Arbeitslose, Bafög-Bezieher, Wohngeld-Empfänger -
Empfänger staatlicher Transferleistungen und Bewohnerinnen von Frauenhäusern können sich auch weiterhin kostenlos auf das Coronavirus testen lassen. Das hat die Senatsverwaltung für Gesundheit am Freitag mitgeteilt.
Für Bewohnerinnen von Frauenhäusern gibt es kostenfreie Schnelltestmöglichkeiten ausschließlich in den 12 landeseigenen Testzentren [berlin.de]. Ein Ausweis sowie Nachweis über die Wohnstätte müssen dabei mitgebracht werden, heißt es in der Mitteilung der Senatsverwaltung.
Gratis PCR-Tests für bestimmte Gruppen
Empfänger von Transferleistungen können auch einen kostenlosen PCR-Test erhalten, wenn ihnen aus medizinischen Gründen kein Impfangebot gemacht werden kann und sie ein negatives PCR-Testergebnis für die Teilhabe unter 2G-Bedingung benötigen, heißt es weiter. Dieses kostenlose Angebot ist ebenso nur in den 12 landeseigenen Testzentren möglich.
Zu dieser Personengruppe gehören Inhaber des "Berlinpass", Bezieher von Arbeitslosengeld II, Bezieher von Leistungen wie Hilfe zum Lebensunterhalt, Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung, Eingliederungshilfe für behinderte Menschen und Hilfe zur Pflege, Asylbewerber, Empfänger von Wohngeld, Empfänger des Kinderzuschlags sowie BaFöG-Bezieher und Empfänger von Berufsausbildungsbeihilfe. Im Testzentrum muss der Bezug der Transferleistung nachgewiesen werden, zudem ist ein Lichtbildausweis nötig.
Neukölln hat weitere Ausnahmen
Gesundheitsstaatssekretär Martin Matz (SPD) hat bereits am Montag im rbb-Inforadio angekündigt, für diese Personenkreise die Kosten für Corona-Tests zu erlassen. "Wir wollen das berlinweit machen, weil es Personenkreise gibt, für die 12 oder 15 Euro sehr viel sind", sagte Matz. Er gehe davon aus, dass die Zahl der Tests in Berlin nicht sinken wird. Zum einen werde in den Schulen weiterhin regelmäßig getestet, zum anderen müsse jeder Ungeimpfte einen Test nachweisen, wenn er zum Beispiel ein Restaurant besuchen wolle.
Der Bezirk Neukölln geht bei den Ausnahmen noch einen Schritt weiter. Gesundheitsstadtrat Falko Liecke (CDU) sagte ebenfalls im rbb-Inforadio, bezahlt werden müsse der Test auch dann nicht, wenn Mediziner einen Bedarf sehen, etwa wenn Menschen Angehörige im Krankenhaus oder Pflegeheim besuchen wollen. Der Test werde aber immer mit einer Beratung und einem Impfangebot kombiniert. So wolle man Menschen für eine Impfung gewinnen, die man sonst vielleicht nicht erreicht hätte, so Liecke.
Schnelltestpreise variieren zwischen 18 und 40 Euro
Seit vergangenem Montag sind die Tests in ganz Deutschland kostenpflichtig. Gratis sind sie neben den oben aufgeführten Personengruppen nur noch für Bürger, die sich nicht impfen lassen können, weil für sie keine allgemeine Impfempfehlung besteht. Das gilt unter anderem für Menschen mit bestimmten Vorerkrankungen, Schwangere und Kinder unter 12 Jahren (bis zum 31. Dezember 2021 auch junge Menschen unter 18 Jahren).
Je nach Standort und je nachdem, wie schnell man das Ergebnis benötigt, variieren die Preise für die Corona-Tests teilweise stark. Nach Berechnungen des MDR [mdr.de] kosten Antigen-Schnelltests zwischen 18 und 40 Euro, PCR-Tests können sogar über 130 Euro kosten. Laut Bundesgesundheitsministerium (BMG) können die Preise mithilfe der bestehenden Vergütungshöhen geschätzt werden. Der Bund erstattet bisher 11,50 EUR für Schnelltests und 43,56 EUR für PCR-Tests.
Sendung: Abendschau, 15.10.2021, 19:30 Uhr