Sperrungen in Mitte - Gottesdienst und Gedenkfeier für die Pandemie-Toten in Berlin

So 18.04.21 | 11:12 Uhr
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Präsident Steinmeier und Kanzlerin Merkel beim Gedächtnisgottesdienst für die Corona-Toten (Quelle: Pool KNA/Gordon Welters)
Video: rbb|24 | 18.04.2021 | Material: ARD aktuell, Abendschau, Brandenburg aktuell | Bild: Pool KNA/Gordon Welters

Am Sonntag wird in Berlin der Corona-Toten gedacht. In der Gedächtniskirche fand am Vormittag ein ökumenischer Gottesdienst statt. Am Mittag soll es eine Gedenkfeier geben.

Mit einem Gottesdienst und einer Gedenkfeier wird am Sonntag in Berlin an die Toten der Corona-Pandemie erinnert. In der Gedächtniskirche am Breitscheidplatz wurde zunächst ein ökumenischer Gedenkgottesdienst gefeiert. Die zentrale Gedenkfeier mit Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier findet am Mittag im Konzerthaus am Gendarmenmarkt statt.

Beim Gedenkgottesdienst sagte der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Georg Bätzing, Tod und Sterben seien den Menschen nähergerückt. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche, Heinrich Bedford-Strohm, mahnte, in Zeiten der Trauer sei es wichtig, nicht alleine zu sein.

Trauerbeflaggung angeordnet

Die Berliner Senatsverwaltung für Inneres hat Trauerbeflaggung angeordnet, wie sie mitteilte. Diese gilt für alle Gebäude von Dienststellen und sonstigen Einrichtungen des Landes Berlin. Das Bundesinnenministerium hat das Gleiche für die Bundeseinrichtungen angewiesen. Auch in anderen Bundesländern und Städten werden die Fahnen auf halbmast gesetzt.

Für die Zeit der Veranstaltungen sind der Gendarmenmarkt und der Breitscheidplatz am Sonntag für den Verkehr größtenteils gesperrt. Auch "Versammlungen und Aufzüge unter freiem Himmel" sind dort nicht gestattet, wie Polizei mitteilte. Die Einschränkungen beginnen am Sonntagmorgen um 6.00 Uhr und enden am Nachmittag um 16.00 Uhr. Auch das Parken von Fahrzeugen ist in dem Zeitraum dort nicht erlaubt. Anwohner und deren Besucher dürfen die Sperrungen jedoch passieren.

"Was Menschen hilft ist, dass sie wissen, mein Leid wird gesehen"

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, betonte am Samstag, der Gottesdienst und der staatliche Gedenkakt für die Toten der Corona-Pandemie seien ein wichtiges Zeichen. "Was Menschen hilft ist, dass sie wissen, mein Leid wird gesehen", sagte Bedford-Strohm im Inforadio des rbb. Er sprach von einer Art "öffentlichen Seelsorge". Zehntausende Menschen seien an oder mit Corona gestorben, sagte Bedford-Strohm. Er verwies aber auch darauf, dass auch viele unter Corona-Bedingungen gestorben seien, "die wir uns alle nicht wünschen", nämlich "ohne die Kontaktmöglichkeiten, die wir sonst gerade beim Sterben so dringend brauchen".

Sendung: Inforadio, 18.04.2021, 10 Uhr

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21 Kommentare

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  1. 21.

    Die Lage ist dramatischer, als Sie das hören wollen, deshalb müssen Sie hier nicht vom THema ablenken. Geben Sie mal bei google ein: "Corona Berlin" und schauen Sie sich die Grafik bei "Statistik" an, ohne weiter was anzuklicken / anschließend „Corona Brandenburg“ / anschließend "Corona Deutschland" / und dann mal "Corona Laos". Raten Sie, warum Laos so gut dasteht? und Deutschland und Berlin so schlecht? >Weil in Laos JEDE/R sämtliche Maßnahmen mitmacht und selbst bei geringfügigen Neuinfektionen eng begrenzte aber schärfste Lockdowns mitmacht! Jetzt müssen in Berlin schon wichtige OPs aufgeschoben werden, weil die ganze Sauerstoff-Beatmung für die mit Corona-Patienten vollgelaufenen Intensivstationen benötigt wird. Die Zeit läuft sowieso gerade ab, die Corona-Mutanten sind dann immun gegen die Impfstoffe, auf das alles wieder bei Null anfangen muss!!!

  2. 20.

    Wenn wir in den Familien als auch als Gesellschaft zusammenhalten, ist niemand allein. Wir können in Gedanken und im Gebet miteinander verbunden sein.

  3. 19.

    Gottesdienst hin oder her, wir sind eh alle allein und jeder für sich. Das Leid der meisten Menschen wird weder gesehen noch erhört. Wir sollten lieber mit unseren Worten für die Lebenden kämpfen, anstatt unser Schweigen den Toten zu schenken. Weder meiner toten Oma, noch mir hilft das Schweigen der Obrigkeiten.

  4. 18.

    Hat es eigentlich schon jemals eine vergleichbare Veranstaltung gegeben, zb wo man alle an Krebs verstorbenen Bundesbürger würdigt oder alle Opfer von Verkehrsunfällen ?

  5. 17.

    Man kann Trost im Glauben finden: Es gibt ein Leben nach dem Tod.
    Und es wird auch ein Leben nach der Pandemie geben.

    Das Wichtige ist, dass wir sowohl in der Familie als auch als Gesellschaft zusammenhalten. Niemand ist ganz allein. Denn wir können in Gedanken und im Gebet miteinander verbunden sein.

  6. 16.

