Corona-Infektionen in Berlin-Mahlsdorf - Zahl der mutmaßlichen Delta-Fälle in Grundschule steigt weiter
Inzwischen sind 17 Kinder und zwei Lehrkräfte einer Grundschule im Berliner Osten mit dem Coronavirus infiziert - womöglich handelt es sich dabei um die Delta-Variante. Eine infizierte Lehrerin war bereits zwei Mal geimpft.
Die Zahl der bestätigten Corona-Infizierten in der Best-Sabel-Grundschule in Berlin-Mahlsdorf ist inzwischen auf 17 Schülerinnen und Schüler gestiegen. 16 von ihnen besuchen die zweite Klasse der Schule, das andere Kind ist Erstklässler, wie Schulleiterin Susan Nixdorf am Freitag dem rbb mitteilte. Am Donnerstag lag die Zahl der infizierten Kinder noch bei 13.
Neben den Kindern haben sich zwei Lehrkräfte mit dem Coronavirus infiziert. In allen Fällen liegt womöglich die Delta-Variante vor. "Wir müssen zunächst die weiteren Untersuchungen abwarten. Relativ sicher kann man aber schon sagen, dass es sich um die Variante B.167 (die zunächst in Indien aufgetretene Mutation, Anm. d. Red.) handelt, die ja nochmal drei Untertypen hat. Ob es letztlich die gefährliche Delta-Variante B.167.2 ist, werden in der nächsten Woche die Sequenzierungen zeigen", sagte der Schulstadtrat des Bezirks Marzahn-Hellersdorf, Gordon Lemm (SPD), dem rbb.
Schule hielt sich an Hygieneschutzregeln
Laut Schulleiterin Nixdorf sind neben den Kindern zwei Beschäftigte der Schule betroffen: "Eine Erzieherin und eine Lehrerin hat es auch voll erwischt. Die Symptome waren bei allen Fieber für einen Tag." Am Donnerstag vergangene Woche sei das erste Kind in der Schule positiv getestet worden, bei manchen Kindern sei die Infektion erst beim zweiten Nachtesten entdeckt worden.
Wie die Corona-Variante in die Klassenzimmer gekommen ist, ist bislang unklar. Laut Stadtrat Lemm hat sich das Gesundheitsamt eingehend über das Geschehen an der Schule informiert: "Das Gesundheitsamt hat mit der Schule und der Schulleitung gesprochen und gefragt, ob es eine besondere Situation wie eine Schülerfahrt gegeben hat, aber die gab es nicht." Alle Hygieneregeln seien an der Schule eingehalten worden.
Lehrerin war zwei Mal geimpft
Aufhorchen lässt derweil die Infektion der Lehrerin: Sie war bereits zwei Mal geimpft. Allerdings war die 14-Tage-Frist danach noch nicht abgelaufen, ab der man als vollständig geimpft gilt. Die betroffene Erzieherin war erst einmal geimpft. Als erwiesen gilt, dass die Erstimpfung nur eine reduzierte Wirksamkeit gegen die als stark infektiöse geltende Delta-Variante hat, nur vollständig Geimpfte sind laut mehreren Studien gut geschützt.
Schulleiterin Nixdorf äußerte sich überrascht darüber, wie schnell sich das Coronavirus in ihrer Schule ausgebreitet hat. Während der Corona-Pandemie habe man bisher nur drei Fälle in drei verschiedenen Klassen gehabt, bislang sei es nicht zu solchen Kettenreaktionen gekommen. Besonders bitter sei, dass sich die Kinder und Lehrkräfte so kurz vor den Sommerferien angesteckt hätten, so Nixdorf: "Ich habe hier weinende Eltern und weinende Kollegen, die in Quarantäne geschickt wurden, weil sie da eine Stunde unterrichtet haben – und jetzt nicht in Urlaub fahren können, weil die Quarantäne angeordnet ist."
Sendung: Abendschau, 25.06.2021, 19.30 Uhr