Corona-Pandemie - Brandenburg verzeichnet neue Höchststände bei Übersterblichkeit

Di 12.01.21 | 18:20 Uhr | Von Haluka Maier-Borst und Sophia Bernert
  45
Übersterblichkeit in Brandenburg
Bild: rbb|24/Datawrapper

Daten des Statistischen Bundesamtes belegen, dass zum Jahresende hin die Übersterblichkeit in Brandenburg neue Höchststände erreicht hat. Auch deuten die Zahlen auf einen klaren Unterschied zwischen Corona und Grippe. Von Haluka Maier-Borst und Sophia Bernert

Überraschend sind die Daten des Statistischen Bundesamtes nicht und doch bleiben die neuesten Zahlen zu Sterbefällen besorgniserregend - insbesondere für Brandenburg.

826 Tote verzeichnete das Bundesland in der 50. Kalenderwoche 2020, die vom 7. Dezember bis zum 13. Dezember dauerte. In früheren Jahren vor Corona hatte sich die Zahl in derselben Kalenderwoche deutlich darunter bewegt. Nun scheint also genau das einzutreten, was man im Frühjahr noch verhindern konnte: ein deutliches Mehr an Toten. Eine sogenannte Übersterblichkeit.

Sterblichkeit in Brandenburg
Bild: rbb|24

Für die Übersterblichkeit wird geschaut, ob deutlich mehr Menschen in einem Zeitraum gestorben sind, als aufgrund der vergangenen Jahre zu erwarten war. Der größte Vorteil, aber auch Nachteil dieser statistischen Methode, ist die simple Definition: jede/r Tote/r zählt. Man geht schlicht davon aus, dass der Effekt so groß ist, dass man ihn auch dann sieht, wenn man nur die reine Zahl der Toten anschaut, ganz ohne auf die Diagnose zu achten.

Einerseits heißt das im Konkreten, dass man nicht bei jedem Fall diskutieren muss, ob nun die Todesursache wirklich Covid-19 war. Anderseits heißt es aber auch, dass theoretisch ein indirekter Effekt für die Übersterblichkeit sorgen könnte. Würden nämlich zum Beispiel durch den Lockdown signifikant weniger Menschen mit Schlaganfall-Symptomen sich ärztliche Hilfe holen und dadurch sterben, würde Übersterblichkeit nicht durch Covid-19 ausgelöst - sondern durch die Maßnahmen. Doch genau darauf gibt es keinen Hinweis, erklärt Bettina Sommer, Referatsleiterin für demografische Analysen beim Statistischen Bundesamt. "Wir sehen, dass die Übersterblichkeit in der Größenordnung zu den offiziellen Zahlen der Corona-Toten passt", sagt sie.

In Berlin zeichnet sich derweil nach bisherigen Daten eine geringere Übersterblichkeit im Winter ab und für die Kalenderwoche 50 ein durchschnittlicher Wert an Sterbefällen. Allerdings muss man diesen Trend mit Vorsicht interpretieren.

Sterblichkeit in Berlin
Bild: rbb|24

Schon im Juni 2020 hatte nämlich der Statistiker Michael Neutze darauf hingewiesen, dass die Berliner Behörden einen erheblichen Meldeverzug bei den Sterbezahlen hatten [twitter.com]. Auch Bettina Sommer bestätigt zumindest allgemein für Deutschland, dass die für die Sterbefälle zuständigen Standesämter teils erhebliche Unterschiede bei den Meldeverzügen hätten.

Die neuen Daten zu den Sterbefällen ermöglichen aber nicht nur, insgesamt die Sterblichkeit zu vergleichen – sondern auch auf Unterschiede zwischen Älteren und Jüngeren zu schauen. Dabei zeigt sich: Sowohl in Berlin als auch in Brandenburg gibt es eine klare Übersterblichkeit bei Menschen, die über 65 Jahre alt sind. Weil aber prozentual gesehen deutlich mehr jüngere Menschen in Berlin leben, sind die Auswirkungen in Brandenburg auf die Gesamtsterblichkeit größer.

