Inzidenzwert seit Samstag über 100 - Auch im Landkreis Teltow-Fläming greift jetzt die Notbremse
Zu den bislang fünf Landkreisen und der Stadt Cottbus kommt nun eine weitere Brandenburger Region hinzu: Teltow-Fläming muss die Notbremse ziehen - mit ab sofort strengeren Regeln. Auch in anderen Regionen könnte dies bald der Fall sein.
Die Corona-Notbremse wegen steigender Infektionszahlen führt nun auch im Landkreis Teltow-Fläming zu schärferen Beschränkungen. Nach Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Oberhavel, Oder-Spree und Spree-Neiße sowie der Stadt Cottbus lag die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag auch dort den dritten Tag in Folge über 100, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag mitteilte.
Damit greift nun auch in Teltow-Fläming die Notbremse. Konkret bedeutet dies, dass ab sofort hier ein Haushalt nur noch eine weitere haushaltsfremde Person treffen darf.
Geschäfte und Museen dürfen nicht mehr mit vorherigem Termin (Click & Meet) besucht werden, aber Supermärkte, Apotheken, Drogerien und andere Läden des täglichen Bedarfs bleiben offen. Dazu zählen auch weiterhin Bau- sowie Gartenfachmärkte, Blumengeschäfte und Friseure. Auch Schulen und Kitas bleiben hier vorerst geöffnet.
Auch in Märkisch-Oderland könnte schon bald diese Notbremse greifen. Hier wurde am Dienstag die Schwelle den zweiten Tag in Folge überschritten.
Landkreise informieren auf ihren Internetseiten
Über die erneuten Kontaktbeschränkungen und Schließungen informieren die Landkreise detailliert auf ihren Webseiten:
Deutlich mehr Patienten in Krankenhäusern
Der landesweite Hotspot ist weiter Elbe-Elster mit 232, es ist der einzige Kreis mit einem Wert über 200. Am niedrigsten liegt dieser Wert mit 42 in der Uckermark. Die Landeshauptstadt Potsdam steht mit 98,2 erstmals seit Wochen knapp vor der 100.
In ganz Brandenburg liegt der Wert am Dienstag mit knapp 114 weiter über 100. Elf Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 kamen zuletzt hinzu. Mit 369 Corona-Patienten lagen am Dienstag 27 mehr als am Tag zuvor in Brandenburger Krankenhäusern.
Brandenburg hatte die Corona-Verordnung in der vergangenen Woche so verschärft, dass die Notbremse in den Landkreisen mit der Rücknahme der Lockerungen vom 8. März schon ab einer Sieben-Tage-Inzidenz ab 100 und nicht erst ab 200 greift. Die 200er Marke hatte Kritik ausgelöst.
Bund und Länder halten an Notbremse-Regelung fest
Die Regierungschefs von Bund und Länder vereinbarten in der Nacht zum Dienstag, dass die "Notbremse" ab einer Sieben-Tage-Inzidenz in einem Land oder Region an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 bestehen bleibt. Allerdings sollen dann härtere Maßnahmen greifen - zum Beispiel Ausgangsbeschränkungen, verschärfte Kontaktbeschränkungen, eine Maskenpflicht für Mitfahrer im Auto, die nicht zum eigenen Haushalt gehören und eine erweiterte Pflicht zum Corona-Schnelltest, wo Abstandsregeln und konsequentes Maskentragen erschwert sind.
Über die Osterfeiertage wurde die Kontaktbeschränkung zugleich leicht gelockert: Ein Haushalt darf dann drei Personen eines anderen Haushaltes treffen, Kinder bis 14 Jahre werden hierbei nicht mitgezählt. Es ist aber noch unklar, ob die Brandenburger Landesregierung diesen Passus auch für die von der Notbremse betroffenen Landkreise übernimmt. Dies will das Kabinett in den kommenden Tagen entscheiden.
Sendung: Antenne Brandenburg, 23.03.2021, 13 Uhr