Sechstes Berliner Impfzentrum - Impfzentrum Tempelhof startet im Halbtagsbetrieb

Mo 08.03.21 | 14:33 Uhr
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In den Hangars des ehemaligen Flughafens Tempelhof wird am 8. März das sechste Berliner Impfzentrum eröffnet. (Quelle: dpa/Christophe Gateau)
Audio: rbb 88,8 | 08.03.2021 | Miriam Keuter | Bild: dpa/Christophe Gateau

Das sechste Berliner Impfzentrum hat am Montag den Betrieb aufgenommen. Im ehemaligen Flughafen Tempelhof wird der Wirkstoff Astrazeneca verimpft - zunächst nur halbtags. Ab dem 22. März soll der Betrieb erweitert werden.

Das sechste Impfzentrum in Tempelhof ist seit Montagnachmittag geöffnet - zunächst jedoch nur halbtags. Ein Ganztagsbetrieb ist erst rund zwei Wochen später geplant. Für die Startphase seien zunächst 200 Corona-Impfungen mit dem Impfstoff der Firma Astrazeneca pro Nachmittag vorgesehen, sagte die Sprecherin der Impfzentren, Regina Kneiding, am Freitag.

Auch Personen über 65 Jahren, die eine Impfeinladung bekommen haben, können sich dort impfen lassen, denn die Ständige Impfkommission (Stiko) hat die Altersbeschränkung für den Astrazeneca-Impfstoff inzwischen aufgehoben. Die Stiko hatte ihn zuvor nur für Menschen zwischen 18 und 64 Jahren empfohlen, weil ausreichend Daten zur Wirkung bei Älteren zunächst fehlten. Nun liegen aber neue Studien zur Wirksamkeit bei Älteren vor. Die Berliner Gesundheitsverwaltung hatte angekündigt, das Terminbuchungssystem am Sonntag entsprechend umzustellen.

BVG richtet Zubringerlinie vom U-Bahnhof Paradestraße ein

Zum neuen Impfzentrum haben die Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) eine kostenlose Zubringerlinie mit zwei Kleinbussen geplant. Sie sind täglich zwischen 12 und 19.30 Uhr im Einsatz, ab dem 22. März, wenn der Impfbetrieb auf zwei Schichten ausgeweitet wird, dann von 8.30 bis 19.30 Uhr. Die Busse starten am U-Bahnhof Paradestraße, die Fahrt dauert etwa drei Minuten.

Das letzte von insgesamt sechs Berliner Impfzentren ist im Hangar 4 des ehemaligen Flughafens untergebracht. Es hatte wochenlang wegen fehlendem Impfstoff leer gestanden.

Pro Impfstoff zwei Impfzentren

Künftig gibt es für die drei bisher in Berlin genutzten Corona-Impfstoffe dann jeweils zwei Impfzentren, wie Kneiding erläuterte: In der Arena und auf dem Messegelände in Charlottenburg kommt der Impfstoff von Biontech-Pfizer zum Einsatz, im Erika-Heß-Eistadion in Wedding und im Velodrom in Pankow der Impfstoff von Moderna. In Tempelhof und im Terminal C des ehemaligen Flughafens Tegel ist es der des britisch-schwedischen Herstellers Astrazeneca.

In Tegel ist damit bisher vor allem medizinisches Personal und Pflegepersonal geimpft worden. Der Impfstoff von Astrazeneca ist aber unter anderem auch für Polizisten sowie Erzieherinnen und Erzieher vorgesehen. Im Impfzentrum Tegel, wo bis zu 3.800 Impfungen täglich möglich sind, wurden die Kapazitäten bislang bei weitem nicht ausgeschöpft.

Müller wirbt für Astrazeneca-Impfung

Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD) hatte vor dem Hintergrund der anhaltenden Corona-Pandemie am Donnerstag alle Impfberechtigten aufgefordert, die Möglichkeit für den Impfschutz zu nutzen. "Der Impfstoff ist da, wir haben Termine. Bitte nehmen Sie dieses Angebot auch an. Es schützt und hilft, es rettet Leben", sagte er. Skepsis gegenüber dem Astrazeneca-Impfstoff sei nicht gerechtfertigt.