Eine der wenigen guten Nachrichten ist darum auch, wie sich die Übersterblichkeit bei den Menschen unter 65 Jahren entwickelt. Hier ist weder in Berlin noch in Brandenburg ein erhöhter Wert festzustellen. Das passt zu bisherigen Studien, die einen exponentiellen Zusammenhang zwischen Alter und schweren Covid-19-Verläufen zeigen.

Außerdem belegen die Daten abermals, dass Corona anders wirkt als saisonale Grippewellen. Im Winter 2017/2018 gab es eine extrem starke Grippewelle, die damals überdurchschnittlich viele Menschenleben kostete [aertzezeitung.de]. Die Sterblichkeit war allerdings sowohl bei den Menschen unter, als auch über 65 erhöht. Das ist aktuell mit dem Coronavirus anders.

Ferner stimmt es zwar, dass es zu bestimmten Zeitpunkten der Grippewelle 2017/2018 durchaus ähnlich hohe Sterbefallzahlen gab wie jetzt. Diese waren aber das Ergebnis einer Erkrankung, die ohne Maßnahmen wie Lockdown und Maskenpflicht die Bevölkerung traf. Die Sterbefallzahlen aktuell sind aber trotz solcher Maßnahmen ähnlich hoch wie in der schlimmsten Grippewelle. Und sie sind wohl - mit letztem Datenstand - wohl dabei noch weiter zu steigen.

Keine Hinweise auf deutlich mehr Suizide

Hinweise auf eine erhöhte Sterblichkeit durch mehr Suizide infolge des Lockdowns oder dergleichen gebe es derweil nicht, sagt Statistikerin Sommer. Gleichwohl müssen man bei solchen Schlüssen vorsichtig sein. "All das sind natürlich vorläufige Daten und die Sterblichkeit bildet natürlich nur einen Teilaspekt der Pandemie und ihrer Folgen ab", sagt sie.

Auch in anderen Ländern sieht bislang die Situation ähnlich aus. So weisen Psychiater/innen darauf hin, dass bislang es wenig Hinweise auf eine erhöhte Suizidrate aufgrund von Lockdowns gibt [bmj.com]. Gleichzeitig fordern sie aber, dass man Ressourcen für die Prävention bereithalten müsse, auch um eine gute Versorgung von psychisch Erkrankten zu gewährleisten.

So oder so zeigen die Daten zu den Sterbefällen aber wohl, dass die aktuelle zweite Phase der Pandemie Deutschland härter trifft als zu jedem anderen Zeitpunkt. Trotz Lockdown light und Lockdown 2.

Weitere Quellen für Interessierte:

Der Statistiker Michael Neutze trägt die Sterbefallzahlen für alle Bundesländer und Gesamtdeutschland zusammen und visualisiert sie vergleichbar auf seiner Seite [wahlatlas.net].

Der Mathematiker Michael Höhle, der unter anderem auch viel zur Methode des Nowcastings gearbeitet hat, hat seine Berechnung der Übersterblichkeit hier veröffentlicht [github.io]. Er berücksichtigt zusätzlich Alterungseffekte der Gesellschaft als Ganzes.

Was Sie jetzt wissen müssen

Beitrag von Haluka Maier-Borst und Sophia Bernert

45 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 45.

    Da habe ich eine völlig andere Meinung. Wenn jemand unter einem Nick schreibt steht er auch zu dem, zumindest sollte es so sein.
    Wenn sie wegen Inhalten angemotzt werden, die sie nicht geschrieben haben, z. B. aus anderen Beiträgen, würden sie auch eine andere Meinung haben.
    Eine Nachfrage zu ihrem Satz "Meine E-Mail-Adresse geb ich aber nicht her". Sie geben also auch Fantasieemails in ihren Kommentaren an? Toll.

  2. 44.

    Kann doch vorkommen und ist doch auch ein naheliegender Nickname, da darf man hier in der Region keinen Exklusivanspruch erheben. Ist doch gut, dass Sies klargestellt haben. Gibt mit Sicherheit auch mehrere "Berliner" hier. Take it easy.

  3. 43.

