Ergebnis des Impfgipfels - Brandenburg erhält kurzfristig 29.000 Biontech-Impfstoffdosen

Do 27.05.21 | 20:15 Uhr
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Biontech-Impfstoffdosen in einer Verpackung (Bild: imago images/Eibner)
Audio: Brandenburg aktuell | 27.05.2021 | Dietmar Woidke | Bild: imago images/Eibner

Brandenburg hinkt bei der Impfquote hinterher. Ein wenig Abhilfe schaffen soll nun eine zusätzliche Impfstoff-Lieferung. Bei Impfungen für Kinder tritt Ministerpräsident Woidke derweil auf die Bremse. Grundsätzlich sei noch viel Geduld gefragt, betont er im rbb.

Brandenburg erhält laut Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) wegen des Rückstands gegenüber anderen Bundesländern zusätzlichen Corona-Impfstoff. Diese Zusage habe das Land beim Impfgipfel von Bund und Ländern bekommen, sagte Woidke nach dem Treffen am Donnerstag.

"Wir werden im Juni in einer ersten Tranche mehr als 29.000 Dosen Biontech zusätzlich bekommen. Das hilft uns natürlich, beim Impfen voranzukommen", sagte Woidke am Donnerstagabend der rbb.-Fernsehsendung "Brandenburg aktuell". Der Bund könne nach wie vor nicht die Mengen zur Verfügung stellen, die benötigt würden. “Wir haben immer noch einen Impfstoffmangel, daran hat auch das heutige Treffen wenig verändert. Wir werden bis in den Sommer hinein Geduld brauchen“, so der SPD-Politiker.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) wies am Donnerstag Kritik an der Verteilung des Impfstoffs zurück. Am Ostermontag seien zwölf Prozent der Deutschen erstgeimpft gewesen - sieben Wochen später seien es nun über 40 Prozent. Dass Anfang Juni dann bereits über 50 Prozent mindestens einmal geimpft seien, hätte vor einigen Wochen kaum jemand gedacht, sagte er.

Woidke: Keine zusätzlichen Impfstoffmengen für Jugendliche

Nach Daten des Robert Koch-Instituts hat Brandenburg bezogen auf die Einwohnerzahl bislang die wenigsten Dosen bekommen. Insbesondere bei den Erstimpfungen hinkt Brandenburg im Ländervergleich hinterher und belegt unter den 16 Bundesländern den vorletzten Platz. Woidke begründete dies bereits in den vergangenen Tagen damit, dass Brandenburg deutlich weniger Impfstoffdosen als andere Länder bekommen habe.

Die Länder bereiten sich zurzeit auf das grundsätzliche Ende der Priorisierung am 7. Juni vor. Es gebe dann auch für Jugendliche keine Priorisierung, stellte Woidke klar. "Es gibt für Jugendliche auch keine zusätzlichen Impfstoffmengen, so dass Jugendliche sich einordnen müssen."

Auch Müller warnt vor zu hohen Erwartungen

Bislang ist der Impfstoff von Biontech ab einem Alter von 16 Jahren zugelassen. Für Kinder ab zwölf Jahren wird die Zulassung in den nächsten Tagen erwartet. "Aber da die Priorisierung dann wegfällt, heißt das, dass alle entsprechend Geduld haben müssen, bis sie mit dem Impfen dran sind", sagte Woidke. Er erinnerte an die Zusage der Bundesregierung, dass bis zum Ende des Sommers jeder, der es wolle, ein Impfangebot erhalten werde.

Ähnlich äußerte sich auch Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller (SPD). Nach dem Impfgipfel warnte er vor zu hohen Erwartungen an Corona-Impfungen für Kinder gewarnt. "Wir haben dafür keine zusätzlichen Impfstoffe", so Müller.

Sendung: Brandenburg aktuell, 27.05.2021,19:30 Uhr

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20 Kommentare

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  1. 20.