Die Zahl der Impfungen mit dem Astrazeneca-Impfstoff in Berlin ist allerdings deutlich gestiegen. Gab es in der Startphase nach dem 10. Februar etwa rund 200 Impfungen täglich im Impfzentrum in Tegel und Anfang vergangener Woche gut 400, lag die Zahl am Mittwoch bei 1.021 und am Donnerstag bei 1.009, wie die Senatsverwaltung für Gesundheit auf Anfrage am Freitag mitteilte. Im Vollbetrieb wären allerdings bis zu 3.800 Impfungen pro Tag möglich - davon ist das Zentrum noch weit entfernt.

 

Sendung: Abendschau, 05.03.2021, 19:30 Uhr

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17 Kommentare

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  1. 17.

    Ich habe mehrmals die Woche Kontakt zu meinen über 80 Jährigen und teilweise pflegebedürftigen Eltern. Ich kann aber trotz dieses Umstands nirgends einen Antrag auf frühere Impfung stellen? Das ist doch paradox. Angeblich steigt man doch in der Prioritätenliste?

  2. 16.

    Wir wurden von unserem Träger (Behindertenwerkstatt) darüber informiert, dass ab 15.3 die Impfungen mit einem mobilen Impfteam starten soll. Mal sehen ob ich noch vor meinem 42. Geburtstag im Mai beide Spritzen bekomme.

  3. 15.

    Es geht immer nur um das Impfen, keiner hier berichtet mal von den Helfern, wie es denen geht. Las in zwei Tageszeitungen mal das auch dort nicht vernünftig Lohn ausgezahlt wird bei Angestellten und oft nicht's zu tun war. Das bald alle Impfzentren mal richtig ausgelastet sein werden, naja, wer's glaubt. Also ich bin noch auf der Suche nach Optimismus, wo ist es hin...

  4. 14.

    Lieber rbb,
    Gibt es evtl. eine Schätzung, wie lange es dauert, bis jeder in Berlin geimpft ist?
    Könnte man ein Datum nennen für
    60-Jährige
    50-Jährige
    40-Jährige
    30-Jährige
    20-Jährige
    Es wird ja immer alles ausgerechnet.
    Inzidenz-Prognosen, Pandemie-Verlauf-Kurven für die Zukunft usw.
    Eine kleine Aussicht, wann man selbst an der Reihe sein könnte, erhält man nie bzw. lese ich nirgendwo.
    Dies würde evtl. den Menschen etwas Mut machen.
    Auf der einen Seite wird einem erzählt, dass im Sommer alle Beschränkungen fallen, aber was ist da dran - zumindest für Berlin?

  5. 13.

    Dieses Kommentar ist absolut Deckungsgleich mit der Auslunft von unserem Träger. Seit einer Woche dürfen Erzieher geimpft werden, doch die ersteb Schreiben trudeln erst nächste Woche ein und dann müssen sie ja noch an die Fachkräfte gehen. Und wenn ich dann lese das man erst am 22. aufstocken will um das Halbtags odell ab zu schaffen, da kommt in mir das Gefühl auf das man sich vor den 22. keine Hoffnung machen muss, in Tempelhof seine Dosis zu erhalten.
    Also mal wieder lauter gebrüllt und schön geredet seitens der Politik als am Ende umgesetzt. Hätte mich aber auch eh überrascht, wenn es anders gelaufen wäre.

  6. 12.

    "Und Shuttle-Busse - ganze 2 Stück?"
    Jo - zwischen U-Bhf Paradestr. und Hangar 4 - rund 600 Meter, wenn man auf der westlich gelegenen Seite des U-Bhf aussteigt. Keine Sänfte, die einen dann über den Te-Damm trägt, kein Knöpfchendrücker an der Fußgängerampel. Kein Liftboy für die Aufzüge - rauf / runter - man muss selbst entscheiden.
    Echt schockierend, was man so selbst machen soll.

  7. 10.

    Und andererseits-alle die hochqualifizierten Impfärzte und Organisationsfachleute müssen sich in den diversen Internetforen mit Gemeckere und Gemaule bei Laune halten.

