Empfehlung der STIKO - Astrazeneca: Zweitimpfung bei unter 60-Jährigen mit anderem Impfstoff

Mi 14.04.21 | 22:43 Uhr
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Eine Flasche mit Astrazeneca-Impfstoff
Bild: NurPhoto

Unter 60-Jährige, die bereits einmal mit Astrazeneca geimpft wurden, sollen für ihre Zweitimpfung in der Regel die Präparate von Biontech oder Moderna erhalten. Auf diese Empfehlung haben sich die Gesundheitsminister der Länder einstimmig geeinigt und folgen damit dem Vorschlag der Ständigen Impfkommission (Stiko) von Anfang April. Im Einzelfall soll aber auch eine Zweitimpfung mit Astrazeneca möglich sein.

Für Berlin kündigte Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) am Abend die Umsetzung an. "Alle per E-Mail oder telefonisch erreichbaren Termininhaber*Innen werden direkt informiert", schrieb Kalayci auf Twitter. Zuvor hatte bereits Brandenburg angekündigt, nun zunächst die Zweitimpfung von 60.000 Menschen, die ihre Erstimpfung mit Astrazeneca erhalten haben, mit einem anderen Impfstoff durchzuführen.

Bundesweit mehr als zwei Millionen Menschen betroffen

Für die mehr als zwei Millionen Menschen unter 60, die laut Bundesgesundheitsministerium eine Erstimpfung mit Astrazeneca erhalten haben, gibt es nun Klarheit: "Zwölf Wochen nach der Erstimpfung erfolgt die Zweitimpfung mit einem mRNA-Impfstoff (BioNTech oder
Moderna)". Wie es weiter im gemeinsamen Beschluss der Gesundheitsminister von Bund und Ländern heißt, können aber "übergangsweise" auch schon ab der neunten Woche nach der ersten Impfung Zweitimpfungen stattfinden, wenn bereits entsprechend frühere Termine vereinbart sind. Wer möchte, kann "im Einzelfall" nach Rücksprache mit dem Arzt auch seine Zweitimpfung mit Astrazeneca bekommen.

Hintergrund der Empfehlung sind Fälle von Hirnvenen-Thrombosen nach einer Impfung mit Astrazeneca. Experten vermuten, dass das sehr geringe Risiko vor allem jüngere Menschen betrifft. Johnson Johnson hatte am Dienstag wegen Berichten über solche Thrombosen nach der Impfung den Marktstart seines Präparats in Europa aufgeschoben. Die Behörden in den USA hatten zuvor ein vorübergehendes Aussetzen der Impfungen empfohlen, nachdem im Land sechs Fälle erfasst worden waren. In der EU ist der Impfstoff von Johnson Johnson am 11. März zugelassen worden.

Sendung: Abendschau, 14.04.2021, 19:30 Uhr

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7 Kommentare

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  1. 7.

    Ich würde mir wünschen, dass das Impfen wissenschaftlich begleitet würde: An den Impfzentrrn könnten Doktorand*innen Impflinge fragen, ob die bereit wären, sich die Zweitdosis unter Studienbedingungen verabreichen zu lassen. Voraussetzung muss das Einverständnis zu einer zweiten Gabe AstraZeneca sein. Dann doppelt verblindet impfen und nachbeobachten. Bei 2 Millionen Betroffenen hätten eir schon bri riner Trilnahmeqote von 1% erkleckliche 20.000 Studirnpatient*innen. Ich wäre dabei. Und eürdd donst auch lieber nochmdl Astra nehmen.

  2. 6.

    Dem Beitrag kann ich nur zustimmen. Nur eine Ergänzung: die Impfreihenfolge war genau so falsch. Glaubt wirklich jemand, dass die Alten den Aufschwung zurückbringen?

  3. 5.

    Am besten finde ich im letzten Absatz die Formulierung "Experten VERMUTEN,..." Also doch keine klar Gewissheit!!! Oh man...viel Glück euch allen da draußen, die sich damit impfen lassen!

  4. 4.

