Landkreis Spree-Neiße - Corona-Mutation erstmals in Brandenburg nachgewiesen

Do 28.01.21 | 15:39 Uhr
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Forscher zur Mutation B117 (Quelle: dpa/Henning Bagger)
Video: Brandenburg aktuell | 28.01.2021 | R. Herkner/A. Meyer | Bild: dpa/Henning Bagger

Im Landkreis Spree-Neiße ist ein Mann positiv auf die britische Corona-Mutation B.1.1.7 getestet worden. Er befindet sich bereits seit Dienstag in Isolation. Laut Gesundheitsministerium werden bereits mögliche Kontakte nachverfolgt.

In Brandenburg ist erstmals die mutierte Variante B.1.1.7 des Coronavirus nachgewiesen worden. Bei einem Mann aus dem Landkreis Spree-Neiße wurde ein positiver PCR-Test bestätigt, erklärte das Brandenburger Gesundheitsministerium am Donnerstag.

Die britische Mutation sei im neuen virologischen Referenzlabor für Genomsequenzierung am Carl-Thiem-Klinikum (CTK) nachgewiesen worden, hieß es. Der Mann befinde sich sei Dienstag in Isolation, ist aber kein Patient im Klinikum. Das Gesundheitsministerium teilte weiter mit, es seien alle notwendigen Maßnahmen, unter anderem Quarantäneanordnungen sowie Kontaktnachverfolgungen, sofort eingeleitet worden.

Woidke: "Müssen Maßnahmen noch stringenter einhalten"

Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) sagte am Donnerstag im rbb, dass der Nachweis einer Mutante in Brandenburg die bisherigen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie noch stringenter eingehalten werden müssten, "also Abstand, Maske tragen, die Hygienemassregeln beachten". Dieser Fall bedeute auch, dass die Pandemie noch nicht vorbei sei. "Es können mit dieser Mutation oder kommenden Mutationen neue Situationen entstehen, die uns wieder vor neue Herausforderungen stellen."

Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) sagte, es sein eine Frage der Zeit gewesen, bis die britische oder südafrikanische Corona-Mutante auch in Brandenburg nachgewiesen würde. "Jetzt kommt es darauf an, dass alle Kontakte der infizierten Person so schnell wie möglich ermittelt werden und umgehend in Quarantäne kommen", so Nonnemacher.

Die vor allem in England verbreitete Corona-Variante B.1.1.7 ist nach aktuellem Erkenntnisstand deutlich ansteckender als das Coronavirus. Eine Ausbreitung des Krankheitserregers in Brandenburg gefährde die sich jetzt langsam einstellenden Erfolge beim Eindämmen des Coronavirus, so Nonnemacher.

Landrat ruft zu Besonnenheit auf

Spree-Neiße Landrat Harald Altekrüger (CDU) hat Bürger in der betroffenen Region zur Besonnenheit aufgerufen. besonnen zu reagieren: "Unser Gesundheitsamt hat sofort die Kontaktnachverfolgung aufgenommen und wird unverzüglich alle Kontaktpersonen testen und isolieren."

Um einen besseren Überblick über die zirkulierenden Coronavirus-Mutationen zu bekommen, unterstützt das Land Brandenburg das Carl-Thiem-Klinikum (CTK) beim Aufbau eines Referenzlabors zur Virusgenomsequenzierung mit 529.000 Euro. Die Genomsequenzierung findet in enger Kooperation mit der TH Wildau statt. Seit Anfang dieser Woche seien am CTK positive Covid-19-PCR-Nachweise auf das Vorliegen der britischen Virus-Variante kontrolliert worden, wie das Gesundheitsministerium in einer Mitteilung meldete. Bisher wurden 73 Proben von Sars-Cov2- Erstnachweisen darauf untersucht.

Sendung: Antenne Brandenburg, 28.01.2021, 15 Uhr

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24 Kommentare

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  1. 23.

    Lustig, wie hier über die Semantik des Wortes Mutant/e geredet wird. Kenne Mutanten nur aus der X-Men Filmreihe :-D und dort gab es gute und böse Mutanten ;-D

  2. 22.

    Hätte man schon vorher auf Mutationen getestet, wären sie sicher auch aufgefallen. Wer weiß, vielleicht waren auch die neuen Formen Ende des letzten Jahres ein Grund für den immensen Anstieg der Fallzahlen.
    Man sollte das Themas wirklich sachlich betrachten und so dann auch sinnvolle Entscheidungen bezüglich des Lockdowns, bzw. Schritten zur Normalisierung treffen.

  3. 21.

    Das ist doch irgendwie auch nichts Neues, oder!?!?!? Irgendwie müssen wir doch die Zeit rumbringen, bis wir
    endlich impfen können ... sonst war ja die Impfstoffproduktion auch umsonst.

    Irgendwie habe nicht nur ich das Gefühl, dass man gar nicht will, dass es besser wird ...

