Insgesamt 21 Zentren - Berlin richtet weitere Schnelltest-Stationen an Kliniken ein

Di 09.03.21 | 16:53 Uhr
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Corona-Schnelltestzentrum in der Lehrter Straße (Quelle: dpa/Jörg Carstensen)
Video: Abendschau | 09.03.2021 | Tobias Schmutzler | Bild: dpa/Jörg Carstensen

Mehr als 22.000 Menschen haben in Berlin bereits Termine für kostenlose Corona-Schnelltests gebucht. Doch freie Termine sind Mangelware. Abhilfe schaffen sollen weitere Teststationen schaffen, die an fünf Krankenhaus-Standorten entstehen.

Berlinerinnen und Berliner können sich demnächst an weiteren Orten kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Neben den bereits bestehenden 16 Testzentren des Landes Berlin werden an fünf Krankenhaus-Standorten entsprechende Kapazitäten eingerichtet. Das kündigte Sozialsenatorin Elke Breitenbach (Linke) am Dienstag an, ohne ein konkretes Datum zu nennen.

Die fünf Standorte sind:

  • Vivantes-Klinikum Spandau
  • Vivantes-Klinikum Prenzlauer Berg
  • Vivantes Wenckebach-Klinikum Tempelhof
  • Gemeinschaftskrankenhaus Havelhöhe Kladow
  • Königin Elisabeth Herzberge Lichtenberg

Nutzung auch ohne QR-Code

Gleichzeitig appellierte Breitenbach an die Berlinerinnen und Berliner, sich nicht auf die Teststellen zu beschränken, sondern auch andere Möglichkeiten wie Apotheken für die Untersuchungen zu nutzen. "Das würde noch einmal zu einer Entzerrung führen", sagte Breitenbach nach einer Sitzung des Senats, bei der ein neues Berliner Testkonzept zur Eindämmung der Corona-Pandemie beschlossen wurde.

Die Schnelltestangebote sollen außerdem unkomplizierter werden. "Es gab einige Holprigkeiten, beispielsweise mit den QR-Codes. Das geht natürlich nicht, weil es auch Menschen gibt, die nicht die entsprechende technische Ausstattung haben", sagte Breitenbach. Das werde sich ändern. Die Nutzung der Teststellen werde künftig auch ohne QR-Code möglich sein.

Zum neuen Testkonzept gehört, dass die Berlinerinnen und Berliner einen Anspruch auf einen kostenlosen Schnelltest pro Woche haben. Am Montag hatten Testwillige in Berlin teils Schwierigkeiten, weil sie sich - vor allem an Teststellen ohne vorherige Anmeldung - vor Ort per Smartphone und QR-Code registrieren mussten. Manchen fehlte jedoch das Handy ganz, andere hatten eine nicht-kompatible Version.

Eine Karte der Teststandorte für Corona-Schnelltests in Berlin (Bild: rbb24/Mappa.org)

Zur Kritik, an mehreren Teststellen etwa in Steglitz-Zehlendorf, Reinickendorf oder Spandau seien online schon keine Termine mehr zu buchen, sagte Breitenbach unter Berufung auf Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD), die Zahl der Tests insgesamt solle "sehr schnell" auf 25.000 pro Tag steigen. Das kostenlose Testangebot haben nach Senatsangaben am Montag, dem erstem Tag mit kostenlosen Schnelltestmöglichkeiten, rund 3.000 Berlinerinnen und Berliner wahrgenommen.

Mehr Impfungen in Praxen ab April

Kalayci äußerte sich derweil im rbb-Inforadio zum Thema Impfen. Seit Montag sind alle sechs Berliner Impfzentren in Betrieb. Das jüngste eröffnete Impfzentrum im ehemaligen Flughafen Tempelhof hat allerdings täglich erst ab 14 Uhr geöffnet und läuft im Halbtagsbetrieb, weil zu wenige Impfstoffdosen vorrätig sind. "Derzeit sind wir in Berlin bei täglich 9.000 Impfungen, wir können aber mehr, nämlich 20.000", betonte Kalayci.

