Astrazeneca-Impfstoff in Berlin - Impfzentrum Tegel ist noch längst nicht ausgelastet

Mi 24.02.21 | 18:17 Uhr
  28
Bundeswehrsoldaten stehen im vierten Impfzentrum in Berlin, das im Terminal C des ehemaligen Flughafens Tegel gelegen ist. (Quelle: dpa/Kay Nietfeld)
Bild: dpa/Kay Nietfeld

3.800 Impfungen können im Corona-Impfzentrum in Berlin-Tegel täglich an unter 65-Jährige verimpft werden. Zumindest in der Theorie. Denn in der Praxis ist die Zahl der verabreichten Impfungen nach wie vor überschaubar.

Die Zahl der Corona-Impfungen im Terminal C des ehemaligen Berliner Flughafens Tegel ist nach wie vor überschaubar. In dem Impfzentrum kommt der Impfstoff des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca zum Einsatz.

Impfstart im Nordwesten Berlins war am 10. Februar mit anfangs rund 200 Impfungen pro Tag. Am Montag waren es 405, am Dienstag 425, wie die Senatsverwaltung für Gesundheit am Mittwoch auf Anfrage mitteilte. Das Impfzentrum hat im Vollbetrieb eine Kapazität von bis zu 3.800 Impfungen.

Keine Impfungen für über 65-Jährige

Der Impfstoff von Astrazeneca wird anders als die Präparate der Hersteller Biontech/Pfizer und Moderna nur Menschen unter 65 Jahren gespritzt. Für das Impfzentrum in Tegel können deshalb ältere Berlinerinnen und Berliner keine Termine vereinbaren. Dort sind bisher medizinisches Personal und Pflegepersonal geimpft worden. Auch niedergelassene Ärzte und die Beschäftigten können sich im Terminal C impfen lassen. In der Diskussion ist, dass das bald auch für andere Berufsgruppen wie Polizisten möglich sein soll.

Betrieben wird das Impfzentrum vom Deutschen Roten Kreuz (DRK), Kreisverband Müggelspree. Im Einsatz sind dort 220 Helferinnen und Helfer. "Das Personal könnte schnell aufgestockt werden, ist derzeit aber gut ausgelastet und ausreichend", sagte die Sprecherin der Impfzentren, Regina Kneiding, der Deutschen Presse-Agentur.

Nur schleppende Nachfrage nach Astrazeneca

Der Astrazeneca-Impfstoff wird bundesweit vergleichsweise wenig genutzt: Laut Bundesgesundheitsministerium sind inzwischen mehr als 1,4 Millionen Dosen an die Länder geliefert worden - gespritzt wurden nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) bis Dienstag jedoch nur rund 239.000 Dosen.

Auch in der Hauptstadt wird der Impfstoff des Herstellers Astrazeneca nur schleppend nachgefragt. Grund könnten Zweifel an der Wirksamkeit sein. Nach Angaben der Gesundheitsverwaltung hat Berlin bisher 64.800 Astrazeneca-Dosen erhalten. "Davon sind 38.600 durch Lieferungen an Krankenhäuser und Terminbuchungen disponiert." In den Kliniken hat es laut Gesundheitsverwaltung bisher rund 7.300 Impfungen mit Astrazeneca gegeben.

Deutschlands Kassenärzte haben gemahnt, Impfstoffe nicht ungenutzt liegenzulassen. Es gebe einen "Impfstau" in den Impfzentren der Länder, kritisierte der Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Andreas Gassen, am Mittwoch in Berlin.

Sendung: Inforadio, 24.02.2021, 18 Uhr

Was Sie jetzt wissen müssen

28 Kommentare

Wir schließen die Kommentarfunktion, wenn die Zahl der Kommentare so groß ist, dass sie nicht mehr zeitnah moderiert werden können. Weiter schließen wir die Kommentarfunktion, wenn die Kommentare sich nicht mehr auf das Thema beziehen oder eine Vielzahl der Kommentare die Regeln unserer Kommentarrichtlinien verletzt. Bei älteren Beiträgen wird die Kommentarfunktion automatisch geschlossen.

