Berlin - Elternverband kritisiert Rückkehr zu Notbetreuung in Kitas

So 04.04.21 | 21:29 Uhr
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Eine Erzieherin und ein Kind spielen in einem städtischen Kindergarten hinter auf den Tisch gestellten Stühlen (Quelle: DPA/Uwe Anspach)
Bild: DPA/Uwe Anspach

Die jüngsten Beschlüsse zu Konsequenzen für Kitas aus der Corona-Pandemie stoßen auf Widerstand bei Eltern. Der Landeselternausschuss Kindertagesstätten Berlin (Leak) bezeichnete die Rückkehr zur Notbetreuung in den Einrichtungen als nicht tragbar. Es würden Instrumente aus der Anfangszeit der Pandemie angewendet, ohne diese an die tatsächlichen Gegebenheiten anzupassen, zu denen auch Testmöglichkeiten zählten, hieß es am Sonntag erneut von Seiten des Leak.

Eine Schließung von Kitas sei nicht begründbar. "Vielmehr handelt es sich um eine willkürliche Maßnahme zur Reduzierung der allgemeinen Inzidenz, bei der der Einfachheit halber auf die Gruppe zurückgegriffen wird, die ihre Interessen selbst nicht nach außen vertreten kann", hieß es.

Alleinerziehende können Notbetreuung beanspruchen

Wegen der dritten Corona-Welle hatte der Senat beschlossen, Kitas sollten von Donnerstag an wieder in den Notbetrieb und damit nur noch eingeschränkte Betreuung anbieten. Formal werden die Kitas wieder geschlossen. Eine Notbetreuung sollen sie anbieten für Kinder aus Familien, die dringend darauf angewiesen sind und in denen mindestens ein Elternteil in einem besonders wichtigen, sogenannten systemrelevanten Beruf arbeitet.

Auch Alleinerziehende, die keine andere Betreuungsmöglichkeit organisieren können, und Eltern, bei deren Kindern aus besonderen pädagogischen Gründen eine Betreuung erforderlich ist, sollen das Angebot in Anspruch nehmen können. Eine ähnliche Regelung gab es schon einmal, bis die Kinderbetreuung im März wieder hochgefahren wurde.

Sendung: Abendschau, 04.04.2021, 19.30 Uhr

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47 Kommentare

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  1. 47.

    „(...) Der Große will beschult werden. (...)“ Hut ab! Ich habe noch kein Kind gesprochen, welches beschult werden möchte. Höchstens vor der Einschulung, wo sie noch nicht wissen was sie erwartet. :)

  2. 46.

    Sehr gute Entscheidung vom Berliner Senat. Ich hoffe sehr, die Brandenburger Landesregierung nimmt sich ein Beispiel.

  3. 45.

    ...die jungen Eltern müssen das alles allein durchstehen, denn heutzutage sind Großeltern selbst noch im arbeitsfähigen Alter und können als gefährdete Zielgruppe auch nur hilflos zuschauen. Vor allem, wenn man noch nich alt genug ist, um geimpft zu sein. Unser ganzer Respekt und Hochachtung gilt den Familien wie eurer!!!! Haltet durch und bleibt gesund mit Kindergarten.

  4. 44.

    Also, natürlich lebt keiner seit 1 Jahr so wie bisher. Und wie lange soll das noch gehen? Meinen Sie ernsthaft, dass Corona einfach so verschwinden wird? Wir müssen lernen mit diesem Virus zu leben. Und eben ein Risiko mehr Inkaufnehmen. Mein Kind hat bis auf die Oma, die sich freiwillig dafür entschieden hat, dieses Risiko einzugehen und ihr Enkel jede Woche zu kuscheln, keine Verwandte bisher kennengelernt. Die Familien leben entweder über Deutschland verteilt oder sogar im Ausland. Ich habe während meiner gesamten Elternzeit kaum eine andere Mutter kennengelernt, und schon mal gar keine, mit der ich mich wirklich anfreunden konnte und zwar wegen der scharfen Corona-Regeln. Also hat mein Kind fast im ganzen ersten Jahr keinen Gleichaltrigen gesehen. Ich weiß nicht, in welchem Bundesland Sie leben, aber in Berlin zumindest in der zweiten Welle war nur erlaubt, sich mit einer einzigen weiteren Person zu treffen. Soziale Isolation vor allem für Kinder ohne Ende! Es reicht!

  5. 43.

    Der pädagogische außerordentliche Bedarf hat einen Ermessensspielraum der von der Kitaleitung und dem pädagogischen Personal gemeinsam für jedes einzelne Kind erörtert werden sollte. Dafür brauchen keine schweren psychologischen Störungen vorliegen. Ich denke das die Mitarbeiter der Kitas die Befindlichkeiten der Eltern sehr wohl wahrnehmen und auch ernst nehmen, in erster Linie aber für das körperliche- und seelische Wohl der Kinder zuständig sind. So, das war es nun. Allen eine sonnige Woche!