  8. 9.

    Natürlich können sich Erzieherinnen noch nicht impfen lassen.. die Einladungen gehen erst in Kalenderwoche 10 (nächste Woche) an die Kita-Träger.. bis sie dann in den Kitas ankommen dauert es bestimmt noch einige Zeit. Der Impfstoff konnte also von dieser Berufsgruppe noch gar nicht genutzt werden, lieber rbb. Vielleicht berichten Sie mal über diese (absolut vermeidbare) Bürokratie.

  9. 8.

    rbb24 / 04.03.2021
    "Die ersten Berliner Arztpraxen bieten ab der kommenden Woche Corona-Impfungen an. ...
    Die 100 Modellpraxen laden laut KV ausschließlich solche ihrer Patienten ein, die an einer entsprechenden chronischen Erkrankung leiden und zwischen 18 und 64 Jahre alt sind."
    https://www.rbb24.de/panorama/thema/corona/beitraege/2021/03/berlin-brandenburg-hausarzt-praxen-impfungen-ab-maerz.html

  10. 7.

    Hier hat halt alles seine Ordnung ....
    https://www.faz.net/aktuell/politik/ausland/corona-impfung-in-frankreich-jetzt-auch-sonntags-17229053.html

    Ich finde auch die Reaktion der Politik auf die mangelnde impfbereitschaft in Frankreich sehr interessant.

  11. 6.

    Es geht doch m.E. nicht um die Person, die zur Impfung begleitet.
    Sondern um die pflegende Begleitperson, die einen engen Kontakt zum Impfling hat- tagtäglich!

  12. 5.

    Wobei es ja eigentlich richtig ist, die Begleitperson nicht mitzuempfinden. Es müssen jetzt die Menschen mit Vorerkrankungen geimpft werden. Nur die werden nicht eingeladen... das ist unfassbar, das junge Menschenleben weniger wert ist als das von alten Menschen.

  13. 4.

    100% Zustimmung. Wir haben gleiches erlebt. Der AstraZ wird aufgrund der Datenlage an ältere nicht verimpft. In den Impfzentren stehen sich die Mitarbeiter die Beine in den Bauch. Auf Nachfrage ob man als Begleitperson gleich mit AstraZ geimpft werden kann, wird man abgewiesen. Man müsste warten. Umständlich und nicht nachvollziehbar.

  14. 3.

    Das kann doch nicht wahr sein! Halbtags?
    Müssen die Leute erst angelernt werden oder wie immer so schön gesagt wird "die Abläufe geprüft und ggf. optimiert" werden?
    Und Shuttle-Busse - ganze 2 Stück? Kontakte beschränken?
    Obwohl im Feierabendverkehr sollte man eh besser laufen - Stau ohne Ende.
    Wiedermal alles sehr durchdacht und man fühlt sich immer mehr verar...t.

  15. 2.

    Da bin ich voll dafür. Personen aus Prio 2 bekommen doch gar keine Termine, weil die keine Einladung haben. Die werden bei der Impfhotline gleich abgebügelt. Ich bin pflegende Angehörige einer Lungenkrebskranken Mutter und versuche seit einiger Zeit gleich mitgeimpft zu werden, wenn meine Mutter den Pieks bekommt. Ich werde überall nur abgewiesen mit der Aussage "sie sind noch nicht dran". Da verstehe ich die Aussage von unserem Bürgermeister nicht und mir schwillt regelmäßig der Kamm. Und dann gibt es Mitteilungen dass die Obdachlosen geimpft werden. Das ist ja auch wichtig.

  16. 1.

    Tut mir Leid, aber es ist beim besten Willen unbegreiflich, wie einerseits eine möglichst schnelle Durchimpfung gefordert wird, andererseits das Impfzentrum in Tempelhof nur im Halbtagsbetrieb arbeitet. Am fehlenden Impfstoff liegt es angeblich nicht, Termine sind auch frei ,was soll also der Blödsinn ? Will man so das Virus eindämmen, vllt. sollten mal die verantwortlichen Schnarchnasen ausgetauscht werden.

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