  1. 28.

    Die Mengen an Impfstoff die wir verfügbar haben – übrigens gerade mit Blick auf die 18- bis 64-Jähri­gen und AstraZeneca – die machen aus meiner Sicht diesen Schritt möglich“, sagte Spahn heute im Deutschlandfunk.
    Der AstraZeneca-Impfstoff wird in Deutschland zurzeit nur Menschen zwischen 18 und 64 Jahren verabreicht – es fehlen Daten zur Wirkung bei Älteren.
    ab 65, 80-jährige bis 100 mit Moderna oder Biontech zugelassen.




  2. 27.

    Es sind noch nicht mal alle ü 80 geimpft ! Angeblich haben alle 150.000 eine Einladung erhalten, scheint aber nicht so zu sein und nun warten die ü 70 er. Spahn sagt es sei kei Impfstoff übrig, dabei ist überall zu lesen, der A.Z. Impfstoff ist überschüssig...
    Wo ist der Fehler ??!!

  3. 26.

    Da haben sie völlig recht. Aber wir haben auch noch eine Menge Bürger unter 65 und die könnte man impfen. Ich bin davon überzeugt würde man die Altereinstufung weglassen wäre der vorhandene Impfstoff Ratz-Fatz verimpft.
    #25 : genauso wäre es richtig!

  4. 25.

    Warum wird der scheinbar bei einigen Mitmenschen ungeliebte Impfstoff nicht einfach freigegeben? Termin frei vereinbar für jeden, der will. Stattdessen liegt das Zeug rum.

  5. 24.

    Seh ich genauso! Und vor was hat wer jetzt eigentlich Angst? Die Behörden davor, dass einer Impfdosen hamstert und sich 20-mal spritzen lässt? Oder vor AZ? Die Briten haben das Zeug millionenfach verspritzt bekommen und ihre Mutantenwelle weitgehend ausgebremst. Scheint also zu wirken - her damit, ich nehm's!

  6. 23.

    So nebenbei … in anderen Ländern impft man schon bei Ikea und in Israel um die Jungen Leute zum impfen zu bekommen git es zur Impfung Gutschein für Fitnessstudio usw.
    Bei uns tut man so als würde man eine Herztransplantation machen.
    Jeder geimpfte bedeutet weniger Infektionen, mag in anderen Ländern gelten aber nicht bei uns. Man ist sich ja nicht 1000prozentig sicher das es nicht vielleicht doch sein könnte das 1 von 1000 eventuell ansteckend sein könnte. Daher gilt: erst impfen, dann testen und dann Maske auf … sicher ist sicher !

  7. 22.

    Der Impfstoff von AstraZeneca soll nur bis Lebensalter 65 Jahre eingesetzt werden, daher warten ältere Menschen auf die beiden anderen, obwohl von diesem was da ist.

  8. 21.

    11@HD
    Mehr als die Hälfte der deutschen Bürger über 15 Jahre gehören der Risikogruppe für schwere Corona Verläufe an. Eine Studie des Robert Koch- Instituts (RKI) geht in dieser Bevölkerungsgruppe von 36,5 Mio. Menschen mit erhöhtem Risiko aus, davon sehen sie 21,6 Mio. Menschen als Hochrisikogruppe.
    Als stark erhöht wertet das RKI das Corona- Risiko bei Menschen über 65 Jahren oder jenen, die bestimmte Vorerkrankungen aufweisen, wie Diabetes mellitus, chronische Nierenbeschwerden, oder die schwerste Form von Adipositas. Jeder zweite in Risikogruppe

  9. 20.

    Bevor alle auf 'die da' schimpfen, die den guten Impfstoff nicht wollen, wer sind 'die da' eigentlich? Im Moment, heute, haben weder Polizei noch Kita-Erzieherinnen ihre Einladungsbriefe, Personal der großen Krankenhausbetriebe auch nicht, weil die Betriebe Impfstoff bekommen und selber impfen. Pflegekräfte in Pflegeheimen wurden auch dort geimpft.

  10. 19.

