Neue Version 2.0 - Corona-Warn-App bekommt Check-in-Funktion und Impfpass

Di 20.04.21 | 14:42 Uhr
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Junge Frau mit Mundschutz,MaskeHinter ihr eine Leuchtreklame fuer die Corona Warn App. Sie blickt auf Ihr Smartphone. (Quelle: dpa/Sven Simon)
Bild: dpa/Sven Simon

Check-In-Funktion, Digitaler Impfpass und Anzeige von Schnelltest-Ergebnissen: Die Corona-Warn-App des Bundes wird nach und nach um einige Funktionen erweitert. Anders als bei privaten Anbietern wie der Luca-App werden die Daten anonymisiert.

Die offizielle Corona-Warn-App des Bundes wird mit neuen Funktionen ausgebaut. So wird die neueste Version 2.0 der Smartphone-App, die spätestens am Mittwoch zum Download bereitstehen soll, um eine Check-in-Funktion erweitert. Damit sollen vor allem risikoreiche Begegnungen von Menschen in Innenräumen besser erfasst werden.

Zudem soll die App - noch vor den Sommerferien - ein digitales Impfzertifikat angezeigen können. Anwender könnten damit nachweisen, dass sie vollständig geimpft worden sind. Außerdem soll es möglich werden, dass die App auch die Ergebnisse von Schnelltests anzeigt.

Nur Abstand registrieren genügt nicht

Mit der neuen Check-in-Funktion in Version 2.0 reagieren die App-Macher auf neue Erkenntnisse: Bislang registriert die App nur Personen, die sich für längere Zeit in einem Abstand von zwei Metern oder weniger befunden haben, als Risikokontakte. Untersuchungen hatten aber ergeben, dass dies nicht ausreicht.

In geschlossenen Räumen wie Geschäften, Gaststätten oder Gotteshäusern verbreiten sich die Aerosole auch über größere Entfernungen hinweg. Außerdem sind Luftpartikel, die von Infizierten ausgeatmet wurden, auch dann noch eine Zeit lang in einer gefährlichen Konzentration vorhanden, wenn die Person bereits den Raum verlassen hat. Diese Erkenntnisse werden nun in der neuen App-Version berücksichtigt.

Daten werden anonymisiert

Wer beispielsweise ein Geschäft oder Restaurant besucht, kann sich mit der App durch das Einscannen eines QR-Codes einchecken, ähnlich wie bei der privaten Luca-App. In der App kann man auch eine solche Grafik erstellen und ausdrucken, wenn man selbst ein Event veranstalten möchte. Dabei werden Ort der Veranstaltung, die zeitliche Dauer sowie der Event-Typ erfasst, nicht aber Namen und Telefonnummern der Besucher. Im Gegensatz zur Luca-App oder vergleichbaren Check-in-Anwendungen privater Anbieter werden die Kontakte also nur anonymisiert registriert.

Warnungen über gefährliche Begegnungen laufen bei der App des Bundes nicht über die Gesundheitsämter, sondern direkt als rote oder grüne Warnung über das System der Corona-Warn-App selbst. Anderes sieht es bei der Luca-App aus, mit der inzwischen diverse Gesundheitsämter vernetzt sind - auch in Berlin und Brandenburg.

Apps wie Luca, darfichrein.de, Recover oder eGuest sind vor allem dazu gedacht, die in den Bundesländern vorschriebene Erfassung von Personen in Restaurants, Geschäften oder bei Events digital umzusetzen. Dabei müssen die Besucher ihre kompletten Kontaktdaten abgeben. Solange die Infektionsschutzverordnungen der Bundesländer die Erfassung der persönlichen Daten vorschreiben, kann die Corona-Warn-App des Bundes diese Aufgabe nicht übernehmen.

Sendung: Fritz, 20.04.2021, 08:00 Uhr

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20 Kommentare

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  1. 20.

    Impfpass eilt nicht bei der Impfquote. Gibt wichtigeres, zB Impfstoffe beschaffen und impfen.

  2. 19.

    Genau dafür ist ja die Verbindung über Bluetooth gedacht.... also war wer in der Nähe.
    Das einchecken würde bedeuten war wer in der Zeit im gleichen Laden egal wie dicht.

    Mir erschließt sich nicht der Sinn.

  3. 18.

    Icke oooch nicht! Alles Verarsche und Geldschneiderei! Da wir ja Kontakte meiden sollen, habe ich mein Handy auch dazu verdonnert! Blutute ist ausgeschaltet!

  4. 17.

    Check in Funktion....
    Die C App misst Abstände anhand der Bluetooth Signalstärke.... viel Signal bedeutet der andere war dicht dran.
    Das macht die App immer und überall.
    Die Check in Funktion macht nicht wirklich Sinn, es sei denn das anonyme wird über Check in aufgehoben.
    Aber da weltweit alle Warnapps in der Versenkung verschwunden sind, wird das bei uns natürlich vollkommen anders sein.

  5. 16.

