Für weniger Fahrgäste im ÖPNV - Berliner Fahrgastverband fordert Entzerrung des Berufsverkehrs

Di 19.01.21 | 11:26 Uhr
  11
Menschen laufen am Bahnsteig des Alexanderplatz während eine U-Bahn in den Bahnhof einfährt (Bild: dpa)
Audio: Inforadio | 19.01.2021 | Gespräch mit Jens Wieseke | Bild: dpa

Damit Fahrgäste des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) in der Corona-Pandemie Abstände einhalten können, sollen Busse und Bahnen leerer werden. Darauf dringt der Sprecher des Berliner Fahrgastverbandes, Jens Wieseke.

Wieseke hält nichts von FFP2-Maskenpflicht

Eine Ausweitung des Bus- und Bahn-Angebots in Berlin hält Wieseke nicht für möglich; die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) hätten dafür keine Fahrzeuge mehr, sagte er am Dienstag dem rbb. Wieseke fordert stattdessen von Politik und Wirtschaft eine Entzerrung der Arbeitszeiten, damit sich die Fahrgäste nicht im Berufsverkehr ballen.

Einer Pflicht zum Tragen vom FFP2-Masken im öffentlichen Nahverkehr, wie sie vor dem Bund-Länder-Treffen zu Corona-Maßnahmen am Dienstag in der Debatte war, steht der Vertreter des Fahrgastverbandes skeptisch gegenüber. Es sei schwierig für die Kontrolleure zu erkennen, ob es sich wirklich um FFP2-Masken handele, zumal ja auch das Personal Abstand halten solle. Und: "Es ist ja nicht einmal durchgesetzt, dass alle Masken tragen." Nach seiner Ansicht ist es wichtiger, das die Fahrzeuge leerer werden, "für die Leute, die den ÖPNV brauchen".

Sendung: Inforadio, 19.01.2021, 09:25 Uhr

Was Sie jetzt wissen müssen

11 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 11.

    Da kann ich nur zustimmen: Frische Luft ist die wichtigste Maßnahme gegen Aerosole in der Luft. Folglich sollten alle Fenster im ÖPNV geöffnet und die Klimaanlagen abgeschaltet werden, wenn nicht einwandfrei nachgewiesen ist, dass diese mit 100 % Frischluft arbeiten.

    Wer prüft eigentlich, ob da nicht diverse Virenschleudern unter den Klimaanlagen sind ?

  2. 10.

    ...oder man/ frau kommt aus dem Bereich der S5, o.k. ich weiß, das ist S-Bahn und nicht BVG, aber der Fahrgastverband wird doch die Passagiere, die auf die S-Bahn angewiesen sind auch beachten. Hier: 20min-Takt UND SEV(!) von SRB Nord bis Friedrichsfelde...Na dann mal tau, ab in Kuscheln....

  3. 9.

    Bei den BVG-Bussen würde es durchaus infektiologisch helfen wenn die Fenster nicht gesperrt wären und sich öffnen lassen wie in U-Bahnen oder S-Bahnen.

  4. 8.

    Ganz ehrlich? Damit die Fahrzeuge der Öffis leerer werden, ist genau das, was gesagt wurde, nämlich "Entzerrung der Arbeitszeiten" das Richtige. Aber da sind die Arbeitgeber gefragt. Ich bin nunmehr seit 10 Monaten im Homeoffice und fahre in meine Firma im Schnitt nur 1x im Monat. Ich fahre allerdings nicht um 8 Uhr früh ins Büro, sondern absichtlich erst um 10 Uhr. Da sind die Öffis echt leer. Den Heimweg trete ich un 18/18.30 Uhr an. Da sind die Öffis auch noch relativ leer. Also einfach Arbeitszeiten entzerren oder Homeoffice. Natürlich geht das nicht überall und in allen Berufen, aber es ginge schon in ganz vielen Firmen. Die meisten meiner Bekannten haben aber auch das Problem, dass der Arbeitgeber sie nicht ins Homeoffice schicken möchte, obwohl es ginge. Aber scheinbar haben die kein Vertrauen in ihre Mitarbeiter, dass diese dann zu Hause auch wirklich arbeiten. Das scheint doch das Problem zu sein!

