Protest gegen Corona-Maßnahmen -
Bei einer Demonstration gegen die Corona-Eindämmungsmaßnahmen hat die Berliner Polizei nach eigenen Angaben am Samstag 69 Personen festgenommen.
Demnach hatten sich zwischen 14 und 18 Uhr bis zu 500 Personen vor dem Bundesministerium für Gesundheit in der Friedrichstraße versammelt, um zu protestieren. Dabei habe jedoch ein Teil der Demonstrierenden keine Mund-Nasen-Bedeckungen eingehalten, so die Polizei. Auch die erforderlichen Sicherheitsabstände seien nicht eingehalten worden. Aufnahmen des rbb von der Demonstration bestätigen die Angaben. Mehrfache Aufforderungen durch die Versammlungsleiterin und die Polizei, die Hygieneschutzbestimmungen einzuhalten, wirkten nicht.
Rangelei mit Polizisten
Daraufhin ahndete die Polizei die Verstöße und nahm Personen vorübergehend fest, die keine Mund-Nasen-Bedeckungen trugen oder die erforderlichen Sicherheitsabstände missachteten. Hierbei hätten Demonstrationsteilnehmer Einsatzkräfte angegriffen und versucht, die Festgenommenen zu befreien, hieß es. Es kam zu Rangeleien, ein Polizist sei durch einen Tritt gegen den Brustkorb verletzt worden.
Ein Rollstuhlfahrer, der sich geweigerte habe, eine Mund-Nasen-Bedeckung zu tragen und die Einsatzkräfte beschimpft haben soll, wurde kurzzeitig aus der Demo herausgetragen. Weil er nach einem Polizeibeamten geschlagen haben soll, wurde er kurzfristig festgenommen, kam aber nach Feststellung seiner Personalien wieder frei.
Die Polizei habe inzwischen 24 Strafermittlungsverfahren eingeleitet, unter anderem wegen tätlichen Angriffs, versuchter Gefangenenbefreiung, Beleidigung und Verstößen gegen die Infektionsschutzmaßnahmenverordnung. An dem Einsatz am Samstag waren 880 Polizistinnen und Polizisten beteiligt.
Sendung: Inforadio, 18.04.2021, 15:00 Uhr