen, aber dennoch nicht mobil sind, dort hinkommen sollen. Es ist typisch für die Uckermark, wir hinken allem hinterher.

  3. 2.

    Ueber die Menge schon zu Spreche Laecherlich. Auch 45000Dosen bringen kaum Entspannung. Es muß viel mehr herangeschafft werden und dann kann man mal euphorisch berichten, aber vorher alles Augenwischerei und msn fühlt sich einfach nur verarscht.
    Jetzt sind sinnvoller Weisr die Alten und d. Pflegepersonal dran, dann gestaffelt die anderen . Nur wiewiel sollen noch sterben, wenn ja augenscheinlch ni cht mehr Druck gemacht wird und auch man auch am Rande mal Fallen ließ der 3 Impfstoff ist nicht so kostenintensiv und laesst sich besser handhaben.

  4. 1.

    So ein Unsinn! Viellleicht sollte Frau Kalayci noch mal anregen, ob Mann, Frau sich aussuchen könnte von einem Mann oder einer Frau geimpft zu werden. Dann dauert das Impfen noch ein Jahr länger. Ich denke die meisten sind froh wenn sie überhaupt einen Termin bekommen. In Schleswig Holstein waren heute Morgen die Impftermine online um 8.40 alle weg für die nächste Woche. Nächste Möglichkeit 19.1. 8.00. Erinnert mich an die Terminvergabe bei den Berliner Behörden.

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