Zahlen aus dem Gesundheitsministerium - Brandenburg zählt bislang knapp 50 Fälle der Mutante B.1.1.7

Mi 10.02.21 | 19:22 Uhr
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Symbolbild: Ein Schild <<Maskenpflicht - Masks required! 9 bis 19 Uhr>> hängt am Beginn der Fußgängerzone Brandenburger Straße in Potsdam an einem Laternenmast. (Quelle: dpa/S. Stache)
Bild: dpa/S. Stache

Noch lässt sich die Ausbreitung der berüchtigten Corona-Variante in Brandenburg gut dokumentieren, doch die Gesundheitsministerin warnt vor einer Dunkelziffer. Derweil sollen bis Ende März mehrere Zehntausend Impfstoffdosen im Land eintreffen.

Die als hochansteckend geltende Corona-Mutante B.1.1.7 breitet sich in Brandenburg weiter aus. Bisher seien im Land 49 Fälle bestätigt worden, sagte Gesundheitsministerin Ursula Nonnemacher (Grüne) am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtags. Zwei neue Fälle seien hinzugekommen.

Die Variante B.1.1.7 wurde zuerst in Großbritannien entdeckt, sie gilt als deutlich ansteckender als frühere Corona-Formen. Die meisten Fälle dieser Variante in Brandenburg zählt dem Ministerium zufolge der Landkreis Barnim mit elf, gefolgt vom Kreis Oberhavel mit neun.

Erstmals B.1.1.7-Fälle auch in Potsdam

Die Corona-Variante B 1.1.7 wurde erstmals auch in Potsdam nachgewiesen. Betroffen sind zwei Personen, die seit einigen Tagen in Quarantäne sind, wie die Landeshauptstadt am Mittwoch mtteilte. Möglicherweise haben sich die beiden Betroffenen bei einer Auslandsreise infiziert, heißt es in der Mitteilung weiter. Sie hätten sich nach der Reise in einem Krankenhaus testen lassen. "Das Gesundheitsamt ermittelt mit Priorität mögliche Kontakte", so die Stadtverwaltung.

Weitere Varianten nur selten registriert

Die Ministerin geht von einer hohen Dunkelziffer aus. "Wir müssen davon ausgehen, dass diese Virusmutanten in sehr viel höherem Anteil schon Verbreitung gefunden haben", sagte Nonnemacher. Wenn man eine höhere Anheftung an den Menschen unterstelle, werde diese Variante in Deutschland bald die vorherrschende Variante sein.

Weitere Mutanten kommen in Brandenburg weniger häufig vor. Die in Südafrika kursierende Variante (B.1.351) ist bisher sieben Mal in Brandenburg bestätigt, die Variante B.1.258 bisher zwei Mal.

Bis Ende März fast 200.000 Impfstoffdosen von Biontech

Unterdessen haben die Impfstoffhersteller für Brandenburg die Lieferung weiterer Zehntausender Dosen bis Ende März angekündigt. Das geht aus einer Übersicht über die Lieferungen von Biontech, Moderna und Astrazeneca hervor, die Nonnemacher am Mittwoch im Gesundheitsausschuss des Landtages vorstellte.

Von Biontech werden der Ministeriumsliste zufolge von diesem Donnerstag (11.2.) an bis Ende März knapp 199.000 Impfdosen erwartet, von Moderna 16.800 und von Astrazeneca 88.800. Bis Mittwoch (10.2.) wurden demnach insgesamt knapp 163.000 Impfstoffdosen geliefert.

Astrazeneca zunächst für medizinisches Personal

Nonnemacher wies aber auf Unsicherheiten für die Vereinbarung von Impfterminen hin. So fehlten von Moderna genaue Lieferdaten für die Impfdosen. "Ob die dann auch so kommen, muss man dann halt gucken", sagte sie. "Wir vergeben ja dann Erst- und Zweittermine, dann ist das mit diesen Unsicherheiten behaftet." Priorität habe weiter die Impfung in Pflegeheimen.

