Neue Clearingstelle - Härtefälle könnten in Berlin früher geimpft werden

Di 02.03.21 | 17:22 Uhr
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Spritze mit Impfstoff gegen Covid-19 im Arm einer Person (Bild: imago images / Sven Simon)
Bild: imago images / Sven Simon

Wer in Berlin gegen Covid-19 geimpft werden darf, ist streng geregelt. Dass sie noch warten müssen, ist für manche Personen, die von einer Krankheit betroffen sind, nicht nachvollziehbar. In Berlin könnten bestimmte Härtefälle nun aber vorgezogen werden.

Nach Brandenburg hat jetzt auch Berlin eine Impf-Clearingstelle eingerichtet. Laut Senatsverwaltung für Gesundheit können sich seit Dienstag "besondere Härtefälle" an die Stelle wenden und eine frühere Impfung beantragen.

Bei den "Härtefällen" gehe es um Personen mit Vorerkrankungen und Krankheitsbildern, die nicht ausdrücklich in der Impfverordnung des Bundesministeriums für Gesundheit erfasst sind. Nach individueller ärztlicher Beurteilung könne die Clearingstelle entscheiden, dass diese Personen vorrangig geimpft werden können.

Die Clearingstelle ist per E-Mail unter Clearing-Impfen@LAGeSo.Berlin.de erreichbar.

Impfberechtigte wollten sich nicht impfen lassen

Eine flexiblere Handhabe bei der Reihenfolge der Schutzimpfungen war in die Diskussion gekommen, nachdem Tausende Dosen des Vakzins von Astrazeneca in Berlin liegen geblieben waren. In den ersten Tagen hatten sich nicht genügend Impfberechtigte gemeldet.

Das Zentralinstitut für die Kassenärztliche Versorgung (ZI) rechnet nach eigenen Angaben damit, dass es den Impfzeitplan der Bundesregierung um mehrere Wochen zurückwerfen könnte, wenn weiterhin nur ein Bruchteil des Astrazeneca-Mittels verimpft würde. Das Institut hatte in einem Bericht für das Bundesgesundheitsministerium errechnet, dass bis Mitte September allen Bürgern ein Impfangebot gemacht werden könnte – unter der Voraussetzung, dass auch die bislang nicht zugelassenen Impfstoffe von Johnson & Johnson und Curevac zum Einsatz kommen.

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34 Kommentare

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  1. 34.

    habe auch gestern eine Mail geschrieben, bin sehr gespannt, ob überhaupt eine Antwort kommt. Ebenfalls Prio 2.

  2. 33.

    Sie wissen doch, daß die BUYX vom Deutschen Ethikrat noch vor ein paar Tagen heftig darauf insistiert hat, daß NUR alle 80 bis über einhundert Jährige zu allererst geimpft werden müssen, egal ob andere dies genauso dringend hätten. Heute abend ist sie das allererste Mal ein klein wenig davon abgerückt.
    Ich finde was der Ethikrat bis jetzt gebracht hat, kann man in die Tonne klopfen. Man würde Geld sparen, wenn man ihn wieder abschafft.

  3. 32.

    Da stimme ich Ihnen 100prozentig zu. Die Erstellung und Änderung der Impfverordnung liegt in der Zuständigkeit des Bundes.Der Impfstoff wurde zwar zentral durch den Bund über die EU bestellt,
    die Vorbereitungen ( Planungen,Einrichtung von Impfzentren, Organisation und Impfungen) fallen aber in die Zuständigkeit der Länder. Und hier kocht jedes Land,wie bei vielen Coronafragen,sein eigenes Süppchen. Dieser Föderalismus ist gewollt und schränkt die Anordnungsbefugnis einer/ eines Kanzler ein. Deshakb ist es auch unsinnig Frau Merkel für alles die Schuld zu geben,wenn sich die MP' s wie renetente Schüler aufführen und nicht an Absprachen halten. Da haben die Länderchefs in Israel und Frankreich ganz andere Möglichkeiten.
    Die erhitzte Impfdebatte nicht wirklich bedenkliche Formen an, erinnert fast an die Kämpfe um Klopapier beim ersten Lockdown. Es ist seit Dez. klar,dass es Impfstoffe gibt aber nicht gleich ausreichend viel für alle und dieser Verteilungskampf führt zu nichts.

  4. 31.

    Ich arbeite als Typ 1 Diabetikerin bei einem Heilmittelerbringer. Meine drei Kolleginnen haben eine Impfeinladung bekommen. Ich nicht. Begründung: ich bin keine Therapeutin, sondern nur die Bürokraft. Dabei haben wir mehrfach angegeben, dass ich genauso Kontakt zu unseren Klienten habe. Es ist eine Farce und ich fühle mich diskriminiert. Ausserdem haben die Mitarbeiter, welche für die diversen Hotlines der Berliner Senatsverwaltung tätig sind überhaupt keinen Überblick. Mir ist egal ob Astra oder was anderes, nur:Ich bin nicht berechtigt!

