Impfstoff ist knapp - Brandenburger Impfzentren so gut wie ausgebucht

Mo 11.01.21 | 13:22 Uhr
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Der Eingang zum Impfzentrum Cottbus für die Schutzimpfung gegen Covid-19. Das Impfzentrum befindet sich in einer Messehalle. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Bild: dpa/Patrick Pleul

Wer in Brandenburg derzeit versucht, über die Hotline 116117 einen Impftermin zu buchen, hat kaum Chancen: Zumindest die drei Impfzentren in Potsdam, Cottbus und Schönefeld sind für die nächsten drei Wochen nahezu ausgebucht.

In Brandenburg können derzeit nur wenige Termine für Corona-Schutzimpfungen in den Impfzentren vergeben werden. Das teilte das Potsdamer Gesundheitsministerium am Montag mit. Grund sei die Impfstoff-Knappheit. Gleichzeitig fänden immer mehr Impfungen durch mobile Teams in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern statt.

Buchungen nur drei Wochen im Voraus

Nach Angaben der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg (KVBB) können Termine in den Impfzentren grundsätzlich nur für die jeweils nächsten 21 Tage vergeben werden. Die ersten drei Impfzentren in Potsdam, Cottbus und Schönefeld seien für die nächsten drei Wochen nahezu ausgebucht. So könnten jetzt täglich jeweils nur eine begrenzte Anzahl neuer Termine für die nächsten Impfzentren in Elsterwerda, Frankfurt (Oder), Oranienburg, Brandenburg an der Havel, Eberswald und Prenzlau vergeben werden.

Termine für eine Covid-19 Impfung in einem Impfzentrum werden in Brandenburg unter der Rufnummer 116117 vergeben - aktuell aber nur für priorisierte Personengruppen. Seit dem Start der telefonischen Terminvergabe vor einer Woche wurden an gut 16.000 Personen Erst- und Zweittermine für Impfungen in einem der drei Impfzentren Potsdam, Cottbus und Schönefeld vergeben.

"Kann den Ärger verstehen"

"Ich kann den Ärger vieler älterer Brandenburgerinnen und Brandenburger gut verstehen, die in der ersten Woche bei der Rufnummer 116117 kaum oder gar nicht durchkamen und stundenlang vergeblich versucht haben, den ersehnten Impftermin zu bekommen", sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne). "Wir arbeiten gemeinsam mit der Kassenärztlichen Vereinigung Brandenburg mit Hochdruck daran, die Erreichbarkeit zu verbessern." Das Tempo gäben aber die Impfstoff-Lieferungen vor.

Brandenburg hat bisher 58.500 Impfstoffdosen von Biontech/Pfizer erhalten. Bis zum 16. Februar 2021 sollen es laut Bundesgesundheitsministerium insgesamt 156.000 Impfstoffdosen sein. Die ersten 2.400 Impfstoffdosen von Moderna soll Brandenburg am 12. Januar bekommen, bis Mitte Februar sollen es insgesamt 12.000 Moderna-Dosen sein.

Für den vollen Impfschutz sind zwei Impfungen notwendig. Die Landesregierung geht davon aus, dass damit in Brandenburg bis Mitte Februar voraussichtlich 84.000 Personen geimpft werden können.

 

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39 Kommentare

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  1. 39.

    In Bauprojekten mit unendlich vielen Schnittstellen wird jegliche Schuldzuweisung auf andere erst dann angehört, wenn derjenige aufzeigt, dass er seinen Teil der Aufgabe erledigt hat. Daher sind Beschwerden über Lieferengpässe aus dem Brandenburger Gesundheitsministerium zurück zu weisen. Wenn die quasi mit der Nadel in der Hand am Patienten warten darf Frau Nonnemacher nach Berlin zeigen.
    Und die lineare Hochlaufgerade, die hier einige ansetzen, gibt es in keinem Projekt. Es wird eine S-Kurve, fragt sich nur wann der steile Teil beginnt. Diese S-Kurve muss vorher die Projektleitung (Spahn oder Nonnemacher) festlegen und alle Beteiligten richten sich danach aus. Hier müssen keine Politiker ran sondern professionelle Projektmanager. Gibt es trotz BER immer noch einige in Deutschland die sowas drauf haben. Dabei geht es weniger um Fachkenntnis als um Organisatorische Talente und schnelle pragmatische Lösungen.