    Sie sind nicht der einzige hier.
    Wir warten genau so, wie andere auch, sei in Prenlau oder auch beim Hausarzt. Ich staune nur immer wieder, beim Mundschatz gab es eine Benachrichtung von Seiten des Bundes, aber bei einem Termin muss man sich selbst bemühen .....
    MfG.

  2. 19.

    Ganz so ist es nicht. Ich hatte heute eine Terminvorschlag für morgen, den ich aber nicht annehmen konnte, wegen Urlaub am zweiten Termin. Das war aber ein Glücksfall nehme ich an. Stichprobe 10 min später war nix mehr.

  3. 18.

    Überall fehlt Impfstoff und die EU gibt zur sicheren Durchführung der Sommerspiele in Japan 100 Millionen Impfdosen. Keine Ahnung mehr, was man dazu noch sagen kann oder will.

  4. 17.

    Hätte Hr. Woidke Rückrat und Weitsicht müsste er selbst Impfstoff geordert haben und hätte mal für die Brandenburger Bevölkerung was getan. Aber nee sich hinter einer Bundesregierung verstecken und beklagen das kein Impfstoff geliefert wird ist doch nur schäbig. Wir leben doch in einer wie immer betont wurde Gemeinschaft förderaler Bundestaaten. Die 29000 zusätzlichen Impfdosen sind doch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein und kein Gewinn. Impftermine gibts nicht da kein Impfstoff vorhanden ist aber die Impfpriorisierung wegfallen lassen. Danach kommt dann der Vorwurf der Politik das die Bürger selber Schuld sind wenn sie nicht geimpft sind. So gewinnt man keinen Boden vor der Bundestagswahl, denn der Bürger entscheidet nicht nach Regional oder Bund, sondern ich Denke nur nach den Taten der Politiker in Bund und Ländern.

  5. 16.

    Ich habe bis heute keinen Termin bekommen. Meine Hausärztin meint, wir sollen uns kümmern da sie kein Impfstoff hat. Sie muss erst die Patienten nehmen die schon eine Impfung haben. Meine Nachbarin von 87 Jahren kommt auch nicht ran. Der Patientenservice 116117 ist auch eine Lachnummer. Da hat man keine Chance. Ich warte jetzt ab, irgendwann kommen wir auch dran. Mfg

  6. 15.

    Interessant wär doch mal die Antwort auf die Frage, wieso hat das Land Brandenburg weniger Impfstoff bekommen???? Unfähigkeit oder falsche Verteilung????

  7. 14.

    In der Politik zählt nicht das Erreichte, das Erzählte reicht.

  8. 13.

    Das stimmt so leider nicht, wie ich aus eigener Erfahrung teilen kann. Aber die Situation ist extrem dynamisch. Wenn man um 9.00 Uhr auf dem Portal keine Termine findet, muss das um 9.05 Uhr noch lange nicht mehr stimmen. Und es ist immer gut, den Radius etwas zu erweitern, bis zu welchem Impfzentrum man bereit und in der Lage ist, zu fahren. Es lohnt sich gelegentlich auch ein Anruf bei der Hotline. Wenn die dort eine ungefähre Vorstellung haben, wann wieder Impfstoff reinkommt und Termine vergeben werden, sagen sie es eigentlich auch. Meiner Erfahrung nach sind die Beschäftigten dort wirklich ausgesprochen freundlich. Auch wenn ich mich frage, wie die das schaffen.

  9. 12.

    Der Kameramann, den ich kenne, hat immer noch keinen Impftermin, obwohl er seit Wochen Unmengen von Praxen angeschrieben hat, die Astra Zeneca verimpfen. Da kam keine einzige Antwort. Neulich wollte ihn ein Auftraggeber auf eine Covid-Intensivstation schicken, das hat er abgelehnt. Den Job hat dann jemand übernommen, der schon Corona hatte. Ich finde, wenn Leute beruflich an exponierte Stellen geschickt werden, sollten sie auch bevorzugt geimpft werden.

