Johnson & Johnson und Curevac - Ärztekammer erwartet deutlich mehr Impfstoff in kommenden Wochen

Fr 23.04.21 | 09:09 Uhr
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Symbolbild: Ein Berliner Hausarzt impft seine Patientin gegen das Coronavirus. (Quelle: dpa/P. Zinken)
Audio: Inforadio | 23.04.2021 | Interview mit Peter Bobbert | Bild: dpa/P. Zinken

Noch ist Impfstoff gegen das Coronavirus knapp. Doch wie Gesundheitsminister Spahn erwartet auch der Chef der Berliner Ärztekammer, dass Impfwillige bald deutlich größere Chancen haben - auch abseits der bisherigen Priorisierungsliste.

Der Chef der Berliner Ärztekammer, Peter Bobbert, geht davon aus, dass die Impfkampagne in der Hauptstadt in den kommenden Wochen deutlich an Tempo gewinnt. Wie Bobbert am Freitag im rbb-Interview sagte, haben die Impfstoff-Hersteller die Lieferung einer "deutlich erhöhten" Zahl von Impfdosen in den kommenden Wochen zugesagt. "Es ist sehr realistisch, dass in den nächsten Wochen sehr viel mehr ankommen wird", so Bobbert.

Möglicherweise könne die Impfstoffknappheit in den Monaten Juni und Juli beendet werden, wenn Präparate der Hersteller Johnson & Johnson und Curevac verfügbar seien.

Bobbert: Aufhebung der Impfpriorisierung ab Juni möglich

Sollten die Lieferungen wie geplant erfolgen, halte er es auch für möglich, dass die Impfpriorisierung im Juni bundesweit aufgehoben werden und Impftermine dann allgemein verfügbar sein könnten, sagte Bobbert.

Am Donnerstag hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) in einer Sondersitzung des Bundesrates gesagt, er gehe davon aus, dass die Priorisierung beim Impfen gegen das Coronavirus im Juni aufgehoben werden könne. Derzeit seien bereits die Hälfte der über 60-Jährigen in Deutschland mindestens einmal geimpft, im Mai könne entsprechend mit der Impfung der Prioritätsgruppe 3 begonnen werden.

Noch nicht ausreichend Astrazeneca für alle Interessenten

Der Berliner Senat hatte am Donnerstag beschlossen, dass Hausarztpraxen nach individuellen Risikoabwägungen das Mittel von Astrazeneca schon jetzt unabhängig von der durch den Bund festgelegten Impfreihenfolge verimpfen dürfen.

Allerdings dämpfte Bobbert Hoffnungen, dass sich alle Interessierten bald mit Astrazeneca impfen lassen können. "Astrazeneca ist in Berlin nicht so gelagert, dass sich jeder, der damit geimpft werden möchte, auch damit geimpft werden kann", sagte der Verbandschef am Freitag im rbb. Zwar könnten grundsätzlich auch Menschen aus Brandenburg in Berlin mit Astrazeneca geimpft werden, allerdings sei Wahrscheinlichkeit, dass sie zum Zuge kommen, wohl sehr gering.

Hausärzte haften nicht für mögliche Nebenwirkungen

Die Gefahr, dass sich nun die Schnellsten durchsetzen, sieht Bobbert nicht. Die Entscheidung werde in den Praxen gefällt. "Und da wird natürlich immer ganz genau geschaut: Wer ist insbesondere bedürftig? Wer braucht diesen Impfstoff ganz besonders?", erklärte Bobbert. So werde bei anderen Impfungen auch vorgegangen. Der Kammer-Präsident geht nicht von aus, "dass es in den Praxen ein Hauen und Stechen gibt". Sollte es zu Komplikationen, wie Gerinseln kommen, müssen die Hausärzte nicht dafür haften. "Da greift dann der Staat ein. Darüber brauchen sich die Ärztinnen und Ärzte keine Sorgen zu machen", sagte Bobbert weiter.

Die Kassenärztliche Vereinigung Berlin [kvberlin.de] biete künftig im Internet Informationen für Impfinteressenten an, sagte Bobbert. Auch bei den Hausärzten sollten sich Patienten melden können, um sich dort gegebenenfalls auf eine Impfliste setzen zu lassen.

Sendung: Inforadio, 23.04.2021, 7:05 Uhr

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21 Kommentare

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  1. 21.

    Brandenburg impft ab Montag, 26.04.2021 PRIO-3!!!
    https://www.rbb24.de/panorama/beitrag/2021/04/brandenburg-impfungen-corona-prioritaetsgruppe-drei.html

  2. 20.