    An sich ist das ja auch nicht weiter schlimm. Gab auch schon mal einen Faden hier, wo ich und eine weitere Angela aus Berlin geschrieben hatten. hab dann auch einfach "Die andere Angela" genommen und gut war. Finde das jedenfalls tausendmal besser als wenn das mit Registrieren und Anmelden und so weiter wäre. Freie Namenswahl und jeder kann was schreiben, bitte lassen Sie das auch zukünftig so. Ich finde, auf diese Weise kann man sich schnell und unkomplizoert beteiligen. War schon auf vielen Seiten, wo ich auch gern mal was geschrieben hätte (neulich in einem Oldtimer-Forum), aber: Registrieren. Meine E-Mail-Adresse geb ich aber nicht her- und hab auch keine Lust, mir irgendwelche neuen Passwörter merken zu müssen. Nee, nee. Dann lieber mal auf nen Namensvetter treffen und wenn mans klären kann wie der eine Brandenburger es ja getan hat, ist es doch ok.

  4. 42.

    Sie haben auf den Beitrag eines anderen Nutzers geantwortet, der meinen Namen verwendet.
    Ich distanziere mich von seinem Beitrag 25.
    Siehe auch die Kommentare 28 und 31.

  5. 41.

    Falls Sie ein paar Minuten Zeit haben, würde ich Ihnen als Ergänzung den Bericht der Kollegen aus München empfehlen.
    https://www.covid19.statistik.uni-muenchen.de/pdfs/codag_bericht_6.pdf
    1) Die gewählte Darstellung in einzelnen Jahren in den Plots finde ich aussagekräftiger. Alternativ wäre meine vorgeschlagen Darstellung.
    2) Ich möchte besonders auf die noch nicht geklärte Ursache der Mortalitätserhöhung ohne COVID-19 in Sachsen hinweisen. Mögliche Ursachen diskutieren die Kollegen.

  6. 40.

    Zum Link. Aber Höhle schlägt doch genau das vor, was ich auch vorgeschlagen habe, seine Mathematik ist doch die gleiche wie meine, er ist nur an einer anderen Uni.
    "Since the age-groups contain different population sizes and - as pointed out by Ragnitz (2021) - population sizes of the age-groups changed relevantly 2016-2019, a better comparison between age-groups instead of absolute numbers is by incidence rate (i.e. deaths per 100,000 population in the age group)."
    "We notice the strong increase in size of the [80,90) year old age group (increase by 26%) and the noticable decline in the groups of [40,50) (-12%) and [70,80) (-9%) in just 5 years. Although not large in absolute size compared to the other age groups, the [90,Inf) group increased by 18%. These changes, and in particular those in the higher age groups, will be relevant for the analysis of excess mortality."

  7. 39.

    "Außerdem: Gäbe es eine allgemeine Erhöhung der Todesfälle, wie erklären sie dann die niedrigen Werte von ca. KW6-KW11? Müsste dann doch konstant höher sein, oder? " Nein, wieso sollte? Sie haben einen typischen Jahresgang sowohl in der Fallzahl als auch in der Verteilung über die Alterklassen. Ich sehe da keinen zwingenden Widerspruch in der Statistik.

  8. 38.

    Ich stimme ihnen zu. Natürlich müssen sie den offenen Kommentar mit seinen über 4000 Kommentaren und den vielen Corona-Verharmloser-Meinungen als wohltuende Abwechslung empfinden. Es ist wie eine Dauer-Anti-Corona-Demo in Schriftform mit einigen wenigen Fragen/ Anmerkungen zu den Zahlen.

    Und der von Björn verlinkte Artikel ist von Bernhard Gill. Ein typischer Corona-Verharmloser, der auch Artikel schrieb über die stark überschätzte Gefahr von Covid-19 oder unsichtbaren Wellen, die sich auf natürliche Weise erschöpfen. Kostprobe:" wird sich die Regierung immer für Maßnahmen entscheiden, auch wenn zweifelhaft ist, ob die Bedrohung wirklich existiert"

    Wer sich wirklich informieren will, der sollte sich an Fakten und renomierte Wissenschaftler halten.

  9. 37.

    Für Obduktionsstudien benötigt man keine Randomisierung. Deshalb sind sie nicht randomisiert. Anekdotische Aussagen sind auch nicht neu. Werden von beiden Seiten benutzt.

    Die Aufklärung ist nicht einseitig, sondern die Faktenlage ist anders als sie in ihren Studien/ Meinungen lesen können. Ist ähnlich wie beim Klimawandel. Die Faktenlage ist eindeutig. Wenn man aber dies nicht wahrhaben will, findet man im Netz durchaus eine Menge Meinungen/ Studien, die - entgegen der Mehrheit der renomierten Wissenschaftler - das Gegenteil propagieren.

