Corona-Impfstoff von Astrazeneca - Brandenburg erlaubt Impfungen für über 60-Jährige in Modell-Praxen
In landesweit 217 Modellpraxen, die den Impfstoff Astrazeneca vom Land Brandenburg beziehen, dürfen ab sofort auch über 60-Jährige ohne Vorerkrankungen geimpft werden. Grundsätzlich bleibt es aber bei der Prioritätenregelung.
Bestimmte Arztpraxen in Brandenburg dürfen ab sofort den Corona-Impfstoff von Astrazeneca auch Menschen über 60 Jahre ohne Vorerkrankungen verabreichen.
Dies sei in den landesweit 217 Modellpraxen, die den Impfstoff Astrazeneca vom Land beziehen, für Einzelfälle genehmigt worden, teilten das Innenministerium und die Kassenärztliche Vereinigung Brandenburg (KVBB) am Freitag mit.
Ansonsten dürfen in Brandenburg weiterhin nur über 70-Jährige und weitere Personen der Prioritätsgruppe 2 geimpft werden. Dies gilt auch für das am Mittwoch gestartete Impfen in weiteren Arztpraxen.
KVBB: "Von aktiven Nachfragen bitte absehen"
Die Modellpraxen sollen ihre Patienten ansprechen und Termine vergeben, betonte KVBB-Chef Peter Noack. "Die Kolleginnen und Kollegen kennen ihre Patienten und wissen am besten, für wen Astrazeneca gut geeignet ist", sagte er. "Wir bitten alle Bürgerinnen und Bürger, von aktiven Nachfragen in den Praxen abzusehen, um die Praxisabläufe nicht zu stören."
Innenminister Michael Stübgen (CDU) nannte im rbb den Grund dafür, dass der Impfstoff erst ab jetzt in den 217 Modell-Praxen verimpft werde: Anders als in Berlin habe man keine Lagerbestände gehabt. Über Ostern habe man aber eine größere Astrazeneca-Lieferung bekommen, weshalb man dann frühzeitig für eine Impfung an über 60-Jährige geöffnet habe, so Stübgen bei Radioeins.
Allerdings hatte Stübgen bereits zuvor eingeschränkt, dass nicht allen Brandenburgern über 60 ein sofortiges Impfangebot unterbreitet werden könne. Es gebe noch viele über 70-Jährige ohne Impfung, die weiterhin prioritär behandelt würden.
Sendung: Brandenburg Aktuell, 09.04.2021, 19:30 Uhr