    ###Alice: Mu"onkel" find ich auch jut :-)

  4. 20.

    Warum wird immer "Mutante" gesagt?

    Es gibt bestimmt auch einen Muonkel. Wie sollte sich das Vieh sonst vermehren? ----> ;-).

  5. 19.

    " Es wird immer Mutationen eines JEDEN Virus geben "

    stimmt , wenn aber die neue Mutante infektiöser als das bisherige Virus ist, dann ist Alarm angezeigt

  6. 18.

    Genau das sehe ich auch so.

    Man kann schon statistisch davon ausgehen, dass Mutationen schon viel länger in Brandenburg unterwegs sind und damit auch die überdurchschnittlichen Inzidenzen in einigen Landkreisen erklären, denn an der Akzeptanz und Umsetzung der Maßnahmen liegt es in diesen Kreisen sicherlich nicht.

  7. 17.

    Es wird immer Mutationen eines JEDEN Virus geben. Warum soll es bei Covid19 anders sein?

  8. 16.

    Wird um Brandenburg keinen Bogen machen. Aber was solls, laut Spahn noch weitere 10 harte Wochen zu erwarten....grenzt langsam an den Wahnsinn!

  9. 15.

    Spätestens jetzt sollte der Landkreis SPN seine Quarantäne-Vorschriften überdenken.
    Wenn eine Person in Quarantäne geht, so sollten sich m.M. nach alle im Haushalt lebenden Personen ebenso einschränken. Leider ist das aktuell keine Vorgabe.

  10. 14.

    " Der Freiburger Virologe Hartmut Hengel hatte als Präsident der Gesellschaft für Virologie bereits im November 2019 einen dringenden Brief an Gesundheitsminister Spahn geschrieben mit der Bitte, er möge sich um die molekulare Überwachung der Krankheitserreger kümmern. Doch im Ministerium verhallte der Ruf ungehört. " ( TS.de )

  11. 13.

    Wo meinen sie kommt etwa die "südafrikanische Variante" oder "englische Variante" her? Wenn ich wetten würde würde ich auf Flughäfen setzen. Sie nicht?

  12. 12.

    Die mutierten Coronaviren breiten sich in weiteren Ländern aus. Wie die WHO mitteilte, wurde die zunächst in Großbritannien registrierte Variante mittlerweile in 70 Ländern nachgewiesen. Auch für die ursprünglich in Südafrika und Brasilien nachgewiesenen Mutationen verzeichnete die WHO mit rund 40 Ländern ein größeres Verbreitungsgebiet. Sie sagt: Alle Varianten sind ansteckender als das bisherige Virus.

  13. 11.

    @Hust: Ja, und eine Partie Golf im Fernsehen anzuschauen, kann auch manchmal ganz interessant sein.
    Sind Sie mit Ihrem Kommentar irgendwie im Thema verrutscht oder verstehe ich nur nicht, auf was Sie bezüglich der Corona-Mutation mit dem von Ihnen konstruierten Zusammhang zum BER hinauswollen...?

  14. 10.

    Warum verhängen wir nicht einfach den Lockdown bis Ende 2025? Mindestens.

  15. 9.

    Frau Nonnemacher sagt: Es ist nur noch eine Frage der Zeit gewesen. Sollen wir jetzt herzlich Willkommen sagen? Mal wieder unverantwortlich, andere Länder machen ihre Schotten dicht und wir beobachten erstmal noch die Lage. Ist für mich wie ein Deja Vue, so war es auch vor einem Jahr @Paul, egal wieviel mehr ansteckend, die Mutante ist auf dem Weg und wird schneller sein als jede Impfung etc.

  16. 8.

    ... sowohl in England als auch in Irland gehen die Fallzahlen trotzdem zurück. Ist das nun Panikmache oder ist die "Mutante" schon länger hier und es wurde nur nicht danach gesucht? In anderen Ländern war die Suche nach Mutationen bereits seit dem Sommer an der Tagesordnung, nur wieder in Deutschland nicht, das wichtige Maßnahmen verschlief!

  17. 7.

    Glaub das mit den 70% hat dieser Britische obermaker Johnson, Boris in die Welt gesetzt um den kommenden "Impfstoff-Diebstahl" besser aussehen zu lassen. Ein "schlauer Politiker" in seinem element. Betrug.

  18. 6.

    Und was genau hat der BER jetzt mit diesem Artikel zu tun?

  19. 5.

    In den fahrlässig offen gehaltenen Kita´s und Schulen (trotz Beschluss der MPK) lässt sich die eine oder andere Mutante bestimmt finden - man muss nur wollen/testen. Vorschlag: die Erzieher/Lehrer und Kinder müssen vor dem betreten der Einrichtungen, auf eigene Kosten, einen Negativtest vorlegen... Wetten das das auch noch kommt, wenn weiter "gemeckert" wird? (Siehe Kita-Erzieher , jetzt mit Maske - so sieht der Schutz der BV also aus?)

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