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Quelle: dpa/Michael Kappeler

Coronavirus

Viele Berlinerinnen und Berliner reagieren nicht auf Impfangebot

Bisher hat der Senat gut 1,9 Millionen Menschen ein Impfangebot gemacht - auf 38 Prozent der Einladungen gab es aber bisher keine Reaktion. Viele ältere Menschen sind noch nicht geimpft. Das zeigen Zahlen der Gesundheitsverwaltung, die dem rbb vorliegen.

Viele ältere Menschen in Berlin sind noch nicht gegen das Coronavirus geimpft. Das zeigen aktuelle Zahlen der Gesundheitsverwaltung, die dem rbb vorliegen. Und sie zeigen auch: Viele Bürgerinnen und Bürger, die eine Einladung erhalten haben, haben noch nicht reagiert.

Das Papier ist mit dem Hinweis "Nur für den internen Gebrauch" überschrieben. Dort heißt es mit Stand Montagnachmittag, 16:30 Uhr, dass bei den Über-80-Jährigen schon 76 Prozent eine Erstimpfung bekommen haben.

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Bei den 70- bis 79-Jährigen sind es aber gerade mal 29 Prozent. Allerdings wurden die letzten der knapp 320.000 Einladungen an diese Gruppe auch erst Anfang des Monats verschickt. Es ist also gut möglich, dass sich viele erst vor kurzem einen Termin gemacht haben und bald ihre erste Impfung bekommen.

Viele Impfangebote - fast 40 Prozent ohne Rückmeldung

Insgesamt wies die Gesundheitsverwaltung am Montag gut 372.000 Menschen aus, die für die nächsten Tage und Wochen einen Termin im Impfzentrum haben.

Bisher hat der Senat gut 1,9 Millionen Impf-Angebote gemacht. In dieser Zahl sind Einladungen über die Arztpraxen nicht eingerechnet. Die Impfangebote gingen an ältere Menschen raus, aber auch an Krankenhaus- und Pflegepersonal, Lehrkräfte und chronisch Kranke.

Auf gut 725.000 Angebote gab es bisher keine Rückmeldung – das sind 38 Prozent. Die Gründe dafür können vielfältig sein. Bekannt ist unter anderem, dass es Doppelt-Einladungen gab, weil Menschen etwa aufgrund ihres Alters und aufgrund einer chronischen Erkrankung eingeladen wurden. Weil es in den meisten Impfzentren erst in vielen Wochen wieder freie Termine gibt, warten manche Menschen vielleicht auch ab und setzen darauf, bei ihrem Hausarzt schneller dranzukommen. Es ist aber davon auszugehen, dass viele Eingeladene auch gar nicht geimpft werden wollen. Umfragen zufolge sind etwa zwei Drittel der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland bereit, sich impfen zu lassen.

Angestrebt wird eine Impfquote von 70 Prozent, um die sogenannte Herdenimmunität zu erreichen.

Johnson & Johnson in Berlin angekommen

Was das Papier auch zeigt: In Berlin können seit dieser Woche erstmals vier Impfstoffe eingesetzt werden. Am Sonntag kam zum ersten Mal eine Lieferung von Johnson & Johnson an - sie enthielt 12.000 Dosen.

Wie die Gesundheitsverwaltung auf rbb-Anfrage erklärte, sollen sie an Obachlose, in Gemeinschaftsunterkünften und in der Justiz verimpft werden.

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Sendung: Inforadio, 29.04.2021, 6:00 Uhr

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