  6. 42.

    Sie müssen Sich nunmal damit abfinden, und auch die Kinder, dass in einer pandemie nunmal nicht alles normal läuft und man aufpassen und verzichten muss. Im Übrigen habe ich bei den möglichen schweren Erkrankungen und Langzeitfolgen nicht nur Kinder gemeint, wie kommen Sie darauf? Hinter jedem Kind gibt es Angehörige, die sich über ein in der Kita infiziertes Kind ebenso anstecken können. Und auch die Oma kann das dann treffen. Was wäre für ein Kind nun schlimmer, Abstand zur Oma halten, oder die Oma verlieren? Anstatt immer nur das Kind im Blick zu haben, sollten Sie mal das große Ganze betrachten. Niemand kann derzeit das Leben führen, das er gerne hätte und gewohnt ist, Wenn jemand es noch schaffen kann, da halbwegs gut wieder rauszukommen, dann ja wohl die Kinder, die die ganze problematik noch nicht so recht durchblicken. Kinder leben im Hier und Jetzt und sind erstaunlich anpassungsfähig. Und kein Kind wird eingesperrt und darf keine Gleichaltrigen treffen!

  7. 41.

    Ist mein Kind bereits verhaltensauffällig, brauch ich keinen Kitaplatz, sondern einen Psychologen. Unserer Tochter täte es einfach gut. Sie liebt die Kita. Das hat nichts mit Befindlichkeiten der Eltern zu tun Mein Partner und ich sind beide nicht systemrelevant. Siehe mein Post von heute früh. Diese Liste ist ein Hohn. Unserer Arbeit wollen und müssen wir dennoch nachgehen. Der Große will beschult werden. Diese anhaltende nervliche Zerreisprobe ist eine Zumutung. Das Hygienekonzept unserer Kita ist super. Bei Massenausbrüchen bei Tönnjes wurde auch nicht die gesamte fleischverarbeitende Industrie dicht gemacht. Auf einen Spielplatz will ich nicht. Da findet viel mehr Vermischung statt als in der Kita. Wir hatten NULL Fälle.

  8. 40.

    Statt des Schutzes von Erzieher*innen sollten wir doch mal über Kinder, Eltern und Erzieher*innen als Gesamtsystem sprechen. Ich bin es so leid immer nur die Lobby der Erzieher*innen und die abfällige Meinung vieler Mitmenschen zu Eltern zu hören. Wir ALLE können an Corona, Long COVID erkranken oder sterben. Aber gut Kinder und Eltern können einfach nicht mehr, trifft ja auch immer die selben Familien. In NRW waren die Kitas weder im zweiten noch dritten Lockdown zu...

  9. 39.

    Da sich der Senat die Kinderzahlen aus den Kitas schicken lässt (Siehe letztes Trägerschreiben) kann es vielleicht (weil ja alle ihre Kinder bringen können) sein, dass eine Obergrenze eingeführt wird. Zudem gebe ich keine Tipps, sondern informiere über Inhalte, die genau so auf der Seite des Berliner Senats stehen. Es wäre auch schön, wenn die Damen und Herren der Presse diese genau lesen würden.

  10. 37.

    Ja natürlich versuche ich mein Kind vor allen möglichen Risiken zu bewahren, das allgemeine Lebensrisiko bleibt aber. Das bei Kindern ungewöhnlich oft schwere Folge-Schäden auftreten, ist mir auch keiner Studie bekannt. Ich lass mich gerne vom Gegenteil überzeugen, aber dann bitte konkrete Quelle nennen. Und dass die Erzieher in EINZELFÄLLEN schwer erkranken, sogar sterben können, dem stimme ich zu. Daneben muss man aber auch klar und deutlich aussprechen, Dass Kinder sich sozial nichtOder eingeschränkt entwickeln können, mit dem Gedanken aufwachsen-wenn ich mit Oma kuschele, dann wird sie sterben-, Vielleicht schon in den jüngsten Jahren ein Burn out kriegen und noch viele anderen Aspekte,wie Suizide, tote wegen verschobener Operationen usw. und nachdem man alles gegeneinander abgewogen hat, die Risiken und Vorteile von allen Seiten beleuchtet hat, muss man eine Entscheidung treffen, welche Menschengruppe wir priorisieren wollen und alle drum herum impfen!

  11. 36.