    Vielen Dank Herr HMB und RBB für die immer wieder guten Artikel und beharrlichen Informationsversuche. Schade, dass es auch nach Monaten nicht ankommt. Es fehlt der Wille. Leider.

  10. 36.

    Zu 1: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Sterbefaelle-Lebenserwartung/_inhalt.html#sprg234180 Tabelle "Gestorbene: Bundesländer, Jahre, Geschlecht" mit Zahlen von 1990 bis 2019. Die von Ihnen beschriebene Entwicklung, gibt es nicht in allen Bundesländern.

    Außerdem: Gäbe es eine allgemeine Erhöhung der Todesfälle, wie erklären sie dann die niedrigen Werte von ca. KW6-KW11? Müsste dann doch konstant höher sein, oder?

    Zu 3) Es ist doch unbestritten, dass es mehrere Faktoren gibt. Es gibt Faktoren, die Sterbefälle erhöhen oder senken. Sinken: Weniger Grippefälle/ -tote, Erhöhen: Tote durch nicht wahrgenommene Kontrolluntersuchungen. Diese Fälle sind aber nicht in der Größenordnung von Covid-Toten. Oder haben sie da Studien/ Zahlen vorliegen?

  11. 35.

    Rein technisch-statistische Anmerkung zur Darstellung des Vergleichszeitraums: Im Prinzip vergleichen Sie einen Wert mit dem Mittelwert von Vergleichsmessungen. Allerdings stellen Sie den eigentlichen Mittelwert nicht dar, sondern charakterisieren ihn durch die Spannweite. Nichts desto trotz ist das eigentlich eine Mittelwertsdarstellung und zu einer Mittelwertsbildung gehört statistisch ein Varianz. Es wäre eigentlich üblich das Quadrat der Varianz als Standardabweichung dann auch darzustellen (das wäre hier ein zusätzliches Band ähnlich dem Konfidenzintervall), um einzuschätzen, mit welcher Wahrscheinlichkeit ein neuer Wert (2020) mit der typischen Streuung um die Vergleichswerte vereinbar ist, diese Streuung ist breiter als nur die Spannweite. Ein echter Ausreißer der nicht vereinbar ist, ist durch einen Test zu belegen (z.Bsp. nach Dean-Dixon da die Stichprobe klein ist).

  12. 34.

    was eine Bekannte einem sagt oder nicht sagt, ist (obwohl menschlich nachvollziehbar)irrelevant. Man spricht von anekdotischer Evidenz.
    "Anekdotische Evidenz (anekdotische Aussage, anekdotischer Beweis, Fallbericht) ist ein informeller Bericht über Evidenz in Form eines Einzelberichts oder vom Hörensagen. Der Ausdruck wird als Gegensatz zur empirischen Evidenz (z. B. klinischen Studien, Laborstudien, Feldstudien) und zum Analogieschluss verwendet."
    Von daher spielt es überhaupt keine Rolle was die Bekannte studiert hat.
    Ob es so ist, wie Ihr Widersacherin schreibt wissen wir nicht. Ähnlich, wie wir in jedem Fall nicht wissen woran die Menschen wirklich gestorben sind. Nur 2% aller "in Verbindung mit C Verstorbenen werden obduziert. Die Schätzungen von Pathologen gehen davon aus, dass 87% der C-Toten wirklich C-Tote sind. Die Schätzung basiert allerdings auf Auswertungen von weniger als 200 Obduktionsberichten in einem ausgewählten, nicht-randomisierten Kollektiv. Wir wissen wenig.

  13. 33.

    1.) Die leichten lokale Maxima sind wahrscheinlich unter anderem die (damals zum Glück eher wenigen) Toten durch Corona und ggf. eine verspätete Grippewelle.
    2.) Ja, genau das ist die Grippewelle aus 2018 wie wir ja auch schreiben.
    3.) Inwieweit das "ausgleichend" wirkt, werden wir wohl erst in den nächsten Wochen sehen. Wobei da ja die Frage ist, was ist "ausgleichend"? Wenn wir in der ersten Phase durch Lockdown etc. auch Influenza-Sterblichkeit zurückgedrängt haben und jetzt aber in der zweiten Phase mehr Covid-Sterblichkeit haben, tue ich mich schwer von "Ausgleich" zu sprechen. Darum eben die wochenweise Analyse.