Abhilfe schaffen könnten Hausärzte, von denen in Berlin bereits in dieser Woche rund 100 in ihren Praxen gegen das Coronavirus impfen. "Ab April peilen wir ein möglichst breites Angebot in Praxen an, da dann deutlich mehr Impfstoffdosen kommen werden. Die Zweitimpfungen werden aber weiterhin in den Impfzentren durchgeführt", erklärte Kalayci. Wer bei Hausärzten dann wann rankommen könne, müsse der Bund noch klären. "Klar ist aber, die Prioritäten müssen eingehalten werden", betonte die Gesundheitssenatorin.

Sendung: Inforadio, 09.03.2021, 07:05 Uhr

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24 Kommentare

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  1. 24.

    Ich kann much immer wieder darüber amüsieren, dass viele zwar rechnen können, aber den Text der Aufgabe nicht verstehen können. Es wurde immer wieder kommuniziert, das es "Test to go" jenseits der grossen Testzentren geben soll.

  2. 23.

    Ich verstehe diese Testerei nicht. Wir brauchen Impfung für jeden. Es müsste gelockert werden, ohne die Alten zu vernachlässigen. Die junge arbeitsfähige Bevölkerung braucht Impfschutz, damit die Wirtschaft laufen kann ! Die StiKo muss hier reagieren. Wir gewinnen nichts durch das testen, im Gegenteil. Unsere Bürokratie bringt gerade Existenzen an den Rand, was nicht sein müsste. Unser Förderländer System ist massiv auf der roten Grenze. Traurig! Das ganze Vorrechnen bringt nichts, da es niemanden interessiert.
    Es muss nach Plan gehen, auch wenn er noch so unsinnig ist. Nicht mehr nachvollziehbar.

  3. 22.

    Jetzt muß schon die Sozialsenatorin den Job der Gesundheitssenatorin machen, deren Ankündigung der fünf neuen Testzentren ab heute (!) sich als komplett heiße Luft entpuppte.

    https://www.inforadio.de/programm/schema/sendungen/int/202103/09/532863.html (ab 4:40)

  4. 21.

    Schon mal nachgerechnet? Ganz grob: 3.600 000 hat Berlin, 16 Teststellen. Wieviel Einwohner kommen auf eine Teststelle. Lösung: geht mit bürgerlichen Rechnen.

  5. 20.

    25000 Tests pro Tag x 7 Tage macht 175000 Tests pro Woche.
    Bei 3,7 Millionen Berlinern fehlt da noch ein Faktor 20!

    Wie soll man seinen wöchentlichen Testtermin wahrnehmen können?

  6. 19.

    der senat möge bitte sofort abtreten, vom ersten tag der pandemie bis jetzt: völliges versagen

  7. 18.

    Ich verstehe diese negative Berichterstattung nicht. Ich habe mich heute testen lassen und unkomplizierter und reibungsloser geht es einfach nicht! Und das alles, ohne dass man einen Cent bezahlen muss. Ich finde es - bei aller berechtigter Kritik an anderer Stelle - einfach großartig. Danke, Berlin!

  8. 17.

    Die deutsche Bürokratie...stellt sich jedes mal selbst ein Bein...und darin sind wir wirklich Weltmeister. Flexibilität und Anpassung? Fehlanzeige. Inzwischen sind wir im Ausland schon eine Lachnummer. Selbst EU-Mitgliedsländer haben die Nase voll von der EU-Impfpolitik und gehen ihre eigenen Wege. Worin liegt eigentlich das Problem unserer Politiker? Risikogruppen ab 80+ (in Pflegeheimen und im eigenen Haushalt lebend) sind bald durchgeimpft. Alle anderen Impfwilligen könnten sich beim Hausarzt, den ja fast jeder hat, die Spritze geben lassen. Klappt doch sonst mit allen anderen Impfungen auch wunderbar. Der Hausarzt kennt seine Patienten. Aber nein: erst muss eine Genehmigung erteilt werden und strikt nach Prioritätenliste geimpft werden. Blödsinn! So wie die Impfstoffe verfügbar sind, sollten sie ohne wenn und aber beim Hausarzt verimpft werden können, egal, in welcher Reihenfolge. Wenn ich mich gegen die Virusgrippe impfen lasse, hole ich mir vorher auch einen Termin.