Die Ständige Impfkommission hat den Impfstoff von Astrazeneca nur für unter 65-Jährige empfohlen. Deshalb plant Nonnemacher, damit Mitarbeiter von Pflegeheimen und ambulanten Pflegeeinrichtungen sowie noch nicht verplante Beschäftigte in Krankenhäusern und Mitarbeiter in Reha-Kliniken zu impfen.

Bislang wurden in Brandenburg laut Robert-Koch-Institut knapp 80.000 Erstimpfungen durchgeführt (Stand 9. Februar), davon haben bislang 33.400 Menschen auch schon eine Zweitimpfung erhalten. Die Impfquote im Land liegt bei 3,2 Prozent. Bundesweiter Spitzenreiter ist hierbei Mecklenburg-Vorpommern (3,9 Prozent), Schlusslicht ist Niedersachsen (2,3 Prozent). In Berlin liegt die Impfquote bei 3,3 Prozent.

Sendung: Antenne Brandenburg, 10.02.2021, 17 Uhr

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9 Kommentare

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  1. 9.

    Und wieviel Muonkels. Es nervt die immer neuen Horrormeldungen. Gibt es noch andere Krankheiten? Leute wir müssen zu einer einigermaßen Normalität übergehen und lernen mit dem Virus zu leben. Das was bisher hat doch nichts Gebracht.

  2. 8.

    Kommentatoren beleidigen ist nicht nett. Noch einmal für sie. Mutanten sind Lebewesen, bei denen genetische Veränderungen vorgenommen wurden. Viren sind keine Lebewesen, hier greift bei Veränderungen der Begriff Mutation. Manchmal ist ein Blick in altehrwürdige Lexika hilfreich.

  3. 6.

    Auch wenn man sich oft zu Wort meldet, sollte ein bestimmtes geistiges Niveau in der Wortmeldung erhalten bleiben. Wenn man etwas nicht verstehen, ist Schweigen manchmal besser.

  4. 5.

    Ein Virus mutiert und wird eine MUTATION. Mutanten sind Lebewesen, dazu gehören Viren nicht. Wenigstens Journalisten und "Fachleute" sollten sich korrekt ausdrücken. Der Fakt, dass Viren mutieren ist nicht neu, daher jährlich z. B. ein angepasster Impfstoff.
    Ich kann es allmählich nicht mehr hören.

  5. 4.

    Mir gefällt daran nicht, dass es falsch ist. Die deutsche Sprache ist ja nicht einfach, Fremdwörter sind noch differenzierter zu betrachten. Aber Mutanten entstehen in Hollywoodfilmen.... denn Mutanten sind INDIVIDUEN, der Erbgut verändert wurde. Ein Virus ist ein Virus, gottlob noch KEIN Individuum.

    Heisst also: ein Mensch oder ein Alien sind Mutanten, wenn sich was in ihnen geändert hat, in ihrer Genetik. Ein Virus hat eine Mutation, eine Veränderung, durchgemacht - und bleibt ein Virus.

    Ich liebe Mutanten, aber nur, wenn sie im weißen Nachhemdchen aus dem Wald kommen und über eine einsame Landstraße gehen - im Scheinwerferlicht eines PKW, mit gruseliger Musikbegleitung...

  6. 2.

    " die Gesundheitsministerin warnt vor einer Dunkelziffer. "

    warnen ist immer gut , nur vor wem oder was ? das bleibt wie immer offen und der Warner fühlt sich immer gut weil er ja gewarnt hat , und Dunkelziffer ist auch sehr bequem, kann niemand nachprüfen, daher der Name

  7. 1.

    Nochma, dette sind MUTATIONEN, die Mutanten kriechen in Hollywood aus dem Bauch der Hauptdarsteller, oder mit Luftballons in der Hand und Clownskostüm aus dem Gulli...

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