  2. 38.

    Sehr geehrter Quentin,
    dann fordern Sie doch bitte die Linienbezeichnung der Straßenbahn (TRAM) von Rahnsdorf nach Woltersdorf/Schleuse zu ändern (Linie 88). Straßenbahnlinie 88 = TRAM 88.

  3. 37.

    "Die Hersteller können in der Realität nicht unendlich viel Stoff auf einmal produzieren."
    Das mag sein aber "wer zuerst kommt mahlt zuerst." Und da waren andere Länder schneller.
    Jede Impfung rettet Leben und jeder verlängerte Lockdown, wegen fehlender Impfung, kostet der dtsch Wirtschaft Milliarden. Das sind dann in Zukunft auch fehlende Steuereinnahmen die den ganzen Laden in Schwung halten.
    Dazu kommen dann noch Insolvenzen, Arbeitslosigkeit usw usw.
    Die Rechnung dafür wird uns nach der Wahl im Sept. präsentiert!

  4. 36.

    Von wegen "BILD Nieveau": Der Merkur schreibt

    "Die EU-Verhandlungen mit den verschiedenen Impfstoff-Herstellern, sie scheint ein ewiges Hin und Her gewesen zu sein. Während sich die Vertragsschließungen bis in den November hinein zogen, verlief der Prozess für einzelne Länder wie Großbritannien oder Japan deutlich unkomplizierter und damit auch schneller. Die EU scheint ihre Verträge dagegen zu langsam und zögerlich abgeschlossen zu haben. "

    https://www.merkur.de/welt/corona-impfstoff-angela-merkel-deutschland-biontech-spahn-impfdosen-eu-strategie-90161026.html

    Das erklärt auch die mäßige Bilanz der Anzahle der Impfungen in D im unteren Mittelfeld selbst innerhalb der EU, wo Dänemark Spitzenreiter ist und D auf Platz 10 schätzungsweise.. Die nicht EU Länder weisen eine noch weit bessere Billanz aus. Also: BILD lesen in diesem Falle nicht erforderlich.

  5. 35.

    Diese großartigen Enthüllungen sind eine reißerische aufblähung auf Bild-Niveau. Merkel hat ds gar nix verschenkt sondern zivilisiert mit unseren internationalen Partnern verhandelt. Das kann jemand mit zwei Achten im Namen vielleicht schwer verstehen, aber es geht darum ein hau-drau-Gerangel innerhalb der EU zu vermeiden. Wenn man den Inhalt des Artikels versteht, kann man es auch so vergleichen: Deutschland hat 30 Mio Impfdosen als Finderlohn behalten - immerhin satte 30% - die uns nicht von vornherein zugestanden hätten

  6. 34.

    Trotzdem wächst das Gras nicht schneller, wenn man daran zieht. Die Hersteller können in der Realität nicht unendlich viel Stoff auf einmal produzieren. Und glauben Sie mir: Wir sind in Fragen der "Verteilungsgerechtigkeit" schon auf der Gewinnerseite!
    Dir aktuellen Produktionskapazitäten werden mit Sicherheit auch noch gesteigert werden. Diese Hochrechnungen die einige jetzt ständig anstellen ("erst in x Jahren sind alle durchgeimpft") berücksichtigen das nicht, genau so wie den Fakt, dass mit der Zeit noch mehrere Impfstoffe zugelassen werden dürften die dann parallel produziert und angeboten werden.

  7. 33.

    Die neue Mutante ist schnell – wir müssen schneller sein, Wieveil Tote wird Merkels Schenkung kosten?

  8. 32.

    Totalversagen. Wieviele Menschen sterben weil kein Impfstoff zeitnah vorhanden ist?"
    Und wie viele Menschen sind infiziert, weil Querulanten unbedingt ihre Ignoranz via Demonstration verbreiten mussten?

  9. 31.

    Dem kann ich nur beipflichten.
    Die Devise muss sein "soviel wie möglich in kürzester Zeit impfen" und nicht zu bürokratischen Zeiten.
    Und wenn am Ende eines Tages noch Impfstoff zur Verfügung steht, der nicht verimpft werden konnte, weil nicht alle ihren Termin wahrgenommen haben: holt die Impffreiwilligen von der Straße, bevor etwas vernichtet wird.
    Ich komme auch mitten in der Nacht zum Impfen. Je früher, desto besser.