  5. 30.

    Bei den vielen unfähigen Versuchen in Berlin hab ich schon Lust zu demonstrieren. So wie das läuft sind wir Ende 2022 noch nicht geimpft. Wer macht mit ....

  6. 29.

    Ich bin gespannt. Ich habe gestern die Clearingstelle angeschrieben. Laut Gesetzblatt gehöre ich in die Kategorie 2 aufgrund der Pflege meiner Mutter über 80 außerhalb einer Einrichtung. Da können bis zu 2 Kontaktpersonen benannt werden. Das wird gar nicht abgefragt. Aufgrund meiner eigenen Erkrankungen gehöre ich in Prio 3. Da ich aber zu den Privatpatienten gehöre und man die schlicht einfach mal vergessen hat, möchte ich wissen, was ich tun kann, um eine entsprechende Einladung zu erhalten. Immerhin kursiert überall das Gericht, dass Astrazeneca wie ein Ladenhüter rumliegt und man diesen Impfstoff für alle frei geben möchte. Vielleicht sollte man dann doch erst mal eine Liste oder was auch immer erstellen, für die Leute aus Prio 2 und 3, die sich auch damit impfen lassen würden. Einen Termin könnte man kurzfristig erhalten, leider aber keine Impfung ohne Einladung. Ich bin gespannt, ob ich überhaupt eine Antwort erhalte.

  7. 28.

    Das ist ja das Schlimme an der Situation. In Israel z.B. haben die 5 vorhandenen Krankenkassen die Impferei übernommen. Es klappt vorzüglich. Wir übertreiben es mit dem Datenschutz. Privat geben wir offen freiwillig preis, wo wir wann Milch eingekauft haben, welchen Imbiss wir benutzen und wann wir bei der Pediküre waren, und bei wichtigen lebensnotwendigen Dingen beharren wir auf Datenschutz. Das ist krank.

  8. 27.

    Es ist schon merkwürdig das jedes Bundesland im Moment sein eigenes Süppchen kocht. In Brandenburg und auch in Hessen, bestimmt auch in anderen Bundesländern, ist es seit 23. 02. möglich sich als cron. Kranker Impfen zu lassen. In Berlin nur mit Härtefallantrag??? So ein Dummsinn. Hier in Bb benötigen wir ein ärztliches Zeugnis darüber das eine cron. Erkrankung laut Impfverordnung vorliegt, vom Hausarzt. Ich habe letzte Woche einen Termin bei der Kvbb gemacht und bin seit Montag geimpft. Versteh die Bürokratie in Berlin nicht, da blickt doch keiner mehr durch. Jaulen rum das zuviel Astrazeneca übrig bleibt, aber den schwer Kranken wollen sie es nur mit einem Antrag auf einen Antrag geben. Da packt man sich wirklich nur an den Kopf.

  9. 26.

    Schön, dass jetzt diese Clearingstelle gibt. Ich würde mir aber mehr journalistisches Engagement des RBB bei der Aufdeckung des Versagens der Gesundheitsverwaltung bei der Organisation eines Einladungswesens für die regulär nach § 3 CoronaimpfV
    (z.B. Privatpatienten, U65, Kontaktpersonen Pflege bzw. Schwangere).

  10. 25.

    Ein chronisches Leiden an sich allein, reicht nicht zwingend aus eine Impfung zu begründen.

    Es geht um chronische Krankheiten wo in Verbindung mit Covid-19 ein hohes Risiko der schwerer Erkrankung u.U. mit fatalen Verlauf besteht.
    Das mag mag Wirbelsäulenerkrankungen so nicht gegeben sein.
    Sicher wird es eine ICD-Code-Liate geben, die das festschreibt.
    Insofern sind schnell geholte Hausarzt-Atteste nicht zwingend zielführend.

  11. 24.

    ..."Die Senatsverwaltung hat weder bei den Krankenkassen noch bei der KV Daten abgerufen. Auch die behandelnden Ärzte sind für eine Weitermeldung der Daten nicht zuständig. "...

    Wir haben das Problem divergenter Systeme.
    Die staatliche Senatsverwaltung hat gar keine Rechte irgendwelche Daten der Kassen abzurufen.
    Die KV Berlin ist die VEREINIGUNG DER KASSENÄRZTE BERLINS.
    Die Daten eines Arztes dienen primär der Leistungsabrechnung und nicht der statistisch genauen Erfassung von Krankheiten, Morbiditäten und Letalitäten.
    Ein Arzt darf PAtientendaten garnicht an Dritte weitergeben ohne schriftliches Einverständnis von Patienten....
    So leicht ist es also nicht.