    Gute Frage. Leider wird sie im RBB Beitrag nicht beantwortet. Große Mengen des Corona-Impfstoffs des Herstellers AstraZeneca liegen in Deutschland auf Halde. Nach Angaben des Robert-Koch-Instituts wurden bislang rund 238.500 Dosen des AstraZeneca-Vakzins verabreicht. Dem Bundesgesundheitsministerium zufolge sind aber bereits mehr als 1,4 Millionen AstraZeneca-Dosen an die 16 Bundesländer geliefert.

  11. 18.

    "Kein Impfstoff (Grippe, Masern etc.) bietet 100%igen Schutz."
    Genauso ist es!
    Wenn z.B. vor jedem Baumarkt etc. ein mobiles Impfteam steht wäre der Impfstoff ganz schnell beim Bürger. Wer einkaufen will wird geimpft solange der Vorrat reicht. Stempel in den Impfpass bis der digitale Impfpass kommt. Das klappt in anderen Ländern auch, warum nicht bei uns? Ich würde mich sofort anstellen! Jeder Geimpfte bedeutet weniger Tote, weniger Infektionen und ein schnelleres Lockdown Ende.

  12. 17.

    Es sind noch nicht mal alle ü 80 geimpft ! Angeblich haben alle 150.000 eine Einladung erhalten, scheint aber nicht so zu sein und nun warten die ü 70 er. Spahn sagt es sei kei Impfstoff übrig, dabei ist überall zu lesen, der A.Z. Impfstoff ist überschüssig...
    Wo ist der Fehler ??!!

  13. 16.

    Also mein Mann würde sich auch sofort impfen lassen. Von einer Freundin wurde mir mitgeteilt, dass dies wohl nur mit einem Code geht. Schade, wo doch so viel Kapazitäten da sind.

  14. 15.

    Also ich komm gerne vorbei und lasse mich impfen ...

  15. 14.

    @RBB: Heißt das, man könnte sich jetzt "einfach so" (also quasi frei) anmelden, wenn man unter 65 und impfwillig ist? Kapazitäten sind ja scheinbar vorhanden, und wenn keiner sonst will.... Ich komme gerne!

  16. 13.

    Wenn AstraZeneca "herumliegt" sollte es für alle Impfwilligen frei gegeben werden. Ich über 60 und unter 70 wäre sofort dabei. Ich finde das Geschrei um diesen Impfstoff sehr übertrieben. Kein Impfstoff (Grippe, Masern etc.) bietet 100%igen Schutz. Das sollten auch die die Stimmung anheizenden Medien mitteilen. Ein paar Tage grippeähnlichiche Symptome sind mir lieber als ein Beatmungserät auf ITS.

  17. 12.

    Tja, wenn der Senat nicht weiß, wie man den U60 aus Prio 2und 3 (chronisch Kranke ) eine Einladung zukommen lassen soll?

  18. 11.

    Der Forderung kann ich mich nur anschließen! Risikopatient bedeutet, einem höheren Risiko für eine schwere Erkrankung, gar einem tödlichen Ausgang ausgesetzt zu sein. Insbesondere vor dem Hintergrund der Corona-Mutanten zählt JEDER Tag, an dem ein Risikopatient, nicht umsonst in die Gruppe mit hoher Priorität gemäß Coronavirus-Impfverordnung eingestuft, die Corona-Impfung früher erhält. Wenn man schon das Pech hat, Risikopatient zu sein, dann sollte man nicht auch noch das Pech haben, durch das politische Raster zu fallen! Wähler sind im Übrigen auch Angehörige und Freunde von Risikopatienten, die sich um diese sorgen...

  19. 10.

    Kann mir einer weiterhelfen? Warum genau das Tegeler Impfzentrum nur mit etwa einem Zehntel seiner vorgesehenen Kapazität arbeiten muss, ist nicht ersichtlich.

  20. 9.

    " Grund könnten Zweifel an der Wirksamkeit sein." von AZ

    nicht könnten sondern sind . Die fehlende Akzeptanz für AZ zeigt sich ja nicht nur beim Impfzentrum Tegel

Nächster Artikel

Das könnte Sie auch interessieren