    Und stratified etc. und damit noch viel genauer hat das Ganze nochmals Michael Höhle gerechnet (zur Verteidigung, er ist auch ein exzellenter Mathematik-Prof., ich am Ende nur Datenjournalist) http://htmlpreview.github.io/?https://github.com/hoehleatsu/hoehleatsu.github.io/blob/master/figure/source/2020-12-28-mort/up2date/mort-current.html

  14. 32.

    Mein Opa ist 92 und wird übermorgen geimpft. Mit den Beschränkungen kommt er gut klar. Jeder Mensch ist anders. Ich wünsche Ihrer Mutter alles Gute.

  15. 31.

    Hallo Brandenburger,
    aus technischen Gründen können die Namen nicht einmalig vergeben werden.
    Vielleicht hilft es, wenn sie ihren Namen noch ein spezifisches Kürzel anhängen. Dann können wir sie immer erkennen.
    Beste Grüße

  16. 30.

    Wenn Sie einen Anwalt finden, der sich da ran traut .... WARUM nicht?

  17. 29.

    Finstere und (bewusst) manipulative Absichten unterstelle ich auch gar nicht.
    Aber, wie der verlinkte Heise-Artikel von Björn zeigt, ist die Sache mit der Übersterblichkeit nichts so eindeutig, wie es dieser Beitrag vermuten lässt. Dennoch lassen Sie den Eindruck entstehen.

    Ich empfinde das so: Nicht zum ersten Mal nehmen Sie Argumente von der Fallzahlenseite auf - dem einzigen daueroffenen "Forum" hier -, die die Wahrnehmung der Pandemie infrage stellen, und dies durchaus in vernünftigem Ton und mit Links zu anderen Studien und Expertenmeinungen unterlegt. Dann aber erscheint immer wieder ein Artikel von Ihnen, in dem Sie diese Argumente mit viel seriösen Zahlen und Grafiken widerlegen, wie eben hier. Irgendwie geht das immer wieder nur in eine Richtung - die Aufklärung ist etwas einseitig.

    Aber, und das ebenfalls zur Güte: Ihren Job machen Sie (und/oder das Team) auf jeden Fall besser, als das Gros der Kollegen!
    Grüße zurück!

  18. 28.

    Dieser Beitrag ist nicht von mir. Ich schreibe hier seit einem Jahr als "Brandenburger". Wie kann es sein, dass unter meinem Namen Beiträge veröffentlicht werden, teilweise noch mit sehr spitzer Zunge? Es gab vor 14 Tagen einen gleichen Fall, der protokolliert ist.
    Die rbb-Redaktion wird ausgefordert hier zu reagieren.

  19. 27.

    Hallo Sascha,

    vielleicht erst einmal ein Vorschlag zur Güte:
    "unterschwellig", "Spekulationen"– vielleicht unterstellen wir nicht erstmal dem anderen finstere, manipulative Absichten.

    Zur Sache:
    Wir haben recht länglich über die verschiedenen Effekte von Maßnahmen und die verbleibende Unsicherheit geschrieben. https://www.rbb24.de/panorama/thema/2020/coronavirus/beitraege_neu/2020/10/massnahmen-eindaemmung-studien.html Vor diesem Hintergrund: Ja, wir gehen davon aus, dass die Maßnahmen einen Effekt haben angesichts der aktuellen Studienlage. WIe groß der Effekt ist, darüber lässt sich natürlich viel diskutieren.

    Grüße

  20. 25.

    An welcher medizinischen Falkutät hat Ihre Bekannte studiert und das Studium, welches sie zur Feststellung von Todesursachen von Senioren und Seniorinnen befähigt, erfolgreich abgeschlossen?

  21. 24.