  12. 23.

    DAten von Privatversicherten liegen der KV Berlin nicht vor.
    Hier wird es schwierig, da man ja mit allen privaten Krankenkassen zusammenarbeiten muss.

  13. 22.

    Die Kassen wollen aus verschiedensten Gründen nich an die einladung von älteren Menchen mir Vorerkrankungen ran.
    Der datenschutz wird vorgeschoben.
    Die KV Berlin hat angeboten, über Abrechnungsdaten der Ärzte aus Vorquartalen diese möglichen Einladungen zu erstellen. Dann wird halt ne Liaste von Diagnsoeziffern mit dem Alter korreliert und eine Einladungsliste erstellt. So kann man ja die Liste aus den Daten von 4-6-8 Quartalen erstellen.
    Pikanterweise werden dann auch schon verstorbenen Menschen Einladungen erhalten.... so ehrlich muss man sein.
    So techniasch machbar und von der Kv Berlin angeboten.

  14. 21.

    Hm... ich glaube, KEINER habe mehr einen Überblick, wer jetzt genau was wann geimpft bekommen darf. Daher KANN sich auch keiner wirklich "melden", oder berücksichtigt werden. Und die privat Versicherten sind völlig außen vor, wenn KV / KK etwas auswerten. Ich bin ja zu jung und zu gesund für jegliche Gruppe, Mist, ich sehe schon, ich komme nie dran... hm. Ist aber nicht so schlimm, wenn wenigstens die älteren Leute geimpft wären, oder die Vorerkrankten. Ich kann mich selber schützen, die meisten Älteren oder Vorerkrankten haben weniger gute Chancen.

    Leider läuft es ja selbst für diese Gruppen nicht richtig! Und das ist die eigentliche Schande. EIN Jahr nach Ausbruch der Pandemie in D/Berlin/Brandenburg sind die vulnerablen Gruppen immer noch nicht komplett geschützt. Schlimm.

  15. 20.

    Also ich kann diese ganze impfpanik gar nicht verstehen, von mir aus kann jeder meinen Impfstoff sofort bekommen, ich würde mich niemals impfen lassen und schon gar nicht mir so einen langen Stab in die Nase schieben lassen!
    Also einfach an alle freiwilligen verteilen und gut ist und bitte nicht eine zweiklassengesellschaft mit Impfpass aufziehen.
    Man könnte fast denken wir haben Millionen Tote alleine in Berlin city.

  16. 19.

    Weiß ich, aber wenn es genug Impfstoff gibt, wie man liest, muß man den Impfstoff nicht zurückhalten. Aber was funkioniert schon in Berlin, nichts

  17. 18.

    Wann werden endlich die eingeladen, die beim Stufenplan der Priorisierung ausdrücklich genannt sind? Hier läuft ein Ablenkungsmanöver nach dem anderen und die Priorisierten kommen nicht an eine Impfung.

    Hallo Berlin, macht es doch einfach wie in Brandenburg für chronisch Kranke: Attest vom Arzt, Impftermin online vereinbaren, fertig! Dann ist der Impfdosenberg schnell abgebaut!
    Aber ok, der Aufbau einer Seite zum Anmelden würde vermutlich mindestens ein Jahr dauern.

    Ich hasse die Berliner Verwaltung!

  18. 17.

    Da ein Wirbelsäulen wohl kaum ein erhöhtes Risiko bei einer Coronaerkrankung darstellt, müssen Sie abwarten,bis Sie eine Einladung zur Impfung bekommen.

  19. 16.

    Habe gerade gelesen, in Deutschland lagern Millionen Impfstoffe und weitere folgen. Ich möchte mich gern impfen lassen, gern auch mit Astrazeneka, bin allerdings âlter als 65. Was kann ich tun um geimpft zu werden, so schnell als möglich. Habe auch ein chronisches Leiden, allerdings nur an der Wirbelsäule, zählt ja nicht, aber habe ein Attest. Wer kann einen Rat geben

  20. 15.

    Habe das gleiche Problem. Die Senatsverwaltung hat weder bei den Krankenkassen noch bei der KV Daten abgerufen. Auch die behandelnden Ärzte sind für eine Weitermeldung der Daten nicht zuständig. Wahrscheinlich hat die Senatsverwaltung eine Glaskugel! Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man über so viel Inkompetenz lacben. Warten wir also auf Sanktnimmerleinstag.

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