  10. 11.

    Aufgrund von Vorerkrankungen konnten mein Mann und ich uns Anfang März impfen lassen. Mit Astrazeneca. Zweitimpfung keine Chance. Impfzentrum verweigert Astrazeneca weil unter 60.
    Hausarzt hat keinen Impfstoff. Nachfrage bei der Kvbb ob sie uns behilflich sein könnten. Antwort: im impfzentrum mit Biontech impfen lassen. Chaos regiert. Da hat man doch viel Vertrauen in das ganze impfen und die Regierung.

  11. 10.

    Weil dieses Ministerium für die Impfkampangane nicht mehr zuständig ist. Grundsätzlich haben Sie aber Recht. Ich bin allerdings dafür, dass die gesamte Landesregierung einschließlich MP den Hut nimmt, denn Brandenburg ist nicht nur beim Impfen Letzter (auch bei Bildungsdaten usw.)

  12. 9.

    Mal kucken, wo die 29Tausend Impfdosen jetzt fehlen. Mal Finger hoch !

  13. 8.

    Das Problem: Ersttermine für Impfungen vergibt das Portal in Brandenburg seit Wochen nicht. Einzige Möglichkeit: Arztpraxen durchtelefonieren. Wenn es AstraZeneca sein darf, ist die Möglichkeit auf eine Impfung sicher höher.

  14. 7.

    Ich bin 64 Jahre alt, ab Anfang Pandemie arbeite ich ganze Zeit und täglich habe ich Kontakt mit mehreren Leuten. Seit ende April kann mich endlich impfen lassen, aber bis heute trotz mehreren Versuchen habe ich leider kein Termin erhalten. Wenn ab 07.06 wird Priorisierung beendet, habe ich überhaupt keine Chance auf baldige Impfung. Leider in Deutschland wird mehr gesagt als getan.

  15. 5.

    Donnerstag Mittag gab es plötzlich bei allen Impfzentren kurzfristig neue Termine. Vor allem Samstag.

    Laut https://impfdashboard.de/ ist Brandenburg bei den verabreichten Impfdosen mit 52,4% immer noch am letzten Platz aller Bundesländer. Obwohl es für 57,8% Impfdosen bekommen hat. (Leider auch letzter Platz.) Liegt es evtl. auch an Fehlern bei dem Bestellen von Impfdosen?

    Wie kann so eine große eine Differenz bei den verimpften Dosen von 52,4% zu den nächsten Bundesland Sachsen-Anhalt mit 54,3% entstehen? Warum gibt es dort keine personellen Konsequenzen im Ministerium für "Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz"?

  16. 4.

    „Nur“ Brandenburg hatte immer zu wenig Impfstoff bekommen und jammerte von Anfang an darüber rum. Ich kann es nicht mehr ertragen, immer ist jemand oder was schuld an diesem Zustand in Brandenburg. Nein, ganz einfach für Brandenburg war und ist es einfach eine Nummer zu hoch, deshalb bleiben wir die Luser in Germany.

  17. 3.

    Da hat Herr Woidke mal ausnahmsweise Recht. Es müssen jetzt endlich die zügig geimpft werden, die den Laden hier am Laufen halten.

  18. 2.

    Nächste Mal schiebt MP Woidtke den letzten Platz auf das plötzliche Sommerwetter.

  19. 1.

    In Marburg werden jeden Tag fast 3 Millionen Dosen produziert. Klar, man hat die USA und UK kritisiert, dass sie nichts exportiert haben. Dafür gönnen die sich nun aber auch den Luxus, um Impfwillige werben zu müssen und im Impfstoff zu schwimmen. Jeder setzt eben seine Priorität anders. In Deutschland muss man natürlich immer erst alle anderen mitretten. Der deutsche Durchschnittsnettozahler Mitte 30 ist immer ganz ganz hinten. Bevor der im Blickfeld ist, gibt es immer noch irgendjemand, der zur Opfergruppe taugt.

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