    Diese Berufe sind systemrelevant. Aber es geht bei Eltern ohne Systemrelevanz auch nicht um deren Berufe oder Befindlichkeiten. Es geht um das Kind! Wie verhält es sich aktuell? Ist es stiller als sonst? Redet es gar nicht mehr? Verändertes Spielverhalten? Meidet das Kind soziale Kontakte u.s.w..

  12. 35.

    Und es werden einige durch den Raster fallen: z.B. welcher außerordentlicher pädagogischer Bedarf soll bei einer Reinigungskraft oder einem nicht Systemrelevanten Handwerker geben? Oder eine Mutter mehrerer Kinder, die noch (vielleicht sogar schon unbezahlter) Elternzeit ist, weil in Berlin ja ein Kita-Anspruch zwar für Kinder ab einem Jahr geht, in der Realität aber 95 % der Kitas Kinder erst ab August nehmen. Und ja, man kann auch gegen vieles gerichtlich oder außergerichtlich vorgehen und auch vieles durchsetzen, Aber wo sollen die Eltern die Kraft und auch die Zeit dafür nehmen? Viele wollen sich nicht mit Kitas anlegen, auch weil sie natürlich große Angst haben, dass diese Konflikte auf die Kinder zurückfallen.

  13. 34.

    Alleinerziehende ? Wo sind die Jugendämter ? Wo hat sich die Senats-Heranwachsendenbetreung, die Verwaltung für die Jungen Menschen verzogen ? - Viel Neues Politiker-weißes-Hemd Gewäsch. Wer Vertritt die Interessen der Kinder ? Wo sind die Kinderrechte ins Grundgesetz brüllenden Aktionspolitiker ? - Kinder ? Wohlergehen ? Kindgerechte ? JA, auf jedes Fall ! Aber fffüüürrr Kinder ? ? ? - Nee, erst kommen die ICHS.

  14. 33.

    Doch, die Obergrenze liegt bei 50% der Plätze!
    Es ist nicht angebracht, hier eine Umgehung der Regeln vorzuschlagen.

  15. 32.

    Hallo Anna, ich beleidige ja niemanden, das liegt mir auch fern. Ich finde es nur nicht nachvollziehbar, wie man ernsthaft immer noch das Virus relativieren und dementsprechend argumentieren kann. Aus ihren Worten lese ich leider genau das heraus. Ansteckungsrisiken und Weiterbreitung scheinen bei ihnen keine oder eine untergeordnete Rolle zu spielen. Da wir es mit einem Virus zu tun haben, sollten wir uns auch hauptsächlich auf die Expertise von Virolog*innen und Epidemiolog*innen verlassen. Was wir grad erleben ist Resultat von zu wenig Lockdown, Impfversagen, mangelnder Vorbereitung...etc.
    Das Kinder nicht in die Kita können, heißt ja aber auch nicht zwangsläufig, dass sie auf soziale Kontakte in ihrer Altersgruppe verzichten müssen. Dafür gibt es doch die Regel dass die Kids U 14 bei den Kontaktbeschränkungen nicht mitgezählt werden. Sollten sie sich durch meinen vorherigen Kommentar getroffen und beleidigt fühlen, tut mir dies für sie leid aber das nehme ich dann gern in Kauf.

  16. 31.

    Wenn Kinder sich nur selbst gefährden, ist es etwas anderes, als wenn sie auch noch andere Menschen gefährden. Und es ist kein harmloser Schnupfen, Folgeschäden oder Schlimmeres ist möglich. Auch vor Unfällen, Vergiftungen und Stürzen werden Sie doch hoffentlich versuchen, ihr Kind zu bewahren?

  17. 30.

    Einen außerordentlichen pädagogischen Bedarf (begründet) anmelden! Da keine Obergrenze gegeben ist, darf die Kita nicht ablehnen.

  18. 28.

    Ja, das Virus kann jeden treffen auch die kleinen und ja, in Einzelfällen auch schwer. Aber mal ehrlich ei Kind ist jeden Tag von unzähligen Gefahren umgeben zu Hause, in der Kita, auf dem Spielplatz. Sie können unglücklich stürzen, verschlucken, sich vergiften oder einfach auf die Strasse vors Auto laufen. Der Fakt ist, dass das Virus da ist und uns alsbald nicht verlassen wird. Wollen wir immer eingesperrt bleiben? Ist die Qualität des Lebens nicht auch ein Aspekt, der Berücksichtigung finden soll? Wie sollen Kinder lernen sozial zu werden? Auch das kommt nicht von alleine. Es gibt nicht nur die virologische Sicht bei dieser ganzen Diskussion! Genauso wie es nicht nur ein Grundrecht, nämlich das auf Leben, sondern noch viele andere GLEICHRANGIGE Grundrechte, von der Menschenwürde abgesehen, die das höchste Gut überhaupt ist!

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