    Soll kommen, wird kommen, hoffen wir, wahrscheinlich wird...... endloses bla bla.
    Und ist der Impfstoff da: gerät man in die Mühlen der Bürokratie. Beispiel? Zum Impftermin für PRIO3 ist mitzubringen: ein ärztliches Attest über Vorerkrankungen, eine Bescheinigung des Arbeitgebers über die Systemnotwendigkeit, bitte auch noch im Vorfeld den Anamnesebogen herunterladen, ausdrucken und ausfüllen und so weiter und so fort..... Von der Wiege bis zur Bahre: Formulare, Formulare! So kann das nix werden. Bevor ich den Schriftkram erledigt habe ist BIOINTECH soweit aufgetaut, dass er vergammelt ist. Gehts auch etwas einfacher? Es ist zum ko..... so eine bremsende Bürokratie.

  3. 19.

    Bevor hier wieder etwas vorzeitig verteilt wird , sollte man warten bis alles da ist . Was passiert wenn zurückgehaltene Dosen verimpft werden und anschließend wieder ein Engpass besteht und man kann die zweite Dosis nicht setzen . Vor allem sollte jeder bedenken ob er sich in die doch beengten Wartezimmer eines Arztes setzen will um eine lange Zeit zu warten . Ich 66 mit Vorerkrankung habe auch noch keine Impfung erhalten aber ich werde mich keinem zusätzlichen Risiko aussetzen und warten . Alle reden von schneller Impfen aber es geht nicht schneller wenn nichts da ist und das die Hausärzte auch Geld verdienen wollen ist klar !!

  4. 18.

    Das ist in Berlin leider auch so. Der Senat hat mich in der Prio Gruppe 2 eingeladen, Termin Ende Mai - viele chronisch Kranke erst mit Erstimpfung im Juni. Aufgrund meines Geschlechts und Alters komme ich auch nicht für AZ in frage und mein Hausarzt impft nur ältere Patienten, die Fachärztin hat keinen Impfstoff.

  5. 17.

    Ich habe nix davon gehört, daß 4 von 6 Impfzentren geschlossen haben! Es gibt immer noch alle 6

  6. 16.

    Diese Aussagen haben nichts mit der Realität zu tun. Impfberechtigte müssen in Berlin monatelang auf eine Termin warten. Schon im April sollte deutlich mehr impfstoff ankommen. Wer heute eine Impfcode bekommen hat, ist im Juli dran. Bei der impfhotline wird empfohlen: Nerven sie einen Arzt der schon impft, dann kann es sehr schnell gehen und da will man erst wissen welcher Kasse mann angehört. Jetzt ist das Windhundprinzip ausgerufen worden. Ich habe kein Vertrauen in das Gerede der Politiker. Jeden Tag den wir alle warten müssen, werden wir unserer Grundrechte beraubt. Hier wird mit Hoffnungen gespielt, und von einem beispiellosen Versagen abgelenkt.

  7. 15.

    Untersagt endlich den Hausärzten das impfen ! Seit dem HÄ impfen dürfen beschäftigen sich die Meisten nur noch damit und man bekommt jetzt erst Recht keine Termine mehr. Als Kranker hast du so gut wie keine Chance mehr behandelt zu werden. Ich habe gestern bei meiner Hausärztin nicht einmal ein Rezept bekommen, obwohl ich die Medis dringend benötige. Ich war auch zur normalen Sprechstunde dort. Das nächste Impfzentrum ist nur 150m entfernt. Impfen bringt den Ärzten mehr Geld ein, als der ungeliebte Kranke. Pro Spritze 20 € für den lieben HA. KVBB kämpft natürlich für seine Hausärzte, damit sie möglichst viel verdienen. Überlast das impfen den Impfzentren, der Bundeswehr, dem Katastrophenschutz und den Heilpraktikern, die können alle genauso gut oder auch noch besser spritzen. Wacht auf, wir bezahlen die Ärzte durch unsere Krankenversicherung , damit sie uns behandeln und nicht einfach wegschicken. Liebe Ärzte ihr habt einen Eid abgelegt, erinnert euch daran !!!

  8. 14.

    Sehr witzig, ich zähle zur Risikogruppe, der AZ nicht empfohlen wird.

  9. 13.

    die seltene Gefahr von Hirnvenenthrombosen betrifft ALLE verfügbaren Corona-Impfstoffe https://www.berliner-zeitung.de/gesundheit-oekologie/thrombose-tritt-wohl-auch-bei-mrna-impfstoffen-auf-li.152973 TROTZDEM ist es ratsam, sich impfen zu lassen, weil selbst Geimpfte sich infizieren können, aber mit leichteren Verläufen und ohne Exitus https://www.rbb24.de/panorama/thema/corona/beitraege/2021/04/geimpft-und-trotzdem-positiv-corona-impfdurchbrueche-.html TROTZDEM ist es ratsam, sich impfen zu lassen, weil selbst Geimpfte sich infizieren können, aber mit leichteren Verläufen und ohne Exitus https://www.rbb24.de/panorama/thema/corona/beitraege/2021/04/geimpft-und-trotzdem-positiv-corona-impfdurchbrueche-.html

  10. 12.