    725 Tote in einer Woche? Dass gab es aber schon häufiger. In den KW 6 bis 10 2020 war die Sterblichkeit dafür sehr niedrig.
    Außerdem müsste man für brauchbare Aussagen ein Minimum/Maximum von mindestens 20 Jahren ansetzen.
    Warum man nur 2016 bis 2020 ansetzt, verstehe ich nicht so recht.
    Ich bin eher überrascht, wie wenige Tote es insgeamt über das Jahr 2020 gibt. Die Überschrift ist daher aus meiner Sicht unzutreffend.

  22. 23.

    Ich empfehle zu diesem Thema diesen sehr sachlichen und kompetenten Beitrag: https://www.heise.de/tp/features/Keine-Uebersterblichkeit-trotz-Covid-5001962.html

  23. 22.

    Was ist Übersterblichkeit?? Das selbe wie Unkostenbeitrag??
    Ich kenne das Wort überleben oder sterbliche Überreste aber Übersterblichkeit??....

  24. 21.

    Ich interpretiere ihre Statistik so das es in den Jahren zuvor wenn in den Heim die Grippe (Influenza)kassiert ist keine interessiert hat. Genauso wenn in den Heim der Norovirus umgegangen ist.
    Ich habe dieses selbst als Angehöriger in einem Heim mitbekommen. Es grassiert der Norovirus und es wurde noch eine Weihnachtsfeier abgehalten und alle haben Stollen mit den Händen verzerrt. Was dann geschah können sich jeder denken!!!
    Wenn eine ganze Station die Scheißerei hat und nur zwei Pflegekräfte im Dienst super!!!
    Die Statistik zeigt auch dass die Heime eigentlich einen guten Job gemacht haben im letzten Jahr.
    Nur das impfen in Heim wird nichts an der Pflege in den Heimen verändern. Nach Corona wird es keinen mehr interessieren. Den des geht doch nur ums Geld. Solange mit der Altenpflege viel Geldverdient wird bei Kosten von 4 1/2 tausend € im
    Monat für eine Pflegeplatz.???

  25. 20.

    Altersquotient D Stand 2017: https://www.bib.bund.de/DE/Fakten/Fakt/B67-Altenquotient-Kreise.html?nn=9991378

  26. 19.

    Eine Frage: Kann man die Kultusminister für eine Übersterblichkeit verantwortlich machen, wenn sie das Infektionsgeschehen an den Hotspots Schule, Kita, Förderschulen usw. nicht sehen (wollen), deshalb nicht untersucht wird, deshalb nicht getestet wird, die Empfehlungen des RKI und der Leopoldina ignoriert werden und eine Infektionsstudie dazu in Hamburg unter Verschluss gehalten wird bzw. unter Druck teilweise falsch interpretiert wird?

  27. 18.

    1. Sowohl in der unnormierten und noch stärker in den normierten Sterbeziffern zeichnet sich über die letzten Jahre aufgrund der Überalterung ein stetiger Trend nach oben ab (https://www.bib.bund.de/DE/Fakten/Fakt/S01-Gestorbene-Sterbeziffer-ab-1841.html). Ist dieser Trend aufgrund der sich ändernden Alterstruktur bei allen verglichenen Jahren bereits berücksichtigt worden?
    2. Wäre es aufgrund sich ändernder Altersstruktur und Bevölkerungszahlen nicht sinnvoller alle Zahlen der verglichenen Jahre auf eine feste Größe zu normieren (pro 100000 oder 1Mio)?
    3. Im Epidem. Bull. 1/2021 (https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2021/Ausgaben/01_21.pdf?__blob=publicationFile) sieht man ab S.26, daß auch viele andere Infektionen zurückgedrängt wurden. Inwieweit wirkt das ausgleichend auf die gesamte Jahressterblichkeit im Jahresvergleich?

  28. 17.

    und dazu müssen außerdem die Altersstrukturen der verglichenen Bundesländer bzw. Gesamtdeutschland hinzu gezogenen werden.

    Herr Maier-Borst, ich bin dieser reißerischen Überschriften so überdrüssig! Wenn man ihren Artikel liest, hinterfragt er ja durchaus die Bevölkerungsstruktur Brandenburgs. Aber bei vielen bleibt eben nur die Überschrift hängen.

  29. 16.