    Sicher ist die Risikobewertung ein fachlich schwieriges Thema. Aber die "Stiko" hat sich hier selbst disqualifiziert. Der Astra-Zeneca Impfstoff hätte von Anfang an auch für die Älteren eingesetzt werden sollen, und mit den jetzigen Erkenntnissen vorrangig für die Älteren. Auch kann ich nicht nachvollziehen, warum die Zweitimpfung bei Erstimpfung mit AZ jetzt mit einem anderen Impfstoff erfolgen soll. Wer die Erstimpfung mit AZ nachgewiesener maßen überstanden hat, kann doch offensichtlich die Zweitimpfung mit AZ vertragen?!!. Der Stiko Vorsitzende hat einen "Tunnelblick". Er sieht den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr. Die Nebenwirkungen sind im Einzelfall tragisch. Aber wieviele Menschen verlieren Leben oder Gesundheit weil nicht mehr weiter geimpft wird? Ist das ethisch vertretbar? Wir brauchen Fachleute sowohl in der Stiko als auch in der Politik, die den "Arsch in der Hose haben" Entscheidungen treffen, mit gesundem Menschenverstand. Und sich nicht hinter Papierbergen, Studien und Statistiken verstecken. Punkt. Wenn wir nicht zügig "Herdenimmunität" erreichen steigt die Gefahr von weiteren "Fluchtmutationen".

  5. 3.

    (2)Fortsetzung
    Nicht nur med. Personal, Polizei wie es auf BB Impft heisst, Prio 1 sondern auch aus Prio 2 cron. Erkrankung, Erzieher... wurden vorgezogen!! Über die wird kein Wort verloren auf BB Impft. Zweitermine jetzt wieder nach Prio? Also Prio1 und wenn dann nicht mehr reicht "Pech gehabt"! Ist das Eure Umplanung? Kann ja nur so sein, denn die Termine sind es nicht, die stehen !
    Das es kranke Menschen gibt, die zum Teil schon Wochen vorher ihre Therapien, z. B. mit Imunsupressiva, absetzen müssen und dadurch Schmerzen haben ist Euch hoffentlich bewusst. Vielleicht sollte Euch aber noch ein bissel bewusster sein, das ein dann kurzfristig abgesagter oder verschobener Termin an Körperverletzung grenzt! Ja, die Immunität geht verloren, wenn keine 2 Impfung in a gegebener Zeit, hier max. 12 Wochen erfolgt. Für alle Erstimpfwarter bedeutet das, wenn keine 2 Impfung erfolgt benötige alle eine 3te Impfdosis also 1 mehr als nötig und das führt zu noch längeren Wartezeiten!

  6. 2.

    "Brandenburg muss 60.000 Zweitimpfungen neu planen"
    So steht es auf der Seite von BB Impft. Was bitte muß da neu geplant werde? Die Termine stehen seit Monaten fest! Auf der KVBB Seite stand bis zum 13.4.das alle Zweitermine stattfinden und nur die Impfstoffe noch Klärungbedürftig sind!
    Was muss also genau neu geplant werden??
    Die Termine können es wohl nicht sein!
    Die STIKO hat bereits am 3.4. entschieden das die 2timpfungen mit Biontech/Moderna erfolgen soll. Und nun fällt BB auf, daß der Impfstoff nicht reicht!! Aber um keinen Impfquoten Einbruch zu erleiden wurden seit dem 3.4.weiter Termine vergeben! Der Bund kann keine weiteren Impfdosen zur Verfügung stellen heißt es weiter. Alles klar, BB kann nicht rechnen, nicht wirtschaften, nicht planen und der Bund ist Schuld! Ich fress mein Kühlschrank leer, jammer wegen Hunger und sag Merkels Schuld.
    BB hat Ende Feb. Die cron.kranken mit ins Impfboot Astra geholt um die Quoten zu erhöhen,es ist nicht nur med. Personal, Polizei.(1)

  7. 1.

    Ich wünsche den Betroffenen in Berlin, dass es besser klappt als in Brandenburg. Entgegen den Verkündungen des Brandenburger Innenministers wurden nicht alle Betroffenen bisher informiert, wann und womit die Zweitimpfung erfolgt. Wer von den Erstimpflingen mit U 60 kurzfristig Biontech statt AstraZeneca erhalten hatte, wartet nun immer noch auf die Vergabe eines Zweitimpftermins, da die Impfabstände bei beiden Impfstoffen unterschiedlich sind. Die versprochene Benachrichtigung durch das Impfzentrum ist bisher nicht erfolgt, die Impfhotline weiss nicht Bescheid und der Hausarzt lehnt die Zweitimpfung ab - da die Zweitimpfung dort gemacht werden müsse, wo die Erstimpfung war, also im Impfzentrum.

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