    "....Wer braucht diesen Impfstoff (gemeint war AZ, der Kommentator) ganz besonders?....." Der war gut echt jetzt. Den muss ich mir merken.

  11. 11.

    "....um dann die zweiten Termine abzudecken?..." dann gibts zur Abwechselung mal die Zweitimpfung mit AstraZeneka.
    Ist doch durch die EMA ohne Alters- und Geschlechtsbeschränkungen zugelassen.

  12. 10.

    Hallo G aus U. Ich darf daran erinnern, als der Impfstoff bei unseren Freunden bestellt wurde, war der nicht mal hergestellt. Geschweige denn geprüft und zugelassen.

  13. 8.

    @rbb
    Was ist inzwischen über die angeblichen liefer Schwierigkeiten von moderna Ende April bekannt? Darüber liest und hört man gar nichts mehr. Zweit Termine sollen auf 6 Wochen Abstand gestreckt werden, aber moderna bleibt hunderttausende Dosen schuldig. Was passiert, wenn alle zurück gelegten zweit Dosen als erste Impfungen frei gegeben werden, aber nicht mehr genug nach kommt, um dann die zweiten Termine abzudecken? Bitte mal hierzu recherchieren. Danke.

  14. 7.

    Wunsch und Wirklichkeit. Wieso werden eigentlich keine konkreten Angaben zur tatsächlichen Anzahl der Impfdosen gemacht, die nach Berlin bis wann verteilt werden sollen ? Stand heute sind vier von sechs Impfzentren in Berlin geschlossen, der nächste freie Termin für Priostufe II derzeit 1.7.21 mit zweiter Impfung am 14.8.21. Auch die Arztpraxen erhalten keinen Impfstoff und die Grünen verhindern Sputnik.

  15. 6.

    In Brandenburg ist man nach Auskunft der zuständigen Stellen noch lange nicht mit der Priorisierungsgruppe 2 fertig ! Das bedeutet, auch die Gruppe drei (Ü60 und jüngere Vorerkrankte mit "nur" erhöhter Priorität)müssen sich wohl noch sehr lange gedulden, ganz zu Schweigen, von den jungen berufstätigen Menschen, den Eltern, die ihre Kinder in die Kitas und Schulen schicken müssen, die Verkäufer mit massenhaft Kontakten zu Kunden, die Studenten, die seit einem Jahr nur noch online studieren und ihre Studenten Jobs verloren haben...
    Aber wie hieß es vor kurzem in Brandenburg bzgl. des Impftempos? Wir schalten den Turbo an? Hat sich eigentlich nach der Entmachtung von Frau Nonnemacher was verbessert? Und wenn denn die Bevölkerung so sehr viel älter ist, als in anderen Bundenländern, hätte man nicht verhandeln können und um mehr Impfstoff bitten, damit man voran kommt????
    Dafür wibt Brandenburg für sich mit großen Plakaten: Brandenburg ! "Es kann so einfach sein!"

  16. 5.

    Nun ja. Was die Frage Berlin und Brandenburg angeht: die Brandenburger hatten sich damals gegen die Vereinigung der beiden Bundesländer entschieden. Und so ist es jetzt. Mit allen Vor- und Nachteilen.

  17. 4.

    Grüne blockieren Sputnik V für Berliner

    Berlins Gesundheitssenatorin wollte mit Moskau über Kaufoptionen für Sputnik V verhandeln. Wirtschaftssenatorin Pop und die Grünen blockierten den Beschluss.

    https://www.tagesspiegel.de/berlin/streit-um-russischen-impfstoff-gruene-blockieren-sputnik-v-fuer-berliner/27115282.html

  18. 3.

    Das ist für die Impfzentren richtig, aber in jeder Hausarztpraxis können sie ganz ohne code eine Impfung bekommen. Auch als berliner ohne code bekommen sie Astrazeneca nur in der Praxis und nicht im Impfzentrum.

  19. 2.

    Ich glaube immer noch nicht daran, dass es dieses Jahr was wird, irre mich aber gern

  20. 1.

    "Zwar könnten grundsätzlich auch Menschen aus Brandenburg in Berlin mit Astrazeneca geimpft werden..." Ich habe es versucht, geht nicht, weil ich keinen Impfcode habe. Den erhalte ich in Brandenburg am St. Nimmerleins-Tag. Jedenfalls deutlich später als in Berlin. Bringt also nix. Brandenburg: "Wir müssen draußen bleiben". Wohne 500 m von Berlin entfernt.

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