    Zum Glück ist das bei uns nicht so!

  5. 7.

    Mal ein Vorschlag an die BVG. Da zur Zeit fast keine Reisebusse unterwegs sind, sollte die BVG vielleicht auf diese Busunternehmen zurück greifen. Hat vor Jahren bei Streiks der BVG doch auch funktioniert. Zwischen jeden regulären BVG Bus ein Reisebus während der Berufszeit und die Busse wären nur noch halb so voll. Auch bei Bahnen sollte man darüber nachdenken und parallel vielleicht Reisebusse einsetzen.

  6. 6.

    Den ÖPNV zu entzerren wird sicherlich schwierig. Zum einen verfügt z.B. die Berliner BVG nicht über einen unbegrenzten Fuhrpark und zum anderen erlebe ich als Tram-Fahrer in Berlin täglich, wie sich alle Fahrgäste in eine Tram quetschen, obwohl der nächste (leere) Zug schon hinter einem steht. Gleiche Linie, gleiches Fahrtziel. Selbst wenn ich dann über die Außensprechanlage auf den leeren Zug hinter mir hinweise und darum bitte, doch bitte auch diese leere Bahn hinter mir zu nutzen ... Fehlanzeige. Vergebene Mühe. Von daher meine ich, wird das nicht viel bringen.

  7. 5.

    Lieber Carsten, Sie können über die Sicherheit von Öffis bzgl. Corona schreiben, was Sie wollen, insofern Sie andere nicht beldeidigen oder z.B. unter einen Artikel schreiben, der nichts mit dem Thema zu tun hat. Hier mal wieder unsere Netiquette:
    https://www.rbb24.de/hilfe/hilfe___kommentarfunktion.html
    Viele Grüße aus dem rbb|24-Homeoffice!

  8. 4.

    Hallo lieberVBB Fahrgastverbund, sollte FFP2 Maske Pflicht werden, erwarte ich für den gesamten Lockdown eine anteilige Erstattung meines 65plus Tickets.

  9. 3.

    Komisch, und da hieß es doch die Öffis sind sicher? Und wenn man etwas anderes geäußert hat wurde das entsprechende Kommentar nicht veröffentlicht. Sollte wohl niemand beunruhigt werden.

  10. 2.

    Die Öffis kürzen? Sind die Irre? Es ist jetzt schon viel zu voll und der Berliner wird sowieso unterwegs sein, da er auf ein Lockdown meist pfeift! Aber offiziell geht´s auch nicht, denn es gibt viele Berufsgruppen, die arbeiten müssen! Denkt mal an das Handwerk und die Dienstleister! Es hat nicht jeder ein Auto! Wie soll man zur Arbeit kommen? Berlin wird es natürlich nicht zulassen, daß nichts fährt, aber alleine schon der Gedanke ist total undurchdacht und stachelt wieder gegen alle. Denn wir sollen ja schließlich Abstand halten. Das kann man das ganze Jahr über NICHT in den Öffis, auch als der erste Lockdown war. Denn die Leute kapieren mit "Lockdown" das Wort "Urlaub"....Es ist Fakt!!! Berliner kapieren es einfach nicht!!! Soll die Politik doch einfach mal einen ganzen Tag lang in Berlin unterwegs sein, dann verstehen sie was ich meine! Dennoch müssen sehr viele "wirklich" arbeiten gehen! Selbst eine Arzthelferin fährt mit Bus....

  11. 1.

    Es braucht nur ein Zug ausfallen, ein Bus liegenbleiben, eine Signalstörung oder eine defekte Weiche und alle Vorhaben den ÖPNV zu entzerren sind zunichte...

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

Symbolbild: Eine Frau schläft neben einem Wecker, der auf drei Uhr zeigt.(Quelle: dpa/Christoph Soeder)
dpa/Christoph Soeder

Uhren werden vorgestellt - Ab Sonntag gilt wieder Sommerzeit

In der Nacht zum Sonntag werden die Uhren wieder von zwei auf drei Uhr vorgestellt: Durch den Beginn der Sommerzeit wird den Menschen eine Stunde Schlaf "geklaut". Die Zeitumstellung ist nach wie vor unbeliebt - aber es gibt weiterhin auch gute Gründe.