  9. 16.

    ...und mich würde mal interessieren, an welchen Teststellen ein Rachenabstrich, und an welchen Teststellen ein Nasenabstrich genommen wird...

  10. 15.

    das Leid des QR Codes.

    Für mich als Softwerker bietet der QR für manche Prozesse eine Vereinfachung.
    Es gibt aber nichts, was dagegenspricht eine Zahlenkombination als parallele Kennziffer zu erstellen.

    Tägl. sieht man das im Supermarkt. Barcode = Einfach, Zahlen = alternative, aber eben etwas aufwendiger.

  11. 13.

    Sehr geehrter RBB 24-Team, ich würde es toll finden bei der ganzen Zahlenreiterei mal zu erfahren, wieviele Test (alle erfassten Tests) bisher durchgeführt wurden und wieviele davon positiv waren? Und wieviele der positiven sind tatsächlich erkrannt? Vielen Dank für die Mühe.

  12. 12.

    Diese Gesundheitssenatorin gefährdet die Gesundheit der Bevölkerung.

    Hört euch das Interview an und genießt es!

  13. 11.

    Hatten Sie eigentlich die EU gewarnt, dass die 2 Milliarden Impfdosen von zu dem Zeitpunkt nicht zugelassenen Vakzinen, die vergangenen Sommer für 450 Mio. Bürger bei sechs Herstellern mit Entwicklungszuschuß bestellt worden sind, nicht schnell genug zur Verfügung stehen?

  14. 10.

    Testen nur im Verdachtsfall. Wichtiger: Impfen, Impfen, Impfen. Statt Testcentren Impfcentren für alle. Aber richtig: Bestellung der Impfstoffes verpennt.

  15. 9.

    Mit den Testcentren ist es genau so ein Chaos wie mit dem Impfen ich habe von der Politik auch gar nichts anderes erwartet.

  16. 7.

    ein Hoch auf unsere Gesundheitssenatoren,das schlimme an der Sache ist die,
    unsere Gesundheitssenatorin bekommt für ihr schlechte Arbeit auch noch viel Geld,
    aber Egal,wir haben Wahlkampf,da hauhen die Politiker noch mal richtik viele Raketen rauss,
    Impfen ab Ostern usw

  17. 6.

    Das stimmt nicht. Es gibt eine Teststation in Friedrichshain-Kreuzberg: Prinzenstr. 23, 10969 Berlin. Oder regen Sie sich auf, weil sich die Teststation nicht direkt bei Ihnen um die Ecke befindet? Wie sollte das möglich sein, bei aktuell 16 Stationen in ganz Berlin? Etwas weniger künstliche Aufregung, ein paar Ausrufungszeichen weniger und ein wenig Geduld würde Ihrem Blutdruck gut tun. Es wurde doch angekündigt, dass weitere Teststationen kommen werden. Und vielleicht haben Sie Glück, und eine Teststation zieht genau in Ihre Nachbarschaft ein. :-)

  18. 5.

    Typisch ! Nun beschwerd sich die Stiko über Prioritäten beim impfen. Deutschland steht sich selber im Weg, die Impfung von Pflegekräfte, Kindergärtnerin, Polizei , Feuerwehr sind wichtig. Sie können nur helfen, was was nütz uns die 80 jährigen wenn sie von Pflegekräften oder gar Feuerwehr angesteckt werden.

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