Schlusslicht im Länderranking - Brandenburg bekommt bundesweit die wenigsten Impfstoffdosen

Mi 02.06.21 | 15:47 Uhr
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Sven Thüne, Leiter des Impfzentrums des Landkreises Rostock, zeigt am 06.01.2021 im fertig ausgestatteten Impfzentrum im Terminal des Flughafens Rostock-Laage angelieferte Impfdosen für mobile Teams. (Quelle: dpa/Bernd Wüstneck)
Bild: dpa/Bernd Wüstneck

Brandenburg hat im bundesweiten Vergleich bisher die wenigsten Impfstoffdosen pro 100 Einwohner erhalten. Das zeigen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) und des Bundesministeriums für Gesundheit.

Laut aktuellem Impf-Dashboard des RKI kommt Brandenburg derzeit auf 63,8 Impfdosen pro 100 Einwohner (Stand 2. Juni). In Berlin liegt dieser Wert bei 66,7. Hochgerechnet sind das knapp 73.000 Impfdosen mehr als in Brandenburg. Bundesweiter Spitzenreiter in diesem Ranking ist das Saarland (75 Impfdosen pro 100 Einwohner), gefolgt von Mecklenburg-Vorpommern (69) und Schleswig-Holstein (67,1). Berlin befindet sich nach dieser Auflistung auf Platz fünf.

Woidke will das Thema bei Merkel ansprechen

Das Brandenburger Innenministerium hat diese Zahlen am Mittwoch zum Anlass genommen, im Gesundheitsausschuss des Landtags auf diese Impfstoff-Lücke hinzuweisen. Innenminister Michael Stübgen (CDU) sagte, er halte ein derartiges Missverhältnis für nicht hinnehmbar, zumindest dann, wenn permanent eine Art Bundesliga der Länder veröffentlicht werde. "Man kann schlecht in der oberen Liga mitspielen, wenn man gar nicht die Ressourcen dafür hat", so Stübgen im Gesundheitsausschuss. Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD) werde das Thema an diesem Mittwoch bei der Ost-Ministerpräsidentenkonferenz mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) ansprechen.

Wegen der Impfdosen-Lücke war Brandenburg bei der Ministerpräsidenten-Konferenz am vergangenen Mittwoch bereits eine Ausgleichslieferung von etwa 29.000 Impfdosen vom Bund zugesagt worden. Das Innenministerium rechnet mit dieser Lieferung Ende Juni. Laut Innenminister Stübgen reiche das zwar noch nicht zum Ausgleich, führe Brandenburg aber in den Mittelbereich im Vergleich der Bundesländer.

Sendung: Antenne Brandenburg, 2.6.21, 15 Uhr

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13 Kommentare

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  1. 13.

    Lesen bildet.
    In Brandenburg hat nicht das Gesundheitsministerium beim Impfen und Serumbeschaffung den Hut auf.
    Wenden sie sich also bitte an das Innenministerium.

  2. 12.

    Da stimme ich Ihnen zu. Frau Nonnemacher ist symptomatisch für diese Partei. Der grüne heiße Ballon platzt mit Sicherheit nicht zum letzten Mal. Zumal die niemandem verraten, womit sie ihre tollen Ideen bezahlen wollen.

  3. 11.

    Frau Nonnemacher wird sich hüten, während des Wahlkampfes, auf sich, und ihre "Erfolge" bezüglich Kriesenmanagement und Einsatz von Steuergeldern aufmerksam zu machen. Die Grünen sollen schließlich als diejenigen verkauft werden, die anpacken und alles zum Guten führen.

  4. 10.

    Moin moin, hab grad zum Thema diesen Bericht wegen Impfstoff gefunden:
    https://www.bz-berlin.de/berlin/umland/impf-schlusslicht-brandenburg-blamiert-sich-heimliche-impfstoff-reserve-gebunkert
    Was soll der Mensch dazu noch sagen?

  5. 9.

    Was will unsere Landesregierung jetzt tun, damit sich was nachhaltig ändert? Mal hinterfragt, warum Brandenburg so "betuppt" werden kann?§
    Ja, ist schon so: Wir wern belochen un betrochen.
    Allerdings würde man schon gerne wissen, worans denn liegt?
    Wird zu wenig abgerufen?
    Gibts keine Impfmöglichkeiten?
    Gibts zu viele Impfverweigerer?
    Ist das nur eine zeitweilige Stockung?
    Wird die Impfung mit z.B. Astrazeneca verweigert?
    Man könnte schon ne Menge Fragen stellen.
    Allerdings: Wir wern belochen un betrochen passt halt immer.

  6. 8.

    Selbst wenn Brandenburg 100.000 Dosen mehr als die anderen bekommen würde wäre es Schlusslicht, weil einfach die Kompetenz für eine so große Aufgabe fehlt. 79.000 Dosen mehr entspräche ungefähr 1,6% mehr in der Impfquote. Also wäre der 3.letzte Platz immer noch weit weg.

  7. 6.

    Über dieses Problem wurde schon bei dem letzten IMPFGIPFEL gesprochen. Wie oft soll das denn noch angeprochen werden? Andere Ministerpräsidenten würden sich das nicht so gefallen lassen. Wenigstens einmal was durchsetzen Herr Woidke.

  8. 5.

    Als man das ganze Impfen in die Hände des Innenministeriums gelegt hatte,habe ich mich gefragt - Was ist das für ein Regierungshaufen ?

  9. 4.

    Hat Brandenburg eigentlich noch eine Gesundheitsministerin.
    Vor geraumer Zeit war das Frau Nonnemacher (Grüne).
    Man hört in dieser problematischen Zeit garnichts mehr von der ehemaligen Spitzenkandidatin der Grünen in Brandenburg.

  10. 3.

    Die wichtigste Aufgabe dieser Tage für Herrn Stübgen ist es, täglich seine Excel Tabelle mit den Zahlen der Impfstofflieferungen anzusehen, die IST- mit der SOLL Spalte zu vergleichen, das Delta festzustellen und gegebenenfalls Handlungsweisungen an seine Schergen zu schicken, die eventuelle Mindermengen umgehend Beanstanden und Nachlieferungen einfordern.
    Ganz so, wie es in den anderen Bundesländern gemacht wird.

    Daran scheitert dieser Mann.

  11. 2.

    Schon seltsam, wenn seitens Spahn immer erklärt wird, dass die Aufteilung prozentual gleich erfolgt.

    Nunja…. Ist halt Demokratie….

  12. 1.

    Was will unsere Landesregierung jetzt tun, damit sich was nachhaltig ändert? Mal hinterfragt, warum Brandenburg so "betuppt" werden kann? Sind alle aus dem Team "Impfen" zu nachgiebig, zu sanftmütig oder gar zu unaufmerksam? Folge ist jedenfalls, dass ich selber dort nicht geimpft werden kann. Trotz Prio. Es gibt nicht späte sondern KEINE Termine, sofern man nicht Astra nimmt, weil man das falsche Geschlecht und das falsche Alter hat...

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