    Meine Mutter ist 95 Jahre alt. Immer noch nicht geimpft. Sie sieht ihre Kinder, Enkel uns Urenkel nicht mehr. Sie sagte mir unter Tränen am Telefon, Sie WILL NICHT MEHR. So sieht es aus, aber Leute wie Frau Nonnemacher haben viiiiiel Zeit. Leute einsperren ist einfacher, als seinen Job machen. Das Geld stimmt ja auch so bei unseren Politikern.
    Fragen Sie mal Mediziner, wie viel Einfluss aufgegebener Lebenswille auf Menschen hat.

  30. 15.

    "Die Sterbefallzahlen aktuell sind aber trotz solcher Maßnahmen ähnlich hoch wie in der schlimmsten Grippewelle."

    Aha? Damit, Herr Maier-Borst, reihen Sie sich in die Riege derer ein, die der festen Überzeugung sind, DASS die Maßnahmen selbstverständlich greifen. Und das, obwohl Sie täglich die verschiedensten Zahlen vor sich haben, die, wie es auf der Fallzahlenseite schon weidlich diskutiert wurde, ganz offensichtlich keinen Rückschluss auf die Wirksamkeit der aktuellen Maßnahmen zulassen. Bestenfalls Spekulationen.
    Indem Sie diese Info quasi unterschwellig verbreiten, verursachen Sie Imgrunde nichts, als Fatalismus, und verhindern, dass die Leute sich Gedanken darüber machen, welche alternativen Maßnahmen TATSÄCHLICH funktionieren könnten.
    SCNR

  31. 14.

    Wir wissen alle - auch ohne den lobenswerten Beitrag von HMB - dass die "Alten" an Corona sterben und die Jungen an Corona leiden. Wir sehen die Särge, wie kennen alle einige Opas und Omas, die jetzt vergraben werden müssen. Deren Enkel besuchen mit meinem Kind eine sog. Abschlussklasse. Die Schüler fehlen jetzt oft. Sie müssen auf Beerdigungen. Ich rede hier von Schulen, die in Spuck-Weite von der Stadtgrenze entfernt liegen, nicht in Elbe-Elster oder Cottbus!

    Die, die jetzt hier rumrechnen und versuchen, zu argumentieren (Alte sterben aus Einsamkeit... ) haben keine Großeltern oder Eltern mehr von über 75. Oder deren Eltern sind "erst" 60. Da Corona uns noch einige Jährchen begleiten wird, wäre ich mir an deren Stelle nicht so sicher, dass "Alte" nur an Einsamkeit sterben. Eure "Alten" kommen auch noch dran... denn auch mit Impfungen ist Corona noch lange nicht gegessen. Kein Vergleich zu Grippe, SARS und anderem Zeug...

  32. 13.

    Der letzte Wert in der oberen Grafik ist die KW50 vom 07.12-13.12. In dem Zeitraum sind 826 Menschen in Brandenburg gestorben. Davon zählen 107 in die Corona-Statistik. Das sind 13%. Das waren Wochen in denen maximal 25 Menschen am Tag an Corona gestorben sind. Mit einer Millionen Einwohner weniger als Berlin sterben hier trotzdem mehr Menschen (vgl. 89+581= 670) im gleichen Zeitraum.
    In den letzten 7 Tagen sind 53,4 Menschen am Tag an Corona verstorben - in einer Woche also rund 374. Dreimal so viele wie vor 4 Wochen. Tendenz steigend, wie der Text sagt.
    Das ist sehr beunruhigend.

  33. 11.

    Bitte die Gesamtjahressterbeziffern der Jahre 2016-2020 nachreichen.

  34. 9.

    https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2019/10/08-10-2019/wie-gut-schuetzte-die-grippeimpfung-2018-19/chapter:all

  35. 8.

    1.) Die lokalen Maxima im Frühjahr und Sommer sehen aus, als wenn die 2020er Kurve gegen die Erwartung etwa 4 Monate nach rechts verschoben ist. Gibt es dafür eine Erklärung?
    2.) Der extrem weite Bereich in der Erwartung für den Frühling könnte auf die starke Grippewelle 2018 zurückgehen, die eher kein durchschnittliches Jahr für einen Vergleich ist. Wie würde der mittlere Verlauf aussehen, wenn man auf dieses Ausnahmejahr 2018 verzichten würde?
    3.) Ist bei der Erwartung schon der steigende Umfang in den hohen Alterkohorten eingerechnet und die damit zu erwartende steigende Gesamtsterbeziffer über die Jahre von 2016 bis 2020? Wie stark wäre der erwartete Effekt aufgrund dieser zunehmenden Alterung der Bevölkerung über die Jahre?

