Bisher 8.000 Impfungen - Impfungen in Brandenburg kommen nur langsam voran

Do 07.01.21 | 19:32 Uhr
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Ein älterer Mann kommt in das Impfzentrum Cottbus für die Schutzimpfung gegen Covid-19. (Quelle: dpa/Patrick Pleul)
Video: Brandenburg Aktuell | 07.01.2021 | Tim Jaeger | Bild: dpa/Patrick Pleul

Die Corona-Impfungen in Brandenburg kommen nur schleppend voran. Landesweit wurden bis Mittwoch 8.182 Menschen gegen das Coronavirus geimpft, wie aus aktuellen Daten des Robert Koch-Instituts [rki.de] hervorgeht.

Zwar wurden damit innerhalb eines Tages rund 3.000 Brandenburger und Brandenburgerinnen geimpft - am Vortag waren es noch rund 5.400 Impfungen -, allerdings bleibt das Land im bundesweiten Vergleich weiter auf dem drittletzten Platz bei den Impfungen pro 1.000 Einwohnern (3,2). In den Zahlen sind allerdings nicht die Impfungen in den beiden Impfzentren in Cottbus und Potsdam enthalten. Die beiden Zentren sind seit Dienstag geöffnet.

Termin-Hotline tagelang überlastet

Zunächst werden in Brandenburg alle über 80-Jährigen sowie Bewohner von Pflegeheimen sowie das dortige Personal und auch Krankenhausbeschäftigte geimpft. Termine für die Impfzentren werden über die Telefonnummer 116 117 vergeben. Die Hotline ist seit ihrem Start am Montag überlastet, viele Anrufer kommen nicht durch.

Michael Ranft, Leiter des Corona-Krisenstabs in Brandenburg sowie Staatssekretär im Brandenburger Gesundheitsministerium, kündigte am Mittwoch im Inforadio des rbb an, man sei sich des Problems bewusst und wolle in den nächsten Tagen und Wochen die Zahl der Impfungen im Land schrittweise erhöhen.

Impfstoff-Lieferung am Freitag

Am Freitag bekommt das Land Brandenburg 19.500 Dosen des Corona-Impfstoffs von Biontech und Pfizer. Das erfuhr der rbb am Donnerstag von einem Sprecher des Brandenburger Gesundheitsministeriums. Ende Dezember hatte bereits Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) erklärt, dass diese Menge pro Woche für das Land anvisiert sei.
Eine weitere Lieferung von 19.500 Impfdosen wird für den 18. Januar erwartet. Der Ministeriumssprecher erklärte, dass von beiden Lieferungen die Hälfte zurückbehalten wird, um den Geimpften die zweite notwendige Dosis zusichern zu können

DRK schickt mehr Impfteams in Pflegeheime

Das Deutsche Rote Kreuz Brandenburg (DRK) schickt derweil zusätzliche mobile Impfteams los, um mehr Menschen in Pflegeheimen gegen das Coronavirus impfen zu können. Ab der kommenden Woche sollen jeweils bis zu drei Teams in der Prignitz, der östlichen Uckermark, in Eberswalde, Frankfurt (Oder), Oranienburg und Brandenburg/Havel aktiv werden, wie DRK-Sprecherin Marie-Christin Lux am Donnerstag sagte. "Wir sind gerade dabei, die Teams aufzustellen." Es sollen so viele Einrichtungen wie möglich angefahren werden.

Für den Januar haben sich bis Donnerstagvormittag 136 von rund 300 Altenheimen im Land über das Online-Tool des DRK für Termine angemeldet. Rund 24.400 Impfdosen seien dafür bestellt worden. Da jeweils zwei Impfungen nötig seien, sollen rund 12.000 Bewohner und Mitarbeitende in Pflegeheimen geimpft werden.

Sendung: Antenne Brandenburg, 7.1.2021, 15 Uhr

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2 Kommentare

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  1. 2.

    Herr Ranft, ihr Callcentermodell wird stark kritisiert. In zahlreichen Berichten war von katastrophalen Zuständen in den ersten Tagen die Rede, teilweise organisatorische Mängel. Wenn ich möchte, dass am 04.01. nur Ü80 anrufen, dann muss ich das ausreichend proklamieren.
    Abgesehen von der aktuellen ständigen Überlastung wird es ab der Prio-Stufe 2, wenn die ersten vulnerablen Patienten aufgrund kritischer Vorerkrankungen sowie systemrelevante Berufe hinzukommen, sowieso frontal gegen die Wand fahren, wenn sie nichts ändert. Sollen dann belegende Nachweise an die Hörmuschel des Telefons gehalten werden? Ansonsten wird man den MA der KV vermutlich den größten Blödsinn auftischen können, es wird Betrugsfälle geben, die sie angeblich vermeiden wollen.
    Wieso stemmen sie sich so vehement gegen das Onlinesystem? Ist man bei ihnen im Hause wirklich nicht in der Lage analytisch zu denken? So langsam habe ich ernsthafte Zweifel, was hier los ist. Es war so viel Zeit zur Vorbereitung.

  2. 1.

    Herr Ranft dann erklären Sie bitte den Bürgern, was Sie die ganzen vergangenen Monate als Leiter des Corona Krisenstabs getan haben. Wo waren Ihre Vorbereitungen für den Impfstart, welcher schon vor Wochen für Ende Dezember feststand? Die Probleme sind bekannt, und nun? "Wir arbeiten daran" Dazu hatten Sie genug Zeit!

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