    Also ich würde das so verstehen, dass ich mit der CWA nun aktiv „einchecken“ kann. Das wird für 14 Tage auf dem Handy gespeichert. Wenn ich positiv getestet werde, gebe ich die Daten frei. Alle Handys gleichen regelmäßig ab ob sie zur gleichen Zeit am gleichen Ort waren und informieren ihren Benutzer und niemand sonst darüber.
    Das mit dem Bluetooth läuft wie gewohnt ständig im Hintergrund mehr oder weniger zuverlässig.
    Die Erklärung im Artikel fing gut an und hört dann irgendwie an der Stelle wo es interessant wird auf und vergleicht nur noch mit dem Lucading. Ein paar mehr technische Details könnte der rbb dem Leser ruhig mal zutrauen.

  6. 15.

    Die App ist wie Astrazeneca...
    Politisch, medial und von der Akzeptanz ein einziges Desater,

    Nein, auch ich werde diese App NIEMALS installieren.

  7. 14.

    Warum erst jetzt ???

  8. 13.

    Leider (noch) nicht, da die Berliner Corona Verordnung (noch?) zwingend verlangt, dass zur Kontaktverfolgung persönliche Daten hinterlegt werden. Dies ist bei der CWA nicht der Fall.

  9. 12.

    Diese App werde ich nicht nutzen ohne Zwang. Wann kommt endlich der digitale Impfpass?

  10. 10.

    Zum Glück war noch nie der Akku eines Smartphones leer. Niemals wurde ein Gerät verloren, niemals gestohlen. Die Dinger sind ohnehin unkaputtbar, fallen nicht runter, nicht ins Wasser, werden nicht gehackt. Jeder hat ein Smartphone. Ironie aus.
    Mir fällt recht schnell ein, wer daran Interesse haben könnte, so viele sensible Daten auf derartig unsicheren Endgeräten zu versammeln und jeden zu nötigen, das Teil permanent als elektronische Fessel mit sich rumtragen zu müssen. Grauenhaft.

  11. 9.

    Die Investition in Luca war reiner Aktionismus ( aber wer weiß, ob nicht auch wieder irgendwer davon profitiert hat, es gab ja leider schon andere Fälle - sh. Masken). Andererseits: was sind schon 20 Millionen, wenn man sich anschaut, was derzeit so an Kohle rausgeballert wird.......

  12. 8.

    "um eine Check-in-Funktion erweitert. Damit sollen vor allem risikoreiche Begegnungen von Menschen in Innenräumen besser erfasst werden."

    Ohman was verkauft man den Bürgern da wieder....
    Check in dient dazu, es wird registriert wer z.B. im Media Markt war. Schön … das hat was zur Folge ? NIX
    Die C App wertet Risiken anhand der Bluetooth Signalstärke aus... also viel Signal... derjenige war dicht dran... das macht die App unabhängig davon wo man sich aufgehalten hat
    die Check in Funktion ist daher völlig sinnlos !
    Oder will man von der dezentralen Speicherung der Daten weg ?
    Weil die Luca App den genauen Standort nicht bestimmen kann arbeitet diese mit der Check in Funktion !

  13. 7.

    Das ist das Ende der Luca-App! Hurra!

  14. 6.

    Die Frage von Herrn oder Frau (oder divers) Luca ist durchaus gerechtfertigt und klärungsbedürftig.
    Neue Funktionen sollten aber in die Corona-Warnäpp lieber eingebaut oder sie um diese erweitert werden. Es nützt doch niemandem etwas, wenn die ausgebaut wird, denn in der Praxis fährt ein PKW normalerweise mit ausgebautem Getriebe wesentlich schlechter als mit eingebautem.

  15. 5.

    Super!
    Alles digital.
    Super weg in die nächste Generation.
    Alle anderen die nicht bei dem digitalen Weg mitmachen gehen einen anderen Weg.
    Lasst euch nicht alle so dolle kontrollieren.

  16. 4.

    Es wäre gut zu wissen, wie bis dahin bereits Geimpfte die Impfungen in der App betrugssicher einpflegen können.

  17. 3.

    Kann mir jetzt einer der Verantwortlichen in den jeweiligen Landesbehörden bundesweit erklären, warum vorschnell 20 Millionen in eine kommerzielle App, die Daten zentral speichert und auch sonst dysfunktional ist und den Gesundheitsämtern wohl eher mehr Arbeit bescheren wird, als dass es sie entlastet, gesteckt wurden? Weil Smudo sein Gesicht in jede Kamera gehalten hat? Dass es entsprechende Ergänzungen in der CWA geben wird, dürfte entweder bekannt gewesen sein oder hätte proaktiv problemlos herausgefunden werden können. Liegt es an der überbordenden Inkompetenz, die jetzt seit einem Jahr noch offensichtlicher geworden ist oder ist es schlicht Korruption?

  18. 2.

    "In künftigen Versionen soll - noch vor Beginn der Sommerferien - auch ein digitales Impfzertifikat angezeigt werden können. "
    rbb bitte ergänzen.
    1. Woher bekommt man dann das digitale Impfzertifikat?
    2. Ist damit der angekündigte digitale Impfpass des BMG vom Tisch?

  19. 1.

    So jetzt erklär nochmal jemand warum wir Smudo zig Millionen an Steuergeld in den Rachen geschmissen haben für die Luca App? Wie viele Politiker verdienen daran mit?

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