  10. 30.

    Dem kann ich nur beipflichten.
    Die Devise muss sein "soviel wie möglich in kürzester Zeit impfen" und nicht zu bürokratischen Zeiten.
    Und wenn am Ende eines Tages noch Impfstoff zur Verfügung steht der nicht verimpft werden konnte, weil nicht alle ihren Termin wahrgenommen haben: holt die Impffreiwilligen von der Straße, bevor etwas vernichtet wird.
    Ich komme auch mitten in der Nacht zum Impfen. Je früher, desto besser.

  11. 29.

    ich schließe mich dieser Ansicht an. Die Organisation und Vorbereitung auf das Impfen ist mangelhaft.
    Ich bin 86 Jahre und vielleicht erreiche ich vor meinem Tod noch telefonisch die Stelle, die den Termin vergibt.
    Unmöglich dafür die 116117 zu verwenden.
    H.

  12. 28.

    rbb24 macht stets "Flurbereinigung". Was nicht medienkonform / regierungskonform ist wird weggeratzert. Aber wir Bürger sind ja nicht dumm. Was man im MERKUR lesen konnnte hat hoffentlich die ganze Welt mitgelesen. So; nun mal Klartext rbb; warum wird das hier alles verschwiegen ? Habt ihr bei Schnitzler gelernt ?

  13. 27.

    Völlig richtiger Kommentar. In Brandenburg kann aber kritisiert werden, es ändert sich aber nichts. Frau Nonnenmacher geht ihren unmöglichen Weg weiter übers Telefon. Hier regiert leider nicht Herr Söder, bei dem wäre sie schon in der Wüste.

  14. 26.

    In den letzten 6 Wochen sind im Schritt 600 Menschen pro Tag an Covid verstorben. Erzählen Sie das mal den Risikogruppen bzw. deren Angehörigen. Ein paar Monate warten bedeutet pro Quartal 50.000 Tote mehr.

  15. 25.

    Sehr geehrter Herr Becker ihr Kommentar wurde veröffentlicht aber kommentare die nicht dem SPD und Grünen entsprechen werden vom rbb nichts veröffentlicht bin immernoch der Meinung wie viele Bürger Brandenburgs eine Frau nonnemacher muss entmachtet werden

  16. 24.

    Am 18.12.2020 verkündete Frau Nonnemacher „Brandenburg auf geplanten Impfstart am 27. Dezember gut vorbereitet“.
    Wer heute seine Eltern, Großeltern oder andere Berechtigte impfen lassen, kommt schnell in der Wirklichkeit an. Keine Impftermine, kein Impfstoff, keine Auskunft wann geimpft werden kann. Ich frage Sie Frau Nonnemacher, worauf Sie sich gut vorbereitet haben? Unglaublich, wie hier die Realität schön geredet wird!

  17. 23.

    Das hat nichts mit meckern zu tun. Da gibt es Verantwortliche, die genau dafür (recht ordentlich) bezahlt werden. Allen voran Minister , Staatssekretäre etc. Schauen Sie mal nach Israel. Während Deutschland die Menschen auf unbestimmte Zeit einschränkt und täglich Todeszahlen veröffentlicht, wird dort zügig durchgeimpft.

  18. 21.

    Mich stört an den Impfzentren deren Öffnungszeit. 8:00 bis 16:00 nur wochentags ist in Anbetracht der massiven Einschränkungen für die breite Schicht der Bevölkerung einfach nur eine Frechheit. Das Impfen hat 7 Tage die Woche zu erfolgen und zwar von 6:00 bis 22:00. Solange haben schließlich auch Supermärkte geöffnet (vom Sonntag mal abgesehen) Und die Frage der Öffnungszeiten liegt auch in Verantwortung des Gesundheitsministeriums unter "grüner" Führung. Über die Dummheit, die 116 117 als Impfhotline zu verwenden, sollte auch mal ernsthaft geredet werden. Denn wenn ich den Bereitschaftsarzt nicht erreiche (für den diese Nummer im Ursprung ist), wählt man die 112. Und dann ist der echte Notruf am Limit. Soviel gebündelte Inkompetenz. Schrecklich für mich!

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