  36. 7.

    Aha, und die alten Leute entscheiden dann einfach spontan über ihren Tod selbst. Ist klar.
    Und komischerweise sterben sie wegen Einsamkeit schon im April und dann erst wieder ab Dezember. Zufälligerweise genau in Korrelation mit der Intensivbettenauslastung.
    Hahaha.

    Wo wir ja auch alle wissen, wie gut sich die Leute um ihre ältern Angehörigen kümmern und es mit den Regeln hier und da auch nicht so genau nehmen. Damit genau das, was sie sagen nicht eintritt.

    Wie fern muss man dieser Welt sein.

  37. 6.

    Keine Ahnung was uns diese unvollständigen und teilweise einseitigen, auf Kalenderwochen bezogene Statistiken sagen sollen. Entscheidend ist doch, wieviele Menschen sind im Jahr 2020 und wieviele z.B. in den letzten 3 oder auch 10 Jahren in Deutschland verstorben.
    Nur das könnte man seriös vergleichen, alles andere nicht...

  38. 5.

    - Kein Plan beim Impfen = kein Schutz der älteren Mitbürger
    - kein Plan, was die Abschussklassen betrifft = kein Schutz der Jugend = kein Schutz der Eltern = kein Schutz der "Alten"
    - Plan beim ÖPNV = kein Schutz aller Fahrgäste
    - Kein Plan beim FFP2 Masken tragen = kein Schutz für Alle
    - Kein schnelles Internet -kein Homeoffice - kein Homeschooling = kein Schutz für alle
    - Brandenburger Regierung = kein Schutz für niemand
    Und dann tritt Herr Woidke wieder staatsmännisch und mit bitterernster Miene vor die Kamera und erzählt uns, was die Regierung alles zum Schutz der Bevölkerung unternimmt. Ich kann den ganzen Quatsch nicht mehr hören...
    Die Wölfe wissen, warum sie nach Brandenburg zurückkehren...

  39. 4.

    Bisher 3 Kommentare und bei 2 davon schwillt mir schon wieder der Kamm...

    Aus Respekt vor den Toten und deren Angehöriger gegenüber würde es vielen gut zu Gesicht stehen, mal die Klappe zu halten!
    Quaken Sie doch bitte zu Hause Ihren Badezimmerspiegel an!

  40. 3.

    Gibt es auch Daten von früher wie gut die Grippe Impfungen gewirkt haben?
    Impfquote, Glück bei der Rezeptur und demgegenüber die Erkrankungen und Opfer.

  41. 2.

    Eine Senioren Betreuerin sagte mir mal die alten Menschen sterben nicht durch corona sondern aus Angst davorund Einsamkeit.. Dieser Zustand geht nun schon fast ein Jahr und ab einem bestimmten Alter kann oder will man auch nicht mehr..

  42. 1.

    Der zuständigen Gesundheitsministerin scheinen diese Zahlen nicht bekannt zu sein, oder sie nimmet sie nicht zur Kenntnis. Anders ist nicht zu erklären warum erst 15.100 Dosen ( dafür wurden 14 Tage benötigt, d.h. pro Tag werden 1.078 Dosen verimpft) bei vorhandenen ca. 90.000 Dosen verimpft sind. Am Wochenende sind die I,pfzentren geschlossen, weil am Wochenende nicht gestorben wird. Herr Woidke sollte seine Gesundheitsministerin entlaseen und endlich dafür Sorge tragen, das bein impfen Tempo vorgelegt wird.
    Das Wort politische Verantwortung kennt die Brandenburger Landesregierung nicht.

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren

Haus der Offiziere. (Quelle: rbb)
rbb

Prachtbau in Wünsdorf - Neues Leben im Haus der Offiziere?

Einst war das Haus der Offiziere in Wünsdorf ein Prachtbau – mittlerweile bröckelt der Putz gewaltig. Seit vor Jahrzehnten die Rote Armee hier abzog, steht das Gebäude leer. Aber jetzt tut sich vielleicht was. Von Alexander Goligowski