    Glauben definiert sich nicht durch Zurschaustellung. Wer das meint, sollte seinen Glauben hinterfragen. Wichtig ist, dass wir der Toten gedenken, aber auch, dass wir hinterfragen dürfen, warum sie starben. Das sind wir ihnen schuldig.

  7. 15.

    Der Mut zur Wahrheit bedeutet unter diesem Beitrag die Achtung der Verstorbenen. Nichts anderes wird hier verlangt. Was daran verstehen Sie nicht?

  8. 14.

    Die Meckerer und Besserwisser und Nichtgläubige sollten lieber ihren Schnabel halten. Ich habe bei der Gedenkfeier keine Heuchler gesehen!

  9. 13.

    So eine Kameraführung haben die Corona-Gestorbenen und ihre Liebe wirklich nicht verdient. Einereits immer voll auf die Gesichter, jede Intimität ignorierend - und wenn dann die Bilder der Toten gezeigt werden, weg mit allen Kameras, aufs Cello oder den Leuchter. Warum hat man diese Menschen nicht gezeigt??????

  10. 12.

    Liebe Mitbürger, auch für den amtierenden Bundespräsidenten stellt Er/Sie/Es KEINE brennende Kerze in irgendein Fenster. Notfalls nehmt die Taschenlampe ! - Nur weil Unsere Politiker kopflos reden wie Ihnen der Schnabel gewachsen ist, muss der denkende Untertan nicht wie die Lemminge über die Klippe springen. Nehmt Rücksicht auf die Feuerwehren, es ist Wochenende.

  11. 11.

    Paula: Ignorieren von anteiliger Schuld und Hilflosigkeit können und konnten deutsche Politiker schon immer gut. Hilfreich ist das nicht. Nur der Mut zur Wahrheit schafft positive Veränderung und Vertrauen.

  12. 10.

    Was hat die Kirche wieder damit zu tun? Einen Gottesdienst lehne ich kategorisch ab. Die meisten in Berlin ebenso, da sie nicht kirchlich sind.
    Trennung von Kirche und Staat juckt wie immer niemanden.

  13. 9.

    Ich finde diese Veranstaltung scheinheilig. Wo sind die Totenfeiern für all die an Malaria, Herzschlag, Grippe, Verkehrsunfällen u.s.w. verstorbenen? Oder soll das eine Entschuldigung für das Versagen der Politik sein? Symbolpolitik, mehr ist das nicht
    Ich finde diesen ganzen Aufzug peinlich, in Anbetracht des dahinter stehenden Leides, dem Tot von Familienangehörigen, Freunde und Bekannten.

  14. 8.

    Ja, sehr verehrte Damen und Herren Politiker, zeigt nur allen, wie einfühlsam Ihr mit Eurem Volk umgeht. Da geht einem das Herz über bei soviel Heuchelei. Die Verantwortlichen sind nicht in der Lage, eine wirksame Gesundheitspolitik auf den Weg zu bringen und genügend Impfstoff zur Verfügung zu stellen. Dafür lieber Kerzen in die Fenster, Beifall von Balkonen und weihevolle Reden. Schönes Ablenkungsmanöver einer verhängnisvollen Symbolpolitik.

  15. 7.

    Mit einer Gedenkfeier achtet und ehrt man mit Respekt Verstorbene, mit Verlaub, mit den Nöten Lebender hat die Ehrung der Toten nichts zu tun. Man sollte auch immer im Herzen frei und neidvoll sein und dem Tod diese Ehre erlauben, frei von schlechten Gedanken.

  16. 6.

    Ich glaube nicht, dass sich die Organisatoren und Beteiligten des Gedenk- und Trauertages in irgendeiner Form " freikaufen" wollen. Auch in anderen Ländern versuchte und versucht man, den Verstorbenen zu gedenken.
    Was für mich nicht dazu passt, ist der immer stärker in den Vordergrund tretende Wahlkampf,der zumindest mir grad das Gefühl vermittelt er sei jetzt wichtiger als die Pandemiebekämpfung. Bestes Beispiel aktuell Herr Söder und Herr Laschet mit ihrem öffentlichen und lautem Kampf um die Kanzlerkandidatur.
    Jetzt ist es wichtiger, dass schneller geimpft wird und alle,die nach wieder mehr persönlicher Freiheit Rufenden noch Geduld haben und sich solidarisch mit der großen Mehrheit der noch Ungeimpften verhalten. Nur dann kommen wird absehbar und ohne zusätzliche Tote aus der Pandemie. Wenn das nicht klappt,haben die Menschen nichts verstanden und das ist für die Hinterbliebenen ein zusätzlicher Schlag.

  17. 5.

    Ganz lieben Dank für den Hinweis, wir machen das seit Wochen jeden Abend! Damit gedenken wir den leidvoll verstorbenen Menschen an Corona.

  18. 4.

    Den Corona Toten zu Gedenken ist richtig. Es ist nur erstaunlich wenn unsere Volksvertreter auftauchen, werden wieder einmal ganze Plätze abgesperrt. Da kann es mit der so oft propagierten Nähe zum Volk nicht weit her sein?

  19. 3.

    Ein Gedenktag mit Trauerbeflaggung und großer Gedenkfeier sollte fortan monatlich stattfinden für die 75.000 Menschen, die in jedem Monat von uns gehen - unter ihnen auch die, welche an oder mit Corona starben.

  20. 2.

    Nicht nachvollziehbar, wie die Verantwortlichen der Meinung sind, ein Gedenk- und Trauertag könnte den Schmerz lindern und von den vielen Fehlentscheidungen und der teilweisen Hilflosigkeit der Politik ablenken. So einfach kann man sein Gewissen nicht reinwaschrn.

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